Besuch aus Shanghai

Die chinesischen Studierenden zu Besuch an der Sporthochschule.

16 Studierende der Sport-Universität Shanghai (SUS) sind gegenwärtig für vier Wochen lang zu Gast an der Deutschen Sporthochschule Köln. Im Rahmen der ersten „Summer School on Leisure Sport, Tourism and Sport Studies in Germany“, organisiert durch das Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung, nehmen sie unter anderem an Sporthochschul-Seminaren teil und setzen sich dabei mit den Sport- und Freizeitaktivitäten in Deutschland und Europa auseinander. 

Einen besseren Einstieg in die deutsche Kultur hätte es nicht geben können: In der Mensa gibt es Hacksteak mit Meerrettich-Senfsauce, dazu Kroketten und Bohnen. Wahrscheinlich nicht gerade das, was chinesische Herzen auf Anhieb höher schlagen lässt, aber ein Auszug gutbürgerlicher deutscher Küche und  ein erster Anfang, um ein Gefühl für die Mentalität deutscher Sportstudierender zu bekommen. Der Mensa-Besuch gehört schließlich für viele von ihnen zu den Tageshighlights, denn hier treffen sie sich nicht nur zum gemeinsamen Essen, sondern auch zum gegenseitigen Austausch. 

Genau diesen Austausch erhoffen sich auch die 16 Studierenden der Sportuniversität Shanghai (SUS) von ihrem vierwöchigen Aufenthalt in Köln. Sie sind die ersten Teilnehmer des Projekts „Summer School on Leisure Sport, Tourism and Sport Studies in Germany“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Jürgen Mittag. „Die Summer School soll den Studierenden einen Eindruck von der deutschen Sportwelt, den Freizeitstrukturen und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung damit im europäischen Kontext vermitteln. Wir versuchen dabei über ein vielfältiges Programm einen interkulturellen Diskurs zwischen deutschen und chinesischen Studierenden zu ermöglichen“, so Mittag.

Hierzu hat das Instituts-Team einen vielfältigen Mix aus wissenschaftlichen Veranstaltungen, sportpraktischen Aktivitäten und Exkursionen zusammengestellt, der den chinesischen Studierenden einen grundlegenden Einblick in die Freizeitgestaltung der Deutschen geben soll. GPS-Wandern in der Eifel, Wakeboarden am Bleibtreusee oder der Besuch des Deutschen Sport- und Olympiamuseums gehören genauso zu dem Programm wie Seminare zum Thema Sporttourismus, akademisches Schreiben und sportpraktische Kurse. Die Besichtigung markanter Orte wie das Europäische Parlament in Brüssel oder die Zeche Zollverein im Ruhrgebiet runden das Programm ab und vermitteln einen Eindruck europäischer Politik und Lebensart. 

Durch diese Kombination aus akademischen und praktischen Veranstaltung soll eine optimale Lernatmosphäre geschaffen werden. Für Mittag liegt hierbei die Besonderheit in den gemeinsamen Seminaren, denn hier können auch deutsche Studierende von den chinesischen Gästen profitieren. „In einer meiner Master-Veranstaltungen haben wir uns in den letzten Wochen intensiv mit Projekten in China auseinandergesetzt. Die Kölner Studierenden können nun auch von der unmittelbaren Kommunikation mit den chinesischen Gästen profitieren. Gerade dieser interkulturelle Austausch macht ein solches Projekt besonders.“

Von den chinesischen Studierenden wird dabei neben dem reinen Erfahrungsgewinn viel verlangt. Alle Veranstaltungen finden in Englisch statt, bei den Exkursionen müssen Kurzreferate zu ausgewählten Themen gehalten werden und am Ende wird ein Test geschrieben, der der Notenerfassung an der heimischen Universität dient. Eine besondere Herausforderung, denn alle angereisten Studis sind zum ersten Mal in Deutschland und kennen Deutschland bislang eher durch herausragende Kompetenzen im Fußballspielen und Autobauen. Gerade deshalb sind sie gespannt auf die einmalige Kombination aus Lernen und Erleben im Rahmen der Summer School und freuen sich dabei besonders auf den direkten Einblick in den Studienalltag an der Sporthochschule. Ein Anfang ist getan:  Hacksteak mit Kroketten…