Promotionen

Teaching methods for sustainable learning education in a school setting

Berit Bremert

Globale Herausforderungen, wie Armut, Pandemien oder Klimawandel erfordern von Menschen ein kritisches Denken, Entscheidungsfähigkeit in komplexen Situationen und zukunftsorientiertes Handeln.  Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hat zum Ziel Menschen diese Kompetenzen zu vermitteln (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2022). Um schulische Lernarrangements zu schaffen, in denen Bildung für nachhaltige Entwicklung möglich ist, wurden auf nationaler Ebene Bildungspläne erarbeitet, die Themen identifizieren, mit denen sich Schüler*innen in diesem Kontext auseinandersetzen. Nicht weiter konkretisiert wurde die methodische Umsetzung, mit der Schüler*innen die oben beschriebenen Kompetenzen erlernen sollen. In einem ersten Schritt untersucht die Dissertation daher welche Lehr-/Lernmethoden Schulen international einsetzen, um Kompetenzen im Kontext von BNE zu vermitteln.

Pädagogische Diagnostik im Sportunterricht

Lars Fischer

Ein moderner, inklusiver Sportunterricht verpflichtet sich dazu, die immanente Diversität der Schüler*innen und ihre Individualität anzuerkennen und hat darüber hinaus auch die individuelle Förderung aller zum Ziel. Dieser Auftrag ist in Nordrhein-Westfalen gesetzlich festgeschrieben und erhält somit zusätzliche Legitimation (Schulgesetz NRW, 2005). Damit eine Lehrkraft ihre Schüler*innen jedoch überhaupt individuell fördern kann, sind sowohl gewisse Fähigkeiten als auch Tätigkeiten seitens der Lehrkraft unabdingbar. So nimmt das diagnostische Handeln von Sportlehrkräften in diesem Kontext eine elementare Funktion ein. In diesem Rahmen wird das Sammeln und Bewerten von Informationen eben nicht als Selbstzweck verstanden, sondern vielmehr als erster Schritt in einem komplexen Förderprozess (Ingenkamp & Lissmann, 2008). Denn nur wenn Lernstand, Bedürfnisse und Interessen eines jungen Menschen möglichst treffend diagnostiziert werden, können diese in der didaktischen Ausgestaltung von Lernarrangements überhaupt Berücksichtigung finden. Dies gilt vor allem auch für den Sportunterricht, der u. a. aufgrund seiner Körperorientierung und den besonderen räumlichen Verhältnissen einzigartige Anforderungen an die pädagogische Diagnostik von Sportlehrkräften stellt (Cothran & Kulinna, 2015).

Da vor allem hinsichtlich der Prämissen kompetenter Diagnostik bisher noch wenig bekannt ist (Seyda, 2018), werden im Rahmen der Dissertation das diagnostische Handeln von Sportlehrkräften und die zugrunde liegende Einflussfaktoren wie z. B. diagnostisches Wissen auf Basis empirischer Daten näher untersucht. Um zunächst einen Überblick über die bisherige Forschung im Bereich der Diagnostik zu erlangen und um diese systematisiert abzubilden, wird in einem ersten Schritt ein Scoping Review angefertigt.

Digitale Bildung im Erziehenden Sportunterricht

Konstantin Rehlinghaus

Ausgelöst durch die Digitalisierung gibt es in fast allen gesellschaftlichen Bereichen umfassende Veränderungen durch neue digitale Möglichkeiten. Diese Veränderungen betreffen auch den schulischen Bereich. Bildungspolitisch wurde durch die Kultusministerkonferenz (2017) vorgegeben, dass eine digitale Bildung in Form von digitalen Lehr-Lernprozesse sowie die Förderung von Medienkompetenzen als Querschnittsaufgabe aller Fächer in der Schule implementiert werden. Von der Aufgabe einer digitalen Bildung bleibt somit auch der Sportunterricht nicht ausgeschlossen. Die Gesellschaft für Fachdidaktik (2018) hat darauf hingewiesen, dass bei der Implementierung einer digitalen Bildung auch fachliche Ziele zu berücksichtigen sind. Als Anspruchsebene ist somit gegeben, dass neben medienpädagogischen Zielsetzungen auch die fachliche Perspektive mitbedacht werden muss, die im Sportunterricht bundesweit durch das Konzept des Erziehenden Sportunterrichts geprägt ist. In diesem Zusammenhang existieren bislang kaum Studien, die sich mit der Unterrichtswirklichkeit einer digitalen Bildung im Erziehenden Sportunterricht auseinandersetzen. Ziel der Studie ist es, mittels eines differenzanalytischen Vorgehens mögliche Differenzen zwischen dem fachpädagogisch-curricularen Anspruch einer digitalen Bildung im Erziehenden Sportunterricht und der Unterrichtswirklichkeit (oder genauer: verschiedenen Wirklichkeitsfacetten von Unterricht) zu erforschen. So sollen zunächst Ansprüche mithilfe einer (1) Dokumenten-/Inhaltsanalyse (fach- und medienpädagogisch-didaktische Anspruchsanalyse, schulinterne Medienkonzepte und Fachlehrpläne) herausgearbeitet, dann unterschiedliche Wirklichkeitsfacetten mithilfe von (2) Lehrer*inneninterviews sowie (3) Gruppeninterviews mit Schüler*innen weiterführender Schulen in Nordrhein-Westfalen untersucht und zuletzt potentielle Differenzen vergleichend bestimmt und interpretiert werden. Im Blick auf die zukünftige Professionalisierung von Sportlehrkräften können schließlich Empfehlungen zum Umgang mit solchen Differenzen auf Grundlage der empirischen Teilstudien gegeben werden.

