Nr. 6/2017

DAAD-Jahresstipendiat für Joint PhD nach Australien

Offiziellen Zahlen zufolge leiden in Deutschland aktuell ca. 1,6 Millionen Menschen an einer Demenzerkrankung, bis 2050 wird eine Verdopplung der Patientenzahlen prognostiziert. Bisherige Studien zeigen, dass körperliche Inaktivität und Bewegungsmangel den Rückgang der kognitiven Funktionen im Alter bedingen, und dass andererseits ein aktiver Lebensstil im mittleren Lebensalter und eine Steigerung der körperlichen Aktivität im hohen Alter sich förderlich auf die kognitiven Funktionen auswirken. Mit diesen Zusammenhängen beschäftigt sich Tim Stuckenschneider, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, in seinem Promotionsvorhaben. Dafür erhielt der Doktorand nun vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) ein Jahresstipendium. Dieses dient ihm dazu, einen Auslandsaufenthalt an der University of the Sunshine Coast/Australien zu finanzieren, welchen er im Rahmen des noch jungen Joint PhD-Programms der University of the Sunshine Coast und der Deutschen Sporthochschule Köln absolviert. An der australischen Uni wird sich Stuckenschneider dem Forscherteam um Prof. Askew anschließen, und vor Ort eine konsekutive Studie durchführen, die die bereits vorhandenen Forschungsergebnisse komplementieren und sein Promotionsvorhaben voranbringen soll.

Kontakt


Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags

Sportwettenanbieter treten immer häufiger und mittlerweile prominent als Sponsoren im Sport auf, z.B. als Trikotsponsor von Fußballbundesligateams. Rechtlich bewegen sich die Anbieter in Deutschland allerdings in einer Grauzone. Auch der 2008 erstmals in Kraft getretene, dann 2011 wieder ausgesetzte Glücksspielstaatsvertrag konnte bislang wenig an dieser Situation ändern. Nun haben der Deutsche Sportwettenverband und der Deutsche Onlinecasinoverband erstmals eine faktenbasierte Evaluation des Glücksspielstaatsvertrags in Auftrag gegeben, welche u.a. Prof. Martin Nolte, Leiter des Instituts für Sportrecht der Deutschen Sporthochschule Köln, mitbetreute. Darin wird der Glücksspielstaatsvertrag aus dem Blickwinkel der Rechts-,  Sport-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften auf Basis aussagekräftiger Fakten beurteilt. Die Ergebnisse wurden in einem über 300 Seiten langen Bericht veröffentlicht.

mehr lesen...


Posterpreis zu kognitiven Entscheidungsprozessen im Nachwuchsfußball

Auf der diesjährigen Tagung der Arbeitsgemeinschaft Sportpsychologie (asp) hat Lisa Musculus, Doktorandin am Psychologischen Institut, mit ihrem Wissenschaftsposter den zweiten Platz belegt. In der dargestellten Studie wurden kognitive Entscheidungsprozesse im Nachwuchsfußball untersucht. Vor allem der Fokus auf Nachwuchsfußballer, die Berücksichtigung der prä-dezisionalen Optionsgenerierung und der relevanten Situationsvariablen Zeit- und Gegnerdruck stellen Erweiterungen der bisherigen sportpsychologischen Forschung dar. Als theoretischer Startpunkt diente die Theorie der einfachen Heuristiken und vor allem die sog. Take-The-First-Heuristik. Unter Verwendung eines Optionsgenerierungsparadigmas konnte gezeigt werden, dass sich bereits 9- bis 13-jährige Nachwuchsfußballer eines Nachwuchsleistungszentrums von weniger hochklassigen Vereinsspielern gleichen Alters durch effizientere und qualitativ hochwertigere Entscheidungsprozesse unterschieden. Mehr zum Promotionsthema von Lisa Musculus lesen Sie in der Ausgabe 4/2016 unseres Forschungsnewsletters.