NRW Kongress 2024

Referent*innen und Sprecher*innen

Stefan Arenz

Stefan Arenz

Kurzvita

  • Ehemaliger Offizier des Deutschen Heeres (Bundeswehr)
  • Studium an der Universität der Bundeswehr München (B.Sc. Vermittlung von Sport; M.Sc. Leadership & Management)
  • Seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Nachwuchsleistungssport am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
  • Schwerpunkte in der Arbeit als Projektleiter: wissenschaftliche, praxisorientierte Unterstützung der Verbände mit unterschiedlichen Schwerpunkten (je nach Bedarf der Sportpraxis) – seit 2024 Projektleiter des Projekts „Smarte Technologie im Nachwuchsleistungssport: Innovative Unterstützung für Trainer*innen und Athlet*innen“
  • Seit 2021 Doktorand (nebenberuflich) an der Technischen Universität Dortmund mit dem Schwerpunkt „Objektivierung und Quantifizierung der Präventionsdiagnostik im Nachwuchsleistungssport“
  • Langjähriger Athletiktrainer u.a. der DVV-Jugend/Juniorinnen und am Bundesstützpunkt Dresden (Volleyball)

 

Vortrag

Entwicklungsfelder im Fokus: DHB Book4Players (Eingebettet im Vortrag Fundiert, aber unkompliziert. Ansätze zur Weiterentwicklung von Talentidentifikation und -entwicklung)

Eine Orientierungshilfe für Athlet*innen von morgen!

Das Nachwuchsleistungssport-Projekt Book4Players wurde im Zeitraum 2022/23 auf Antrag des Deutschen Hockey Bunds e.V. (DHB) am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft durchgeführt. Ziel war es, die taktische Philosophie und athletische Ausbildung im Nachwuchsleistungssport zu stärken, um die Grundlagen für zukünftige Nationalspieler*innen des DHB auf internationalem Niveau zu verbessern Aufgrund von Regeländerungen und dem damit einhergehenden Anstieg des Spieltempos erfahren die Spieler*innen im Spielsport zunehmende Belastungen. Die Literatur betont die Bedeutung gezielter Schwerpunktsetzung im Nachwuchstraining, um einen langfristigen Leistungsaufbau bei den Spieler*innen zu fördern (siehe u.a. Gulbin, Croser, Morley & Weissensteiner, 2013;  Pichardo, Oliver, Harrison, Maulder & Lloyd, 2018). Der DHB als Pilotverband entschied sich für einen neuen Ansatz, der die Spieler*innen in den Mittelpunkt stellt. Gemäß den Leitgedanken des DHB sollen eigenverantwortliche Spieler*innen heranwachsen, die die Zügel ihrer Entwicklung selbst in die Hand nehmen möchten und können (Bouchouchi & Altenburg, 2019; Knuf, 2017).

Das Book4Players wurde als Wissensressource sowie Orientierungshilfe entwickelt, um diesen Prozess aktiv zu unterstützen und den Spieler*innen ein praktisches Werkzeug zur individuellen Entwicklung bereitzustellen. Die Inhalte des Book4Players wurden in Zusammenarbeit mit einem Expert*innenteam aus Bundestrainern, Landestrainervertreter*innen und Fachleuten erarbeitet, wobei auch die Bedürfnisse der Spieler*innen durch Befragungen berücksichtigt wurden. Das Book4Players bietet eine inhaltliche und grafische Aufbereitung der insgesamt fünf Entwicklungsfelder Taktik, Athletik, Ernährung, Regeneration und Sportpsychologie. Die Inhalte wurden auf Schlüsselerkenntnisse und Best-Practice-Beispiele reduziert, um die Informationsflut zu reduzieren. Die Entwicklungsfelder sind in Form von Modulen aufgearbeitet und können unabhängig voneinander genutzt werden. Diese bieten grundlegende Informationen sowie Arbeitsblätter für ein selbstständiges Nachbereiten. Da sich einige Entwicklungsfelder nicht statisch gestalten und sich Routinen mit dem Alter der Spieler*innen ändern können, haben diese Zugang zu weiterführenden Arbeitsblättern über einen Cloud-Zugang.

Die Implementierung des Book4Players zielt darauf ab, die Qualität im deutschen Hockeysport zu verbessern, die Spieler*innen auf internationaler Ebene zu fördern und langfristig den Erfolg des DHB zu sichern. Dieses Projekt stellt somit einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung des deutschen Hockeynachwuchses dar. Neben den Spieler*innen sollen die Inhalte für DHB-Trainerfortbildungen genutzt und den Nachwuchstrainer*innen in den Vereinen zur Verfügung gestellt werden.

