Was kann der deutsche Leistungssport von anderen Nationen lernen?

Internationaler Kongress Nachwuchsförderung am 27./28. April: „Internationale Entwicklungen im Leistungssport – Konzepte und Kompetenzen, Potentiale und Perspektiven“.

Was machen Großbritannien, Schweden und die Schweiz in der Leistungssportförderung richtig? Was kann sich Deutschland da noch abgucken? Der Kongress Nachwuchsförderung NRW 2015 findet mit prominenter internationaler Beteiligung an der Deutschen Sporthochschule statt.

Spätestens seit den Olympischen und Paralympischen Sommerspielen 2012 in London gilt Großbritannien als Paradebeispiel für erfolgreiche Spitzensportförderung. 65 Medaillen, Rang drei hinter den Großmächten USA und China: Das Ergebnis eines großangelegten Projekts, einer Systemumstellung und der Fokussierung auf medaillenträchtige Sportarten. An der Spitze: der Dachverband UK Sport, der Lotterie- und Regierungsgelder an die Olympischen und Paralympischen Sportarten verteilt. Die Geschäftsführerin von UK Sport Liz Nicholl konnten die Veranstalter des Kongresses als Gast gewinnen. Nicholl gibt mit ihrem Referat Einblicke in das System der Leistungssportförderung in Großbritannien. Ihre Kollegen Dr. Lennart Gullstrand (Swedish National Sports Confederation) und Mark Wolf (Leiter Trainerausbildung Bundesamt für Sport, Schweiz) skizzieren die jeweiligen Fördermodelle ihrer Länder. Zudem stellt Univ.-Prof. Dr. Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule Köln den Leistungssport in Deutschland vor, der sich „zwischen Ehrenamtlichkeit, staatlicher Förderung und Professionalismus“ bewegt. 

Neben Referaten und Diskussionsrunden stehen Diagnostik- und Trainingscamps sowie trainingspraktische Einheiten auf dem zweitägigen Kongressprogramm. So geht es beispielsweise im Leichtathletikzentrum der Deutschen Sporthochschule um sportartspezifische und sportartübergreifende Schnellkraft und Schnelligkeit, deren Diagnostik und Umsetzung. Weitere Themen des Kongresses sind neue trainingswissenschaftliche Erkenntnisse, der Entwurf zum deutschen Anti-Doping-Gesetz sowie tragbare Technologien, sogenannte Wearables, die Sportlerinnen und Sportler als technische Messinstrumente am Körper tragen.