430-mal um den Kölner Dom

v.l.n.r.: Dr. Achim Schmidt, Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider, Sven Teutenberg, Gerald Ciolek, Artur Tabat, Jürgen Kissner, Dr. Helge Knigge, Prof. Dr. Helmut Lötzerich

Am kommenden Sonntag geht zum 100. Mal das Radrennen "Rund um Köln" über die Bühne. Im Vorfeld hatte das Institut für Natursport und Ökologie am gestrigen Abend zu einem Radsportsymposium eingeladen.

Durch die Veranstaltung mit dem Titel „Kölle om Rädche“ führte ab 18 Uhr Moderator Prof. Dr. Helmut Lötzerich (Institut für Natursport und Ökologie). Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider, Prorektor für Außenbeziehungen und Wissensmanagement, begrüßte zunächst die Gäste im Hörsaal 1 der Deutschen Sporthochschule Köln: „Das Rennen ‚Rund um Köln‘ ist eines der bedeutendsten Radrennen Deutschlands“, so Schneider. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem heutigen Radsportsymposium Teil dieses Events sein dürfen.“ Man müsse 430-mal um den Kölner Dom fahren, um die Rennstrecke des „Rund um Köln“-Rennens von 205,8 km zu erreichen, rechnete Schneider den Zuschauerinnen und Zuschauern vor. Auch Kölns Bürgermeister Andreas Wolter richtete ein Grußwort an die Gäste des Symposiums, bevor es mit den verschiedenen Vorträgen losging.

Den Anfang machte Dr. Achim Schmidt vom Institut für Natursport und Ökologie. Er verglich das Belastungsprofil von Jedermann-Sportlern und Profis am Beispiel von Rennfahrer Gerald Ciolek, der ebenfalls zu Gast war, und verdeutlichte so beispielsweise die Unterschiede des Leistungsniveaus oder der Körperstruktur. Ein Anliegen war ihm zudem, auf die Organspende-Bereitschaft aufmerksam zu machen, denn seit vier Jahren gehen bei „Rund um Köln“ auch Jedermann-Fahrer mit einem transplantierten Herz an den Start.

Prof. Dr. Helmut Lötzerich thematisierte in seinem Vortrag die Kompressionsbekleidung im Sport, die mittlerweile nicht mehr nur im Radsport eingesetzt würde, sondern auch im Fußball, Laufen oder Reiten. Lötzerich veranschaulichte anhand von früheren Studien die Wirksamkeit der Bekleidung. Festzustellen sei, dass zwar Verbesserungen der Leistung und der Regeneration zu sehen sind, jedoch könne man dies letztendlich nicht mit biologischen Parametern belegen. Sein Fazit zur Wirkung von Kompressionsbekleidung fiel trotzdem positiv aus, denn schließlich gäbe es auch keine Studie, die eine Leistungsminderung feststellen konnte.

Sven Teutenberg, ehemaliger Radrennfahrer und Organisator des Grand Départe 2017 in Düsseldorf, stellte den Zeitplan seines Projekts vor, bei dem vom 18. September 2016 bis September 2017 viele kleinere Events geplant sind.

Eine gelungene Praxisdemonstration ihrer Sportart, dem Kunstradfahren, zeigte die SpoHo-Studentin und Kaderathletin Christina Biermann. Auf der Bühne führte sie zu passender Musik viele Kunststücke auf ihrem Rad auf und begeisterte das Publikum.

Eine Talkrunde mit Artur Tabat, dem Organisator von "Rund um Köln" seit den 1970er Jahren, und ehemaligen und aktuellen Teilnehmern des Kölner Radrennens rundete das Symposium ab. Tabat gab Auskunft über den Ablauf am kommenden Sonntag und erinnerte sich an die vergangenen Rennen. Er zeigte sich optimistisch, dass das 100. Rennen „Rund um Köln“ auch trotz der zeitgleich stattfindenden Fußball-Europameisterschaft auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg werde. Auch Jürgen Kissner, ehemaliger „Rund um Köln“-Sieger und Sporthochschuldozent, und Gerald Ciolek, der dieses Jahr an den Start geht, erzählten von ihren Erfolgen und Erwartungen für Sonntag.

Bei einem abschließend Umtrunk im Foyer der Sporthochschule kamen Gäste, Vortragende und Sportler ins Gespräch und ließen den Abend mit einem Kaltgetränk und einem Snack in Ruhe ausklingen.