Neues Forschungsnetz „Muskuloskelettale Erkrankungen“

Ein Röntgenbild von der Wirbelsäule
Im Expertenteam: Prof. Wolfgang Potthast vom Institut für Biomechanik und Orthopädie.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein deutschlandweites Forschungsnetz zu muskuloskelettalen Erkrankungen. Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer der so genannten muskuloskelettalen Erkrankungen wie Rückenschmerzen, Arthrose, Rheuma oder Osteoporose.

„Die Erforschung dieser Krankheiten hat für uns hohe Priorität, deshalb bringen wir das neue Forschungsnetz auf den Weg. Hier werden die besten Expertinnen und Experten in Deutschland zusammenarbeiten, um gemeinsam Behandlungsmethoden und Präventionsansätze zu verbessern. Entscheidend ist, dass die Forschungsergebnisse rasch bei den Menschen ankommen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Einer dieser Experten ist Professor Wolfgang Potthast vom Institut für Biomechanik und Orthopädie. Er ist Koordinator des Forschungsverbundes „Treating osteoarthritis in knee with mimicked interpositional spacer“. In einem interdisziplinären Ansatz beinhaltet das Forschungskonsortium WissenschaftlerInnen aus dem akademischen Umfeld und der Industrie mit Expertisen in Materialwissenschaft, Ingenieurwissenschaften, Informationstechnologie, wissenschaftlicher Visualisierung, Biomechanik, Implantat-Technologie und der Klinik. Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung geeigneter Implantatsmaterialien, die Identifizierung von Morphologie-angepassten Implantats-Formen und -Größen sowie die Herstellung der Implantate. Weiterhin erfolgen Biokompatibilitätsüberprüfungen, biomechanische Experimente am Präparat sowie die klinische und biomechanische Erprobung. Auch die ARCUS Kliniken aus Pforzheim, Kooperationspartner der Deutschen Sporthochschule Köln, sind als Leiter eines Teilprojektes beteiligt. Das Konsortium besteht aus:

  • German Sport University Cologne, Cologne
  • Max Planck Institute for Intelligent Systems, Stuttgart
  • Be innovative, Cologne
  • Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin
  • University Medicine Rostock, Rostock
  • ARCUS Clinic, Pforzheim (Kooperationspartner der Deutschen Sporthochschule Köln)

Ein internationales Gutachtergremium hatte aus 65 eingereichten Anträgen acht Forschungsverbünde ausgewählt. Bewertet wurden unter anderem die klinische Relevanz und die wissenschaftliche Qualität des jeweiligen Konzepts. Die Verbünde nehmen ihre Arbeit Mitte 2014 auf. 32 universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bündeln ihre Kompetenzen in anwendungsorientierter Grundlagenforschung, klinischer und Versorgungsforschung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsnetz mit 35 Millionen Euro. 

Weitere Informationen: www.bmbf.de