Literatur:

Bouchouchi, A. & Altenburg, V. (2019). DHB-Nahwuchskonzeption. Prolymp 2024 - Leitlinien, Spielphilosophie und Trainingsprinzipien.

Gulbin, J. P., Croser, M. J., Morley, E. J. & Weissensteiner, J. R. (2013). An integrated framework for the optimisation of sport and athlete development: a practitioner approach. Journal of sports sciences, 31 (12), 1319 1331. doi:10.1080/02640414.2013.781661

Knuf, H. (2017). Strukturplan 2017 2024. Von Rio nach Tokyo.

Pichardo, A. W., Oliver, J. L., Harrison, C. B., Maulder, P. S. & Lloyd, R. S. (2018). Integrating models of long-term athletic development to maximize the physical development of youth. International Journal of Sports Science & Coaching, 13 (6), 1189 1199. doi:10.1177/1747954118785503

Jana Beckmann

Jana Beckmann

DSHS Köln

Kurzvita

Psychologin (M.Sc.), Sportwissenschaftlerin (B.A.), Psychologische Psychotherapeutin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt mentaltalent in der Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts der DSHS Köln. Wissenschaftliche Arbeitsschwerpunkte sind die psychische Gesundheit im Leistungssport sowie die Ergebnisqualität sportpsychologischer Betreuung

Vortrag

Praxisworkshop: Hilfe aus Motivationslöchern

Motivationslöcher können unterschiedliche Ursachen haben, beispielsweise das Fehlen von klaren Zielen aber auch dysfunktionale Bewältigungsstrategien. Diese Löcher können für Athlet:innen eine große Herausforderung darstellen und sowohl ihre Leistungsfähigkeit als auch ihr Wohlbefinden beeinträchtigen. In diesem Kontext spielen Trainer:innen eine entscheidende Rolle.

Durch interaktive Diskussionen und praxisnahe Beispiele sollen Trainer:innen dabei unterstützt werden, die Motivationslöcher ihrer Athlet:innen zu erkennen und individuelle Motivationsstrategien weiterzuentwickeln.

Unter Berücksichtigung der drei psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit (Deci & Ryan, 1985) lernen die Teilnehmenden verschiedene Ansätze zur Stärkung der Motivation kennen. Neben der Klärung von kurz- mittel- und langfristigen Zielen ihrer Athlet:innen werden u.a. bewährte Methoden zur Überwindung von Rückschlägen und dem Umgang mit eigenen Schwächen in herausfordernden Situationen vorgestellt.

 

Claudia Bialowons

Claudia Bialowons

Schulleiterin der Grundschule Weyer, Solingen

Kurzvita 

Claudia Bialowonsist Schulleiterin der Grundschule Weyer in Solingen. Mit 18 Jahren Erfahrung in der Schulleitung und einer Leidenschaft für Sport hat sie gemeinsam mit Eva Topoll ein mehrfach ausgezeichnetes Sportprofil etabliert, das nicht nur den Sport in den Mittelpunktstellt, sondern auch Werte wie Gesundheit, Teamarbeit und Fairplay vermittelt.Durch Kooperationen mit der Sportschule NRW und lokalen Sportvereinen fördert sie seit nunmehr 10 Jahren mit ihrem Team Talente und bietet ein breites Sportangebot an, das Kinder zu einer lebenslangen Bindung an den Sport ermutigt. Sie teilt regelmäßig ihre Erfahrungen der Profilbildung sowie der systemischen Schulentwicklung und möchte mitihrem Engagement und ihrer Vision neue Maßstäbe für eine ganzheitliche und zukunftsorientierte Bildung setzen.

Abstract

„Lernen in Bewegung –Bewegungsfreudige Schule mit täglicher Sportstunde“

Die Grundschule Weyer in Solingen lebt das Leitbild "Lernen in Bewegung" mit einem in der Region einzigartigen Konzept, das allen Schülerinnen und Schülern eine tägliche Sportstunde ermöglicht und darüber hinaus vielfältige Sport-und Bewegungsangebote bereithält. Ziel ist es, einen bewegungsfreudigen Schulalltag zu schaffen und die Entwicklung eines gesunden Lebensstils zu fördern. Dabei bieten wir nicht nur erweiterten Sportunterricht und eine breite Palette von Sportarten an, sondern auch individuelle Förder-und Talentprogramme sowie einen bewegten Ganztag. Die Grundschule Weyer setzt sich für die ganzheitliche Entwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler ein, indem sie Bewegung und Gesundheit fest in den Schulalltag integriert und einen gesunden Rhythmus fördert. In unserem Workshop präsentieren wir das Gesamtkonzept unserer bewegungsfreudigen Schule, erläutern dessen Umsetzung und diskutieren die positiven Auswirkungen.Wir laden Sie herzlich ein, sich von unserem Engagement für eine ganzheitliche Bildung im Sinne von Bewegung und Gesundheit inspirieren zu lassen.

Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Bloch

Kurzvita

Bloch ging in Mainz zur Schule und studierte an der örtlichen Johannes Gutenberg-Universität danach bis 1986 Medizin und Philosophie. In den Jahren 1987 und 1988 leistete er seinen Wehrdienst ab und absolvierte anschließend von 1988 bis 1991 ein Zweitstudium im Fach Physik.

Von 1991 bis 2004 war Bloch als wissenschaftlicher Assistent beziehungsweise Oberassistent am Anatomischen Institut der Universität zu Köln tätig. Dort schloss er 1994 seine Doktorarbeit und 2004 seine Habilitation ab. 2004 trat Bloch am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) eine Professorenstelle für Molekulare und Zelluläre Sportmedizin an.

Bis Juni 2016 war Bloch Vorsitzender des Wissenschaftsrats der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention.

Schwerpunkte Blochs Forschungsarbeit sind die medizinische und zellbiologische Anpassung von Geweben und Organen auf körperliche Belastung. Er befasst sich unter anderem auch mit der Auswirkung von körperlicher Betätigung auf Krebspatienten, dem Thema Epigenetik, Intervalltraining als Mittel zur Verlangsamung des Verlaufs der Krankheit Multiple Sklerose, die Auswirkungen von anabolen Steroiden auf das Herz und mitochondrialen Anpassungsprozesse durch Ausdauertraining.

Akim Bouchouchi

Akim Bouchouchi

Bundestrainer Wissenschaft beim Deutschen Hockey-Bund

Kurzvita

  • geboren am 16.02.1976 in Düsseldorf
    • Hockeybundesliga Spieler
  • Bis 2017 Vereinstrainer Düsseldorfer HC
    • Kinder- und Jugendtrainer
    • Bundesligatrainer Herren
  • 2012-2015 Landestrainer Westdeutscher Hockey Verband
  • 2015-2017 Stützpunkttrainer OSP Rheinland
  • 2012-2014 weibliche U18 Bundestrainer Deutscher Hockey-Bund (DHB)
    • Vize-Europameister
  • 2014-2017 männliche U18 Bundestrainer DHB
    • 2x Europameister
  • 2018 Damen Hallen-Bundestrainer DHB
    • Europameister
    • Weltmeister
  • 2017-2023 Juniorinnen-Bundestrainer DHB
    • Vize-Weltmeister
    • Europameister
  • 2024-heute Bundestrainer Wissenschaft, Bildung und Innovation DHB
  • 2018-2022 Mitglied der DOSB-Trainerkommission

 

Vortrag

Entwicklungskonzepte im Hockey

Dr. Hans Braun

Dr. Hans Braun

DSHS Köln

Kurzvita

Hans Braun studierte Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln, Ernährungs- und Haushaltswissenschaft an der Universität Bonn und promovierte am Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln.

Hans Braun ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Manfred Donike Institut für Dopinganalytik e.V. und Leiter der Abteilung Sporternährung des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Neben seinen Aufgaben als Lehrbeauftragter im Fachgebiet „Sporternährung“ liegt der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit bei folgenden Themen:

  • Erfassung und Bewertung der Ernährungssituation im Nachwuchsleistungssport
  • Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln im Leistungssport – Risiko und Nutzen
  • Flüssigkeitsstatus im Leistungssport
  • Entwicklung neuer Methoden zur Erfassung von Ernährungsmarkern im Leistungssport
     

Seit 1999 ist er am Olympiastützpunkt NRW/Rheinland und seit 2020 am Olympiastützpunkt NRW/Rhein-Ruhr für die Ernährungsberatung zuständig und betreut dort Kaderathleten (Olympia-, WM- und EM-Teilnehmer) verschiedener olympischer und paralympischer Sportarten.

Hans Braun ist Mitglied 

Darüber hinaus ist Hans Braun Referent für das Fachgebiet „Sporternährung“ beim

  • Deutschen Fußball Bund im Rahmen der Fußball-Lehrer Ausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie
  • Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen der Diplom-Trainer Ausbildung an der Trainerakademie in Köln
     

Zudem ist er selbst aktiver Sportler und Inhaber der UEFA Fußball Trainer A-Lizenz.  

