Fußballlehrer im Dopinglabor

Hans Geyer erklärt den TeilnehmerInnen des Fußball-Lehrer-Lehrgangs des DFB die Gefahren so genannter Trainingsbooster.

Am vergangenen Mittwoch hat der aktuelle Fußball-Lehrer-Lehrgang des DFB die Deutsche Sporthochschule Köln besucht. Diesmal lag der Schwerpunkt auf den Themen Ernährung und Doping.

Hans Geyer vom Institut für Biochemie sensibilisierte die Lehrgangsteilnehmer insbesondere für die so genannten Dopingfallen. In einem unterhaltsamen Vortrag gab er zahlreiche Beispiele für Fälle - auch im Fußball -, in denen es zu einem positiven Dopingbefund kam, obwohl gar nicht absichtlich gedopt wurde. Zum Teil enthalten handelsübliche Medikamente oder Abnehmpräperate Substanzen, die zu einem positiven Dopingergebnis führen. So enthält etwa das Erkältungsmittel "Wick Medinait Erkältungssirup für die Nacht“ das als Dopingmittel eingestufte Ephedrin oder der Hustensaft Spasmo-Mucosolvan den anabolen Wirkstoff Clenbuterol. Geyer rief also dazu auf, Mannschaftsärzte und Spieler auf diese Fallstricke aufmerksam zu machen und die Einnahme stets anzumelden, um die Spieler bestmöglich zu schützen.

Des Weiteren sprach Geyer die Gefahr an, die von vielen Nahrungsergänzungsmitteln ausgeht, weil sie mit Dopingsubstanzen, wie beispielsweise Anabolika, gefälscht oder verunreinigt sind. Solche Kontaminationen können dadurch ausgelöst werden, dass Abfüller, die Produkte mit Dopingsubstanzen befüllen, ihre Maschinen nicht ausreichend reinigen. Eine Übersicht über die bereits getesteten Nahrungsergänzungsmittel gibt die Kölner Liste, erklärte Geyer.

Andere Dopingfallen bestehen in Schmerzmitteln, Haarwuchsmitteln, so genannten Trainingsboostern sowie insbesondere Schlankheitspräperaten wie Abnehmtees. Geyer verdeutlichte dies an aktuellen Beispielen. Zum Abschluss des Besuchs in der Biochemie der Deutschen Sporthochschule hatten die TeilnehmerInnen des Lehrgangs noch die Möglichkeit, einen Blick in das Dopinglabor zu werfen.