ChiMove - Chemobrain in Movement

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich aufgrund intensiver Forschung und Therapieoptimierung die Prognose onkologischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter deutlich verbessert. Heute kann für die Gesamtheit aller pädiatrisch-onkologischen Erkrankungen eine 5-Jahres-Überlebensrate von rund 80% erreicht werden. Da die intensive und langfristige Krebstherapie mit vielfältigen Nebenwirkungen und Spätfolgen assoziiert ist, rückt folglich auch die Qualität des Überlebens  zunehmend in den Fokus der therapeutischen Maßnahmen und somit des (sport-)wissenschaftlichen Forschungsinteresses.

Eine Vielzahl onkologischer Patienten berichten neben physischen auch über kognitive Beeinträchtigungen während und nach einer chemotherapeutischen Krebsbehandlung. Dieses umgangssprachlich genannte „Chemobrain“ kann unter anderem mit Konzentrationsschwächen, verringerter Merkfähigkeit und Desorganisation einhergehen. Auch das in diesem Zusammenhang stehende Tumor-assoziierte Fatigue mit seiner vielschichtigen Symptomatik wie Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Ermüdung, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen scheint eine zentrale Rolle im Kontext kognitiver Leistungsfähigkeit innerhalb einer Tumortherapie und nach deren Beendigung zu spielen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen sollte diesen Begleiterscheinungen eine hohe Aufmerksamkeit zugemessen werden, da diese den Alltag, die Schullaufbahn und die berufliche Karriere ggf. nachhaltig negativ beeinflussen, sowie zu einer Minderung der Lebensqualität führen können. Obwohl der positive Nutzen von körperlicher Aktivität sowohl auf die physische-, kognitive- und mentale Leistungsfähigkeit bei Gesunden wissenschaftlich gut belegt ist, ist dieser Ansatz in der pädiatrischen Onkologie noch unzureichend erforscht. Daher soll in der ChiMove Studie der Zusammenhang sowie der Verlauf von zentralnervöser Gehirnaktivität, kognitiver Leistungsfähigkeit und dem Fatigue-Syndrom in Abhängigkeit des Aktivitätsniveaus bei pädiatrisch-onkologischen Patienten untersucht werden. Primäres Ziel ist es, zugrundeliegende neurophysiologische Prozesse von Sport und Bewegung sowie deren Bedeutung für die kognitive Leistungsfähigkeit und das Fatigue-Syndrom zu detektieren.

 

Verbundpartner

Kinderonkologie und -hämatologie der Uniklinik Köln
Leitung: Prof. Dr. Thorsten Simon 
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