 

Abstract

Ernährung als Determinante für die Leistungsentwicklung im Kindes- und Jugendalter

Hans Braun, Deutsche Sporthochschule Köln

Ernährung im Sinne einer regelmäßigen bedarfsgerechten Energie- und Nährstoffzufuhr, ist nicht nur im Nachwuchsleistungssport eine wichtige Größe für Gesunderhaltung und Leitungsfähigkeit. Es ist bekannt, dass bei Kindern und Jugendlichen der Nährstoffbedarf teilweise höher ist als bei Erwachsenen. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass sich diese Zielgruppe bedarfsgerecht ernährt. Im Allgemeinen kann die Nährstoffversorgung problemlos über eine vielfältige Lebensmittelauswahl gedeckt werden. Problematisch können einseitige Ernährungsformen werden, bei denen bestimmte Lebensmittelgruppen ausgeschlossen werden. Des Weiteren können scheinbare Körperideale zu einer unterkalorischen Energiezufuhr führen, die im Regelfall mit einer kritisch Nährstoffversorgungen einhergehen.
In wie weit bei Nachwuchsleistungssportler*innen ein höherer Nährstoffbedarf vorliegt, ist einerseits abhängig von der aktuellen Trainingsbelastung, andererseits schwierig zu beurteilen, da nur wenige kontrollierte Interventionsstudien bei dieser Altersgruppe vorliegen. Häufig werden sportbezogene Empfehlungen zur Nährstoffzufuhr aus dem Erwachsenenbereich auf Nachwuchsleistungssportler*innen übertragen. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass aufgrund des Trainings aber auch Wachstum und Entwicklung des Organismus ein höherer Energie- und Nährstoffbedarf besteht.

In diesem Vortrag sollen die wesentlichen Faktoren der Ernährung auf die Leistungsentwicklung im Kindes- und Jugendalter angesprochen und Einflußfaktoren auf das Ernährungsverhalten beleuchtet werden.

 

 

Birgit Dittmar

Birgit Dittmar

Vortrag

„Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ an Kooperationsgrundschulen der NRW-Sportschule

Kurzvita

Diplom-Sportlehrerin, Trainerin B Leistungssport Gerätturnen des DOSB, Trainerin C Leistungssport Leichtathletik des DOSB, Kampfrichterin im Gerätturnen und in der Leichtathletik, Referentin des RTB im Bereich normiertes, wettkampforientiertes Gerätturnen, Mitglied des TK Gerätturnen des RTB – Bereich Schule, Beraterin im Schulsport der Bezirksregierung Köln – Schwerpunkte Turnen, Rettungsfähigkeit/Schwimmen, Sport als Abiturfach und Schulsportwettbewerbe, Sportkoordinatorin und Lehrerin an der Heinrich-Böll-Gesamtschule Köln (Partnerschule des Leistungssports).

Abstract

„Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ an Kooperationsgrundschulen der NRW-Sportschule

Eine wesentliche Voraussetzung für ein zielgerichtetes sportartspezifisches Training, ist in allen Sportarten eine vielseitige motorische Grundlagenausbildung. Um sporttalentierten Kindern möglichst frühzeitig eine breit gefächerte, athletische Entwicklung anbieten zu können, begleiten NRW Sportschulen an den kooperierenden Grundschulen eine am Kernlehrplan orientierte Förderung in sportartübergreifenden Bewegungsprogrammen. Die an diesem Prozess beteiligten Lehrkräfte, Ganztagsmitarbeiter:innen, Übungsleiter:innen bzw. Trainer:innen können durch das von einem Team entwickelte Praxiskompendium auf Ideen zur Gestaltung des Unterrichts zurückgreifen. Ca.150 Stundenverlaufspläne mit mehr als 700 Übungen liefern viele Anregungen, die nach den Grundsätzen der Vielfältigkeit, der Variation und der Steigerung der Anforderungen auf der Basis individueller Voraussetzungen ausgerichtet sind. Die Inhalte orientieren sich weiterhin an der Verbesserung der Steuerung der Bewegungs- und Selbstregulation unter dem Aspekt der nachhaltigen Leistungssportorientierung und zur Aktivierung eines lebenslangen Sportreibens. Am Ende der 4. Klasse sollten möglichst viele Schüler:innen der Kooperationsgrundschulen Kompetenzen aus den unterschiedlichen Bereichen entwickelt haben und Voraussetzungen für ein sportartspezifisches Leistungssportraining geschaffen haben. Dazu trägt das Praxiskompendium bei.

