Spannende Gäste und Referenten auf der Pole Vault & High Jump Conference

Zwei Legenden ihres Sports: Carlo Thränhardt, mehrfacher Hallenweltrekordler im Hochsprung, und Fabian Hambüchen, Goldmedaillengewinner am Reck bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio

Fast 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 26 Ländern haben die achte Ausgabe der European Pole Vault & High Jump Conference an der Deutschen Sporthochschule Köln zu einem großen Erfolg gemacht. Mit dabei: Fabian Hambüchen und Carlo Thränhardt. 

Der Auftakt der Pole Vault & High Jump Conference ist bereits zur beliebten Tradition geworden: Ehemalige Top-Athleten geben im Rahmen von Career Reports Einblicke in ihre erfolgreichen Sportlerkarrieren. Große Namen wie Heike Henkel, Ulrike Nasse-Meyfarth, Sergej Bubka und Stefan Holm waren in den letzten Jahren zu Gast. Bei der achten Pole Vault & High Jump Conference am vergangenen Wochenende hatte Veranstalter Dr. Wolfgang Ritzdorf wieder zwei Meister ihres Faches für einen Auftritt gewinnen können: Turnlegende Fabian Hambüchen und Hochspringer Carlo Thränhardt.

„My hard way to success“ – diesen Titel hatte Hambüchen seinem Vortrag gegeben, in dem er seinen sportlichen Werdegang von den Anfängen als vierjähriger Turnfloh bis zum langersehnten Olympiasieg 2016 skizzierte. Dabei ging er u.a. auch auf den psychischen Druck und die hohen Erwartungen ein: „Ich habe gelernt, mich nur auf mich selbst zu konzentrieren, alle Erwartungen auszublenden und nicht an die Dinge zu denken, die ich selbst nicht beeinflussen kann.“ Hambüchen erklärte, wie ihm das mentale Training beim Umgang mit dem Druck half, wie ihn Verletzungen noch stärker machten und wie er neben seinem Leitungssport das Sportstudium managte.

Mit seinem Fazit „Harte Arbeit zahlt sich aus“ konnte sich auch der zweite Gast identifizieren: Ex-Hochspringer Carlo Thränhardt war in seiner aktiven Zeit als harter Hund im Training und als Rekordjäger im Wettkampf bekannt. Im Gespräch mit Konferenzorganisator Ritzdorf gewährte er viele interessante Einblicke in sein Leben als Sportler. Dabei war es ihm wichtig zu betonen, dass er kein Leichtathlet, sondern Hochspringer gewesen sei, und dass ihm Rekorde immer wichtiger waren als Medaillen. Seine Erfolge resultierten auch aus seinem Lebensmotto: „Love the things you do“.

Im weiteren Verlauf der Konferenz standen Fragen der Trainingsperiodisierung im Vordergrund, insbesondere im Hinblick auf die schwierige Planung für 2019/2020. Mit seinem Referat „Coaching athletes to high performance“ betrachtete Dr. Christian Zepp vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln die persönlichen Schilderungen von Hambüchen und Thränhardt von professioneller Seite. Weitere Referenten widmeten sich dem neuen Qualifikationssystem, das „erhebliche Schwierigkeiten und Unsicherheiten mit sich bringt“. Martin Bingisser und Herbert Czingon machten die Problematik deutlich. Die Praxisdemonstrationen von Roman Jahoda (CompexCore), Tamas Kiss und Giulio Ciotti gaben einen guten Einblick in spezielle Trainingsansätze im Hochsprung und Stabhochsprung.

Der dritte Tag stand im Zeichen der biomechanischen Analyse der letzten Weltmeisterschaften. Brian Hanley und Gareth Nicholson fassten die Ergebnisse des IAAF-Reports zusammen und zeigten weitere Perspektiven und Diskussionsbedarf auf. „Das Ganze steht und fällt mit den Referenten der Konferenz. Da hatten wir wieder einmal großes Glück. Sie haben der Veranstaltung zu ihrem Erfolg verholfen“, bilanzierte der hochzufriedene Veranstalter Dr. Wolfgang Ritzdorf.