Der professionelle Blick von Sportlehrkräften auf Diversität

Karin Schicklinski

In jüngerer Zeit hält das Konzept des professionellen Blicks immer stärkeren Einzug in den sportpädagogischen Diskurs. Es birgt Vorstellungen darüber, wie Lehrkräfte die komplexe Situation Unterricht wahrnehmen, die wahrgenommenen Ereignisse interpretieren und wie sie daraus resultierende Handlungsentscheidungen für den weiteren Verlauf des Unterrichts treffen. Dabei wird angenommen, dass sich das Konzept als besonders anschlussfähig für den Umgang mit Diversität erweist, weil die drei enthaltenen Fähigkeiten auf eine flexible Anpassung des Unterrichts mit einer starken Ausrichtung an den Schüler*innen verweist. Wie sich ein professioneller Blick auf Diversität im Sportunterricht auszeichnet, bleibt dabei allerdings noch offen. Das vorliegende Forschungsvorhaben geht im Kern der Frage nach, wie sich ein diversitätssensibler professioneller Blick im Sportunterricht charakterisiert. Nach einem systematischen Review zu theoretischen Überlegungen und empirischen Erkenntnissen des professionellen Blicks im Zusammenhang mit Diversität im Unterricht wird der Forschungsfrage mit Hilfe eines Vergleichs von Gruppen unterschiedlicher Expertise nachgegangen. Interviews infolge der Darbietung von Videovignetten, die diversitätsrelevante Unterrichtssituationen enthalten, bilden die methodische Grundlage des Vorhabens.

Der Einfluss von Überzeugungen auf den Professionellen Blick von (angehenden) Sportlehrkräften

Katrin Strub

Der Sportunterricht unterscheidet sich im Fächerkanon vor allem durch die veränderte räumliche Umgebung, sowie durch die Anforderung an die Lehrkraft, neben körperlich-motorischen auch kognitive und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Um diesen Anforderungen zu begegnen, werden bestimmte Fähigkeiten der Sportlehrkräfte diskutiert. Hierbei handelt es sich um die Fähigkeiten der selektiven Aufmerksamkeit, der pädagogisch fundierten Deutung und der Entscheidungsfindung, die ausgebildet werden (können), um den beschriebenen Anforderungen gerecht und unter dem Konzept des Professionellen Blicks zusammengefasst werden.

In Studien wurden unterschiedliche Expertisen, Wissensbestände und Erfahrungen bereits als Einflussfaktoren auf den Professionellen Blick identifiziert aber auch Überzeugungen und Erfahrungen werden als weitere mögliche Einflussfaktoren in Betracht gezogen. Wie genau sich allerdings der Professionelle Blick von (angehenden) Sportlehrkräften aufgrund unterschiedlicher Überzeugungen unterscheidet, ist noch nicht hinreichend geklärt und soll mit Hilfe der vorliegenden Forschung untersucht werden. Interviews im Anschluss an die Darbietung von Videovignetten, die unterschiedliche alltägliche Unterrichtssituationen enthalten, bilden die methodische Grundlage des Vorhabens. Ergänzt werden die Interviews mit Eye-Tracking, um auch hier noch mehr Daten und Einblicke zu erhalten und zu diskutieren.

Ziel der Forschung ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welchen Anteil biografische Faktoren auf die Entwicklung des Professionellen Blicks nehmen und daraufhin Erkenntnisse für die Ausbildung der Sportlehrkräfte zu gewinnen.