Uta Doyscher-Lutz

Uta Doyscher-Lutz

Schulamt für die Stadt Dortmund

Kurzvita: 

1987-1995: Studium und Referendariat Sport, Mathematik und Deutsch auf Lehramt

1996-2005: Lehrerin an der katholischen Aloysiusschule (Holzwickede)

2005-2009: Konrektorin der Aplerbecker Grundschule (Dortmund)

2009-2013: Schulleiterin der Hansa Grundschule und Aplerbecker Grundschule (Dortmund)

2013-2016: Schulleiterin der Bilharzschule (Grund- und Werkrealschule in Sigmaringen – Baden Württemberg)

2016 bis heute: Schulamtsdirektorin für das Schulamt der Stadt Dortmund, Vorsitzende des Ausschusses für den Schulsport, Regionalkoordinatorin im Bildungsnetz, Mitglied des Lenkungskreises für die Bildungsregion Dortmund, Vorsitz im Steuerkreis Bildungspartner Sport, Ansprechperson für Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung, Mitglied im Steuerkreis „Rechtsanspruch offener Ganztag“, Ansprechperson für Krisenintervention und -prävention in der Region, Mitglied des Steuerkreises „Diesterweg Stipendium“

 

Abstract

Entwicklung und Perspektiven im Netzwerk der Kooperationsgrundschulen am Beispiel der NRW-Sportschule Dortmund

Das Goethe Gymnasium ist seit 2009 NRW Sportschule und seit dem letzten Jahr Eliteschule des Sports. Kernsportarten sind hier Eiskunstlaufen, Handball, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Turnen und Fußball mit jeweils ortsansässigen Landes- oder Bundesstützpunkten und weitere Sportarten wie aktuell z.B. MTB und Tennis.

Um das Netzwerk der NRW Sportschule / Eliteschule des Sports Dortmund (Goethe Gymnasium) und den fünf kooperierenden Grundschulen in seinem derzeitigen Stand darstellen zu können und Visionen zu beschreiben, bedarf es einen Blick in die Genese:

Basierend auf dem Konzept der beiden Ministerien (seinerzeit MSW und MFKJKS) vom 14.07.2016 sollten die NRW-Sportschulen ihre Zusammenarbeit mit den Grundschulen am Standort vertiefen. Dabei ging es darum, im Sinne einer ganzheitlichen Förderung die positiven Auswirkungen frühzeitiger sportlicher Betätigung von Kindern in den Blick zu nehmen, den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu optimieren und dadurch eine frühe und umfassende sportliche Förderung zu entwickeln. Da das Goethe Gymnasium in Dortmund im Einzugsbereich von zahlreichen Grundschulen liegt, fiel die Auswahl durch die Schulaufsicht aufgrund der Teilnahme an der „KommSport-Testung“ auf fünf Grundschulen (Berghofer Grundschule, Brücherhof Grundschule, Lieberfeld Grundschule, Höchstener Grundschule und Kerschensteiner Grundschule).

Die fünf Grundschulen haben sich in zahlreichen Netzwerktreffen, die von der Schulaufsicht einberufen und begleitet werden, auf gemeinsame Eckpunkte verständigt, die die Haltung und den Unterricht prägen und bindend sind. Dazu gehören beispielsweise: Sport als gelebter Teil des Schulprogramms, Sportunterricht von guter Qualität, Einarbeitung der „Handreichung der motorischen Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ in die Arbeitspläne, möglichst geringer Stundenausfall, hoher Anteil an Schwimmunterricht, abgesprochene Beobachtungsbögen im Sportunterricht, Teilnahme an den Stadtmeisterschaften der Schwerpunktsportarten der NRW Sportschule, bewegtes Schulleben, gemeinsame PPT für Elternabende, gemeinsame Fortbildung zur Vermittlung der allgemeinen motorischen, konditionellen und koordinativen Grundausbildung von Kindern im Grundschulalter (Kompetenzerwartungen Turnen und Körperbildung, Mobilisation/Stabilisation, den Lernübungen zum Krafttraining und den Kompetenzerwartungen Leichtathletik: Laufen, Springen, Werfen)

Die Basis der Kooperation zwischen der NRW Sportschule und den Grundschulen liegt in der Unterstützung im Sportunterricht, in Angeboten in der OGS, der Teilnahme an AG`s der Sportschule und der Durchführung von AG´s an der Grundschule sowie Unterstützung bei Sportfesten und Wettbewerben an den Grundschulen. Dabei bilden sich Schwerpunkte in folgenden Bereichen/Sportarten heraus: motorische Vielseitigkeitsausbildung, Ballschule, Leichtathletik und Turnen.

Die Förderung im Anfänger*innenschwimmen ist in diesem Schuljahr neu in den Fokus gekommen. Durch die Installierung eines Athletiktrainers am Goethe Gymnasium, der für die Kooperation mit den fünf Grundschulen sowohl in administrativer als auch operativer Hinsicht zuständig ist, ist eine dauerhafte und hochwertige Unterstützung gewährleistet.

