Selbstvermessen: Ethik und Ästhetik veränderter Körperlichkeit

Mit einfachen, teilweise nahezu unverzichtbar gewordenen Mitteln wie Smartphones und Wearables können heute verschiedenste Parameter – etwa die pro Tag gegangenen Schritte, die verbrauchten Kalorien, die Herzfrequenz, der weibliche Zyklus sowie die Dauer und Qualität unseres Schlafes, aber auch Risikokontakte wie etwa während der Covid-19-Pandemie — digital aufgezeichnet und analysiert werden. Ziel ist es dabei, über die Erfassung von Daten zu Erkenntnissen über sich selbst zu gelangen und dadurch zu einer optimierten Lebensweise zu finden. Dies kann die Förderung körperlicher oder psychischer Gesundheit oder den besseren Umgang mit bestehenden Erkrankungen betreffen, aber auch die Optimierung in verschiedenen anderen Lebensbereichen.

Die kontinuierliche Vermessung des Selbst ist im Alltag angekommen, und ihre Verbreitung und Bedeutung für Individuen ebenso wie für die Gesellschaft nimmt stetig zu.

Gemeinsam mit Sachverständigen und dem Publikum beleuchtet der Deutsche Ethikrat den Stand der Entwicklung sowie künftige technische Möglichkeiten und diskutiert ethische, sozial-, kultur- und politikwissenschaftliche Aspekte. Hinzu kommen Erfahrungsberichte aus verschiedenen Anwendungskontexten. Und, weil gerade bei diesem Thema eine ästhetische Auseinandersetzung geboten ist, werden zudem die ethischen um künstlerische Perspektiven ergänzt.

Die Online-Tagung findet am Mittwoch, den 17. November 2021 in der Zeit von 10 bis 18 Uhr statt. Frau Univ.-Prof. Dr. med. Hedda Lausberg, Prorektorin und Leiterin der Abteilung für Neurologie, Psychosomatik und Psychiatrie des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln, hält um 10:05 Uhr einen Vortrag über das Thema „Nonverbales Verhalten als Gegenstand von Selbstdiagnostik“. Weitere Programmpunkte  finden Sie hier.

Die Veranstaltung wird online übertragen und ist frei zugänglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für Hörgeschädigte stehen eine Untertitelung und Gebärdendolmetscher zur Verfügung.

Teilnehmende sind herzlich eingeladen, während der Veranstaltung das Online-Fragemodul zu nutzen, um sich in die Diskussion einzubringen oder auf Twitter unter #Selbstvermessen mitzudiskutieren.