„Big Point“ für sportrechtliche Weiterbildung

Gemeinsamer LL.M.-Studiengang der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Deutschen Sporthochschule Köln startet zum kommenden Wintersemester – Bewerbungsfrist bis 1. August 2015

Der Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gie­ßen (JLU) und das Institut für Sportrecht der Deutschen Sporthoch­schule Köln bieten zum Wintersemester 2015/16 erstmalig den gemein­samen Masterstudiengang „Sportrecht (LL.M.)“ an. Das viersemestrige Studien­angebot ermöglicht eine fundierte sportrechtliche Weiterbildung auf dem aktuellen Stand der Forschung. Der Studiengang soll die Absol­ventinnen und Absolventen in die Lage versetzen, leitende Rechtsfunk­tionen im organisierten Sport zu bekleiden. Hinzu kommen freiberuf­liche Bera­tungsfunktionen im Sportrecht, insbesondere als Rechts­anwälte. 

Der neue Weiterbildungsstudiengang reagiert damit auf einen dringen­den Bedarf: Sport gewinnt zunehmend an Bedeutung – seine gesell­schaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Dimensionen sind im­mens. Dies korreliert mit komplexen Rechtsfragen, aus denen ein hoher und stetig steigender Beratungsbedarf bei Vereinen, Verbänden, Ligen sowie Athleten, Trainern und Managern erwächst. Diese Entwicklungen stehen im Umkehrverhältnis zu dem derzeit nur geringen Weiter­bildungsangebot im Bereich des Sportrechts. Der Weiterbildungsmaster richtet sich an Volljuristinnen und -juristen nach dem Zweiten Staats­examen sowie an geprüfte Rechtskandidatinnen und -kandidaten mit einjähriger Berufserfahrung bzw. Referendariat.

Die im Rahmen des zweijährigen Masterstudiengangs vermittelten Kom­petenzen erstrecken sich sowohl auf die Organisation als auch auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Dimension des Sports. Den Praxis­bezug gewährleisten renommierte Sportrechtsexpertinnen und -experten aus den Bereichen des organisierten Sports, der Wirtschaft sowie der anwaltlichen Beratung. So konnten auch hochkarätige Vertreter des DFB, der DFL, des DHB und des DOSB gewonnen werden.

Das berufsbegleitende Studium findet zu gleichen Anteilen in Köln und in Gießen statt. Die beiden Initiatoren des Weiterbildungsmasters sehen große Vorteile in dieser Kooperation: „Die Einführung dieses Stu­diengangs arrondiert nicht nur das bestehende Lehrangebot curricularer Studiengänge an der Deutschen Sporthochschule Köln, sondern bedeu­tet einen darüber hinaus gehenden ,Big Point' für die sportrechtliche Weiterbildung im deutschsprachigen Raum", sagt der Leiter des Insti­tuts für Sportrecht an der Deutschen Sporthochschule Köln, Univ.-Prof. Dr. Martin Nolte. Das 2014 gegründete Institut für Sportrecht an der Deutschen Sporthochschule Köln biete für den Weiterbildungsmaster eine ideale Plattform.

Prof. Dr. Martin Gutzeit, Professur für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Sozialrecht an der JLU, ergänzt: „Schon die geographische Nähe zu großen Sportverbänden in Frankfurt und vor allem unsere sehr guten Beziehungen zur Deutschen Sporthochschule in Köln haben ein solches Projekt nahegelegt. Wir bereichern damit unsere sehr erfolg- und traditionsreiche Juristenausbildung in Gießen um einen hochattraktiven Mosaikstein.“

Um die Qualität des Studienganges sicherzustellen, werden pro Stu­dienjahr maximal 30 Bewerberinnen und Bewerber zugelassen. Der Wei­terbildungsmasters startet zum Wintersemester 2015/16. Bewerbungen sind ab sofort möglich. Bewerbungsfrist ist der 1. August. Das Angebot ist kostenpflichtig.

Der berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengang „Sportrecht“ mit dem Abschluss „Master of Laws (LL.M.)” wurde im Rahmen des Verbund­projekts „WM³ Weiterbildung Mittelhessen“ der drei mittelhessischen Hochschulen entwickelt. Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundes­ministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union im Rahmen des Wettbewerbs „Auf­stieg durch Bildung: offene Hochschulen” gefördert.

Weitere Informationen

Kontakt:
Prof. Dr. Martin Nolte
Institut für Sportrecht
Deutsche Sporthochschule Köln
Tel.: +49 221 4982-6088
E-Mail: m.nolte@­dshs-koeln.de

Prof. Dr. Martin Gutzeit
Professur für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Sozialrecht 
Justus-Liebig-Universität Gießen
Tel.: +49 641 99 21361
E-Mail: martin.gutzeit@­recht.uni-giessen.de

 

Die Deutsche Sporthochschule Köln, 1947 in Köln gegründet, ist nicht nur die einzige Sportuniversität in Deutschland, sondern auch weltweit die größte. Mehr als 50 Hochschulpartnerschaften sind Zeichen ihrer internationalen Ausrichtung. In Köln als „SpoHo“ bekannt, hat die Hochschule aktuell ca. 5.800 Studie­rende aus 70 Ländern. Zum Ausbildungsspektrum gehören fünf Bachelor- und sieben Masterstudien­gänge, Lehramtsstudiengänge für alle Schulformen sowie aktuell sechs Weiterbildungsmaster.

Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuni­ver­sität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissen­schaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen­schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächer­spektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative geför­dert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).