Perspektivisch ist als Arbeitsschwerpunkt der genaue Blick auf den Übergang von Klasse 4 in 5 benannt. Aufgrund der Beobachtungsbögen in der Grundschule und der Beratung zur weiteren Schullaufbahn liegen hier Gelingensfaktoren für Kinder in ihrer ganzheitlichen motorischen Entwicklung frühzeitig intensiv gefördert zu werden. Diese umfassende Förderung von Grundschüler*innen ist eine unverzichtbare Säule einer perspektivisch ausgerichteten Leistungsentwicklung im sportlichen Bereich und einer darauf aufbauenden gezielten sportart-spezifischen Ausbildung.

In allen fünf Grundschulen finden neben den angeführten Angeboten wöchentlich 3 Stunden Sport statt. Die Sportstätten des Landesstützpunktes Turnen werden für den Unterricht genutzt. Insgesamt erfahren somit 1570 Grundschüler*innen in verschiedenen Settings eine Förderung und Sichtung im Rahmen der ganzheitlichen motorischen Ausbildung.

Mit dem Übergang in die Klasse 5 bekommen sowohl die zum Goethe Gymnasium wechselnden Grundschüler*innen der fünf kooperierenden Grundschulen als auch aller anderen Grundschulen die Möglichkeit, sich über den SMT 1 für die Sportförderung zu bewerben.  Die Auswahl erfolgt hier nach Vorgaben des Ministerium nach dem Abschneiden im SMT 1.

Sportlich wird die Förderung der Schüler*innen in die Jahrgangsstufen 5 bis 7, 8 bis 10 und Oberstufe unterteilt, wobei in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 eine weitere Unterteilung der Sportförderung erfolgt. Schulisch werden alle Kinder gleichermaßen gefördert, so werden auch keine reinen Sportklassen in den Stufen 5 bis 7 gebildet und alle Schüler*innen haben drei bis vier Stunden regulären Sportunterricht im Klassenverband plus ein bis zwei Stunden Sportförderung klassenübergreifend, hier dann wie bereits erwähnt in zwei Gruppen unterteilt:.

  • Gruppe 1: Leistungssportler*innen der Kernsportarten bzw. weiterer Sportarten trainieren nachmittags sportartspezifisch bzw. im Athletikbereich auch sportartübergreifend in Kleingruppen an der Schule oder in den Trainingszentren
  • Gruppe 2: Kinder, die nach dem Ranking im SMT 1 in die allgemeine Sportförderung aufgenommen werden, trainieren sportartübergreifend im Athletikbereich in der Schule im Sinne der Talentsichtung und Anschluss an das Leistungstraining.

Im weiteren Verlauf der Schulzeit wird dann in der Jahrgangsstufe 8 eine reine Leistungssportklasse gebildet und ein verpflichtender Wahlpflichtkurs Leistungssport belegt, in der Sekundarstufe 2 werden die Leistungssportler*innen über einen separaten Grundkurs Leistungssport bzw. im Leistungskurs Sport weiter gezielt gefördert.

Birte Fischer

Birte Fischer

Goethe Gymnasium Dortmund

Kurzvita

  • 18.05.1979 in Mülheim an der Ruhr
  • Abitur am Gymnasium Luisenschule, Mülheim an der Ruhr
  • Studium Sportwissenschaft und Biologie Lehramt Sek I/II an der Universität Bielefeld
  • Zertifikat im Programm Studierende und Wirtschaft
  • Referendariat am Gymnasium Luisenschule, Mülheim an der Ruhr
  • seit 2008 am Goethe Gymnasium Dortmund Lehrerin für die Fächer Sport und Biologie sowie Sportkoordinatorin
  • Trainerlizenzen Schwimmen Leistungssport Trainer B, Handball Trainer C, Ski alpin Trainer C
  • langjährige Erfahrung als Schwimmtrainerin im oberen nationalen Leistungsbereich; Auslandsaufenthalte an der University of South Florida - Tampa und in Cambridge; längerfristige Praktika u.a. am OSP Bochum, Sportgymnasium und Sportinternat Leipzig

Abstract

Entwicklung und Perspektiven im Netzwerk der Kooperationsgrundschulen am Beispiel der NRW-Sportschule Dortmund

Das Goethe Gymnasium ist seit 2009 NRW Sportschule und seit dem letzten Jahr Eliteschule des Sports. Kernsportarten sind hier Eiskunstlaufen, Handball, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Turnen und Fußball mit jeweils ortsansässigen Landes- oder Bundesstützpunkten und weitere Sportarten wie aktuell z.B. MTB und Tennis.

