Vorbeugung von Gefahren für die Integrität des sportlichen Wettbewerbs beim Veranstalten und Vermitteln von Sportwetten

Martin Nolte bei seinem Vortrag in Kiel

Vorsichtigen Schätzungen zufolge werden ca. 5-6 Milliarden Euro in Deutschland auf Sportereignisse gesetzt – und das in jedem Jahr. Auf den Sieg des Lieblingssportlers, den Gewinner der Curling WM oder das Ergebnis eines Fußballspiels der Regionalliga Nord. Sportwetten sind vielfältig und individuell an die eigenen Interessen anpassbar. Sie sind bei vielen Sportfans beliebt.

Mit ihren Einsätzen generieren Wettende dabei einen derart hohen Umsatz, dass vor allem die Länder von den fiskalischen Erträgen profitieren, ohne dass der organisierte Sport einen Anteil daran hat. Dies verwundert, weil er mit der Planung, Organisation und Durchführung von Sportwettbewerben die Voraussetzungen dafür schafft, dass Sportwetten überhaupt stattfinden können. 

Kurios ist, dass der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) zwar die theoretische Möglichkeit vorsieht, dass sich neben staatlichen Wettanbietern (Oddset) auch private Unternehmen konzessionieren lassen, allerdings bis zum heutigen Tage – fast 5 Jahre nach Inkrafttreten des neuen GlüStV – keine einzige Konzession nach dessen Maßgabe erteilt wurde. Deshalb besteht der ganz überwiegende Grau- und Schwarzmarkt im Umfang von ca. 90 % aller in Deutschland getätigten Sportwetten weiterhin fort. Von einer Regulierung der Sportwetten kann also keine Rede sein.  

Martin Nolte nutzte die Jahreskonferenz der Landessportbünde, um deren Vertreter über die aktuelle Situation zu informieren. Der organisierte Sport begrüßt das neue Regulierungsziel, Gefahren von der Integrität des Sports abzuwenden, kritisiert aber dessen Umsetzung durch die projektierten Maßnahmen des GlüStV. 

Zeitgleich zur Jahreskonferenz der Landessportbünde tagte das Präsidium und der Vorstand des DOSB am selben Ort. Den Vortrag von Martin Nolte besuchten sowohl die Geschäftsführer und Präsidenten der Landessportbünde, als auch der Vorstand und das Präsidium des DOSB.  Die Präsentation zu dem Vortrag können Sie sich hier herunterladen.