30 Tage Isolation

Sporthochschul-Mitarbeiterin Dr. Vera Abeln ist derzeit vor Ort in Houston, um die Crew zu instruieren.

Welchen Einfluss hat körperliche Aktivität auf den Schlaf und die psycho-physiologische Gesundheit während einer längeren Weltraumreise? Dieser Frage widmet sich das Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft der Deutschen Sporthochschule Köln innerhalb einer Isolationsstudie der NASA.

Ende Januar startet die erste von vier Isolationsmissionen im Human Exploration Research Analog (HERA) im Johnson Space Center in Houston, Texas, USA. Jeweils vier Freiwillige werden für jeweils 30 Tage vom Rest der Welt isoliert leben.

Es ist bekannt, dass es während Langzeitaufenthalten im Weltraum vermehrt zu Beeinträchtigungen des Schlafes, der Befindlichkeit und der kognitiven Leistungsfähigkeit kommt. Viele veränderte Bedingungen im Weltraum könnten hierfür die Ursache sein, eine davon: verringerte körperliche Aktivität. Die Schwerelosigkeit und das begrenzte Platzangebot führen zu einer insgesamt verringerten körperlichen Aktivität im Weltraum, trotz intensiven Sportprogramms.

Das Problem Bewegungsmangel nimmt auch in unserem Leben auf der Erde einen immer größeren Stellenwert ein. Es ist bekannt, dass Bewegungsmangel ein erhöhtes Risiko für vielerlei Erkrankungen, darunter Schlaf-,  Befindlichkeits-, und Konzentrationsstörungen mit sich bringt.

Bewegungs-Neurowissenschaftlerin Dr. Vera Abeln ist derzeit in Houston, um die HERA-Crew für ihr Vorhaben zu instruieren und die Baseline-Daten zu erheben. Am 26. Januar 2016 schließen die Türen der nachgebauten Weltraumstation im Johnson Space Center für die erste Mission. Anfang Oktober endet die letzte der vier Missionen. Parallel werden Kontrollprobanden an der Deutschen Sporthochschule den gleichen Tests in Freiheit unterzogen.

Durch das geplante Vorhaben soll unter kontrollierten Bedingungen  der  Nachweis erbracht werden, dass ein hohes Maß an körperlicher Aktivität zu einem verbesserten Schlaf und damit auch der mentalen Leistungsfähigkeit beitragen kann. Begleitende Blutuntersuchungen und Messungen der Gehirnaktivität sollen mögliche Hintergründe und Mechanismen aufdecken. 

Gefördert wird dieses Forschungsprojekt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).