Um das Netzwerk der NRW Sportschule / Eliteschule des Sports Dortmund (Goethe Gymnasium) und den fünf kooperierenden Grundschulen in seinem derzeitigen Stand darstellen zu können und Visionen zu beschreiben, bedarf es einen Blick in die Genese:

Basierend auf dem Konzept der beiden Ministerien (seinerzeit MSW und MFKJKS) vom 14.07.2016 sollten die NRW-Sportschulen ihre Zusammenarbeit mit den Grundschulen am Standort vertiefen. Dabei ging es darum, im Sinne einer ganzheitlichen Förderung die positiven Auswirkungen frühzeitiger sportlicher Betätigung von Kindern in den Blick zu nehmen, den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu optimieren und dadurch eine frühe und umfassende sportliche Förderung zu entwickeln. Da das Goethe Gymnasium in Dortmund im Einzugsbereich von zahlreichen Grundschulen liegt, fiel die Auswahl durch die Schulaufsicht aufgrund der Teilnahme an der „KommSport-Testung“ auf fünf Grundschulen (Berghofer Grundschule, Brücherhof Grundschule, Lieberfeld Grundschule, Höchstener Grundschule und Kerschensteiner Grundschule).

Die fünf Grundschulen haben sich in zahlreichen Netzwerktreffen, die von der Schulaufsicht einberufen und begleitet werden, auf gemeinsame Eckpunkte verständigt, die die Haltung und den Unterricht prägen und bindend sind.

Dazu gehören beispielsweise:

Sport als gelebter Teil des Schulprogramms, Sportunterricht von guter Qualität, Einarbeitung der „Handreichung der motorischen Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ in die Arbeitspläne, möglichst geringer Stundenausfall, hoher Anteil an Schwimmunterricht, abgesprochene Beobachtungsbögen im Sportunterricht, Teilnahme an den Stadtmeisterschaften der Schwerpunktsportarten der NRW Sportschule, bewegtes Schulleben, gemeinsame PPT für Elternabende, gemeinsame Fortbildung zur Vermittlung der allgemeinen motorischen, konditionellen und koordinativen Grundausbildung von Kindern im Grundschulalter (Kompetenzerwartungen Turnen und Körperbildung, Mobilisation/Stabilisation, den Lernübungen zum Krafttraining und den Kompetenzerwartungen Leichtathletik: Laufen, Springen, Werfen)

Die Basis der Kooperation zwischen der NRW Sportschule und den Grundschulen liegt in der Unterstützung im Sportunterricht, in Angeboten in der OGS, der Teilnahme an AG`s der Sportschule und der Durchführung von AG´s an der Grundschule sowie Unterstützung bei Sportfesten und Wettbewerben an den Grundschulen. Dabei bilden sich Schwerpunkte in folgenden Bereichen/Sportarten. heraus:

motorische Vielseitigkeitsausbildung, Ballschule, Leichtathletik und Turnen.

Die Förderung im Anfänger*innenschwimmen ist in diesem Schuljahr neu in den Fokus gekommen. Durch die Installierung eines Athletiktrainers am Goethe Gymnasium, der für die Kooperation mit den fünf Grundschulen sowohl in administrativer als auch operativer Hinsicht zuständig ist, ist eine dauerhafte und hochwertige Unterstützung gewährleistet.

Perspektivisch ist als Arbeitsschwerpunkt der genaue Blick auf den Übergang von Klasse 4 in 5 benannt. Aufgrund der Beobachtungsbögen in der Grundschule und der Beratung zur weiteren Schullaufbahn liegen hier Gelingensfaktoren für Kinder in ihrer ganzheitlichen motorischen Entwicklung frühzeitig intensiv gefördert zu werden. Diese umfassende Förderung von Grundschüler*innen ist eine unverzichtbare Säule einer perspektivisch ausgerichteten Leistungsentwicklung im sportlichen Bereich und einer darauf aufbauenden gezielten sportart-spezifischen Ausbildung.

In allen fünf Grundschulen finden neben den angeführten Angeboten wöchentlich 3 Stunden Sport statt. Die Sportstätten des Landesstützpunktes Turnen werden für den Unterricht genutzt. Insgesamt erfahren somit 1570 Grundschüler*innen in verschiedenen Settings eine Förderung und Sichtung im Rahmen der ganzheitlichen motorischen Ausbildung.

Mit dem Übergang in die Klasse 5 bekommen sowohl die zum Goethe Gymnasium wechselnden Grundschüler*innen der fünf kooperierenden Grundschulen als auch aller anderen Grundschulen die Möglichkeit, sich über den SMT 1 für die Sportförderung zu bewerben.  Die Auswahl erfolgt hier nach Vorgaben des Ministerium nach dem Abschneiden im SMT 1.

