Das sportkulturelle Erbe NRWs bewahren

Die Erinnerungen von Menschen sind eine wichtige Ressource, um Wissen über die Vergangenheit zu bewahren; dies gelingt mithilfe von Zeitzeug*innen. Ein Pionierprojekt der Deutschen Sporthochschule Köln hat sich dieser Idee des „Gedächtnisspeichers“ bedient und gemeinsam mit dem Deutschen Sport & Olympia Museum Zeitzeug*innen aus Nordrhein-Westfalen (NRW) interviewt. Herausgekommen ist eine emotionale und persönliche Dokumentation des Sports und der Sportentwicklung in NRW.

Mit seinen zahlreichen Profiklubs, Zehntausenden Athlet*innen im olympischen und paralympischen Sport und mit rund 18.000 Sportvereinen ist NRW eine der bewegungsfreudigsten Sportregionen der Welt. Vor allem der Fußball erscheint durch den Einfluss des Ruhrgebiets besonders präsent. Jedoch ist die Sportgeschichte der Region weitaus vielfältiger. Wettbewerbe, Ereignisse und Personen verdienen daher eine würdigende Erinnerung. Genau hier setzt das von der Staatskanzlei NRW geförderte Zeitzeug*innenprojekt des Instituts für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung (IESF) und des Deutschen Sport & Olympia Museums (DSOM) an. Denn: Die Erinnerungen von Menschen im Sport sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes des Landes Nordrhein-Westfalen.

Zwischen 2020 und 2022 wurden 65 Interviews mit Zeitzeug*innen geführt, um auf diese Weise NRW und das Ruhrgebiet in seiner Vielfalt und Breite abzubilden und zugleich das sportkulturelle Wissen zu sichern. Da in vielen Fällen keine Nachlässe oder Dokumentationen existieren, drohen mit Blick auf die Sportgeschichte des Landes wesentliche Informationen verloren zu gehen.

Alle Zeitzeug*innen sind ab sofort mit vielen spannenden Infos und Ausschnitten aus den Interviewvideos auf der Webseite www.zeitzeugen-sport.de zu finden. Auf dieser Website teilen Persönlichkeiten aus verschiedenen Generationen, Sportarten und Funktionen ihre Erinnerungen und erzählen vom Sport in Nordrhein-Westfalen – von Olympioniken über Mitarbeitende in Sportämtern bis hin zu Engagierten in Vereinen. Darunter sind auch prominente Namen wie Sönke Wortmann, Manfred „Manni“ Breukmann, Ralf Möller oder Marina Kielmann, aber auch viele weitere unbekanntere Namen, die ihren persönlichen Beitrag zur Sportentwicklung NRWs geleistet haben. „Die Kenntnisse und Kompetenzen, aber auch die Erinnerungen und Erzählungen unserer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen eröffnen Einblicke, vermitteln Erfahrungen und tragen zur Identitätsbildung bei“, sagt Projektleiter Univ.-Prof. Dr. Jürgen Mittag. Das Projekt trage so dazu bei, den Sport als kommunikatives, kulturelles und kollektives Gut sichtbar zu machen und zu erhalten, damit er auch für kommende Generationen Grundlage eigener körperlicher und gesellschaftlicher Aktivitäten werden kann.

Save The Date:
Am 21. Oktober 2022 stellt das Projektteam das Zeitzeugenprojekt und die Webseite bei einer Veranstaltung im Deutschen Sport & Olympia Museum vor. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich den Termin jetzt schon vormerken und Ihre Teilnahme per E-Mail unter zeitzeugen@­dshs-koeln.de formlos anmelden. Das geplante Programm können Sie dem verlinkten Flyer entnehmen. Eine Presseeinladung mit allen Details versenden wir zu einem späteren Zeitpunkt.