Fit und stark für die Zukunft…

… unter diesem Motto haben sich verschiedene Netzwerkpartner zusammen gefunden, um in den Sommerferien Gesundheit und soziale Kompetenzen von – insbesondere sozial benachteiligten –  Kindern und Jugendlichen zu fördern.

In Köln leben etwa 160.000 Kinder und Jugendliche (Stadt Köln, 2012), davon leben rund 20% in Armut oder sind von Armut bedroht. Kinder, die aus prekären Lebenssituationen stammen, leiden überproportional häufig an Bewegungsmangel und Fehlernährung und den daraus resultierenden Folgeerkrankungen, sodass sie häufig mehrere gesundheitliche Risikofaktoren aufweisen (vgl. KIGGS 2013). Noch im Februar alarmierte das Gesundheitsamt in der lokalen Presse, dass insbesondere in Kölns sozial benachteiligten Stadtvierteln die Zahl der übergewichtigen Schülerinnen und Schüler nach oben geschnellt sei.

Längst sind jedoch diese klassischen Gesundheitsprobleme nicht mehr die einzigen Sorgenkinder. In den letzten Jahren wird ebenfalls eine wachsende Zahl psychosozialer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen festgestellt. Zahlreiche nationale und internationale Studien bestätigen diese Entwicklung, die mit wachsender Sorge beobachtet wird (BELLA-Studie; HBSC-Studie). Einen ähnlichen Trend zeigt auch die im letzten Jahr veröffentlichte UNICEF-Umfrage zum subjektiven Wohlbefinden bei Kindern in Europa (UNICEF-Bericht, 2013). Und auch vor Köln macht diese Entwicklung nicht halt: Die Zahlen der Kölner Gesundheitsberichterstattung belegen, dass psychische Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten zunehmen und dies insbesondere in Stadtteilen mit besonderem Hilfebedarf.

Daher haben sich mehrere Partner aus den Bereichen Jugendhilfe, Bewegung und Wissenschaft zu einem Netzwerkprojekt zusammengeschlossen, um Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Gebieten fit und stark für die Zukunft zu machen.

Die Kooperationspartner haben dazu ein abwechslungsreiches Konzept für die Umsetzung innerhalb eines Feriencamps im Hochseilgarten entwickelt. Die Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 17 Jahren erleben hier ein buntes Programm aus Bewegung, Theater, Medien, kreativem Gestalten, Abenteuer und zusammen Kochen & gesund Genießen.

Mit dem Programm möchten die Veranstalter den Kindern und Jugendlichen positive Bewegungs- und Ernährungserfahrungen ermöglichen und eine gemeinsame Esskultur schaffen. Dabei wird das Team von Sozialpädagogen und Sportwissenschaftlern von einem Profikoch tatkräftig unterstützt. Er wählt jeden Tag mit einer kleinen Gruppe das Essen aus, was dann gemeinsam zubereitet wird. „Dabei lernen die Kinder viel nebenbei über gesunde Ernährung und wie viel Spaß es macht, gemeinsam zu essen“, meint Sebastian Koerber vom Projektpartner RheinFlanke.

„Das spielerische und abwechslungsreiche Bewegungsprogramm soll die Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit stärken und widerstandsfähiger machen“, sagt Professorin Dr.‘ Eike Quilling von der Deutschen Sporthochschule Köln, die das Projekt wissenschaftlich begleitet. Die Bewegung in der Natur und Teamspiele sollen gezielt die Resilienz der Schülerinnen und Schüler stärken. „Die Überwindung von Hindernissen und neuen Herausforderungen soll dazu beitragen, dass die Kinder auch in Alltag und Schule besser mit schwierigen Situationen umgehen können und eigene sogenannte Copingstrategien entwickeln“, erklärt Quilling weiter.

Die Veranstalter des Feriencamps freuen sich über das rege Interesse der Schülerinnen und Schüler und der Eltern und darüber, dass sich kurzfristig viele Kinder und Jugendliche angemeldet haben. Die erste Zwischenbilanz nach vier Tagen im Sommercamp ist bei allen Beteiligten durchweg positiv. „Daher beginnen wir jetzt schon sehr frühzeitig mit der Planung für das nächste Jahr und sprechen schon mit möglichen weiteren Kooperationspartnern und Unterstützern“, erklärt Stefan Vornholt, Besitzer des Hochseilgartens und einer der Initiatoren dieses Projekts.

Partner des Netzwerkprojekts:

  • Deutsche Sporthochschule Köln
  • Hochseilgarten K1
  • Jugendkunstschule Köln e.V.
  • Rheinflanke gGmbH (Antragsteller und Träger des Projektes)
  • Sprache gegen Gewalt e.V.

Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an:

Juniorprofessorin Dr.‘ Eike Quilling,
Deutsche Sporthochschule Köln,
Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft
Tel.: +49 221 4982-3321
E-Mail: e.quilling@­dshs-koeln.de