Urbane Wälder voller Energie

Vom 22. bis zum 24. Mai findet an der Deutschen Sporthochschule Köln das 22. European Forum on Urban Forestry (EFUF) statt. Angesprochen sind Personen aus der Praxis, politische Entscheidungsträger*innen, Wissenschaftler*innen und Manager*innen, die im Bereich der städtischen Forstwirtschaft, Grünanlagen und grünen Infrastruktur tätig sind. EFUF betont die Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Praktiken für gesunde und nachhaltige Städte.

Größere gesellschaftliche Veränderungen und ein zunehmender Urbanisierungsgrad haben zu strukturellen Veränderungen in der Forstwirtschaft geführt. Aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung und ihrer Relevanz für die Gesundheit und das Wohlbefinden der städtischen Bürgerinnen und Bürger hat gerade die städtische Forstwirtschaft international Aufmerksamkeit erlangt. Urbane Wälder sind lebendige Orte für vielfältige Freizeitaktivitäten, geselliges Beisammensein und mentale Erholung.

"EFUF spielt eine Schlüsselrolle beim Transfer von Fertigkeiten und Wissen zwischen den europäischen Ländern. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass bewährte Praktiken, die in einem Teil Europas gelernt wurden, dort bleiben und nicht geteilt werden. Als Netzwerk ermöglicht EFUF daher den breiten Austausch bewährter Verfahren und ist darin seit über 21 Jahren erfolgreich. Unser Einfluss auf den Wissenstransfer umfasst Bereiche wie erfolgreiches Projektmanagement, Maximierung der Bürgerbeteiligung und urbane Waldbildung", sagt Clive Davies, Vorsitzender der internationalen Steuerungsgruppe EFUF.

Köln ist ein hervorragend geeigneter Standort, um das Thema städtische Forstwirtschaft anzusprechen: Die Planung des Grüngürtels der Rheinstadt begann in den 1920er Jahren und basierte auf den Rayons der Festungsanlagen, die dann in einen Grüngürtel umgewandelt wurden, der inzwischen als bemerkenswertes Wahrzeichen Kölns gilt. Der Aufbau dieses städtischen Grüngürtels begann mit einer weitgehend systematischen Aufforstung solcher Bereiche, die eine Erweiterung bestehender Grünflächen ermöglichten. Heute ist Köln mit einer Waldfläche von 4.000 Hektar einer der größten kommunalen Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen.

Die Teilnehmer*innen der Tagung erleben und diskutieren, wie die Stadt Köln diese Waldgebiete in Zusammenarbeit mit Bürger*innen und Waldnutzer*innen bewirtschaftet. Auf dem Programm steht auch ein Besuch im innovativen Waldlabor Köln, das neue Erkenntnisse darüber liefert, wie die Wälder der Zukunft aussehen werden. Die Stadt Köln und die RWTH Aachen nutzen das Waldlabor, um neue Formen der urbanen Waldgestaltung, -planung und -bewirtschaftung zu testen.

"Über 150 Expertinnen und Experten aus 30 Ländern weltweit kommen nach Köln, um aus den bemerkenswerten Arbeiten der Stadt Köln und der RWTH Aachen im Bereich der städtischen Forstwirtschaft zu lernen. Sie werden nicht nur aus den Erfahrungen in Köln lernen, sondern auch aus den Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa und dem Rest der Welt. Die Teilnehmer werden auch aus dem Wissen der Deutschen Sporthochschule Köln lernen, wie sie die vielen großen Chancen nutzen können, die städtische Grünflächen für die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger liefern, indem sie Sport- und Erholungsmöglichkeiten in Natur und Landschaft bieten", sagt Dr. Rik De Vreese, Experte für städtische Forstwirtschaft am Europäischen Forstinstitut (EFI) und Geschäftsführer der Konferenz.

Weitere Infos ...

Die Konferenz wird vom Bonner Büro des Europäischen Forstinstituts in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln, der Stadt Köln und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen organisiert. Die Konferenz wird vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen finanziell unterstützt.