Sportlich wird die Förderung der Schüler*innen in die Jahrgangsstufen 5 bis 7, 8 bis 10 und Oberstufe unterteilt, wobei in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 eine weitere Unterteilung der Sportförderung erfolgt. Schulisch werden alle Kinder gleichermaßen gefördert, so werden auch keine reinen Sportklassen in den Stufen 5 bis 7 gebildet und alle Schüler*innen haben drei bis vier Stunden regulären Sportunterricht im Klassenverband plus ein bis zwei Stunden Sportförderung klassenübergreifend, hier dann wie bereits erwähnt in zwei Gruppen unterteilt:.

  • Gruppe 1: Leistungssportler*innen der Kernsportarten bzw. weiterer Sportarten trainieren nachmittags sportartspezifisch bzw. im Athletikbereich auch sportartübergreifend in Kleingruppen an der Schule oder in den Trainingszentren
  • Gruppe 2: Kinder, die nach dem Ranking im SMT 1 in die allgemeine Sportförderung aufgenommen werden, trainieren sportartübergreifend im Athletikbereich in der Schule im Sinne der Talentsichtung und Anschluss an das Leistungstraining.

Im weiteren Verlauf der Schulzeit wird dann in der Jahrgangsstufe 8 eine reine Leistungssportklasse gebildet und ein verpflichtender Wahlpflichtkurs Leistungssport belegt, in der Sekundarstufe 2 werden die Leistungssportler*innen über einen separaten Grundkurs Leistungssport bzw. im Leistungskurs Sport weiter gezielt gefördert.

Kristina Flasch-Coura

Kristina Flasch-Coura

1Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, Fachbereich Nachwuchsleistungssport

Kurzvita

  • Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln (B.Sc. Sport und Leistung, M.Sc. Exercise Science and Coaching)
  • Ehemalige Tätigkeiten als sportliche Leiterin und als Ligamanagerin der Nachwuchs Basketball Bundesliga
  • seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Nachwuchsleistungssport am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
  • Schwerpunkte in der Arbeit als Projektleiterin: wissenschaftliche, praxisorientierte Unterstützung der Verbände mit unterschiedlichen Schwerpunkten (je nach Bedarf der Sportpraxis) – seit 2024 Projektleiterin des Projekts „Technikvermittlung im Kanu-Slalom – Einsatz digitaler Medien im Techniklernen“
  • langjährige Trainerin im Basketball

 

Vortrag

Fundiert, aber unkompliziert. Ansätze zur Weiterentwicklung von Talentidentifikation und -entwicklung

Früh übt sich - Optimierung der sportlichen Technik im Nachwuchsleistungssport

In vielen Sportarten spielt die Technik der Bewegungsausführung eine bedeutende Rolle und hat einen großen Einfluss auf die sportliche Leistung. Die Herausforderung im Trainingsalltag besteht darin, dass ein einheitliches Technikverständnis im Verband von der Spitze bis zur Basis herrscht. Zu einem gemeinsamen Verständnis gehören nicht nur die Technikmerkmale, sondern auch ein einheitlicher Sprachgebrauch. Die genannten Punkte sollten bereits im Nachwuchsbereich verfolgt werden, damit kein späteres Umlernen der einzelnen Techniken oder eine Umstellung des Sprachgebrauchs – z. B. im Falle eines Trainer*innenwechsels - notwendig wird. Mehrere Nachwuchsleistungssport-Projekte am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) haben sich bereits mit der Thematik beschäftigt, wie ein einheitliches Technikverständnis in einzelnen Sportarten bereits im Nachwuchs etabliert werden kann. In diesem Vortrag werden das Vorgehen in den Projekten erläutert sowie Ergebnisse aus dem Schwimmen (Kraulschwimmen) und Modernen Fünfkampf (Schießtechnik beim Laser-Run) präsentiert. Da Technik mit zunehmender Spezialisierung individueller und vielfältiger wird, hat sich bei uns im Nachwuchsbereich der Begriff „Basistechnik“ etabliert. Die Basistechnik beschreibt eine Entwicklungsstufe der Bewegungskoordination, die dem technischen Leitbild entspricht. Sie ist der „Grundpfeiler“, aus dem sich im Hochleistungsbereich individuelle Techniklösungen entwickeln lassen.

Weiterhin werden ein Ausblick auf das aktuell laufende Projekt „Technikvermittlung im Kanu-Slalom - Einsatz digitaler Medien im Techniklernen“ gegeben und Beispiele gezeigt, was aufbauend auf der Beschreibung von Technikmerkmalen entstehen kann. Der Ansatz der Nachwuchsleistungssport-Projekte verfolgt dabei das Ziel, wissenschaftlich fundierte Ansätze in Zusammenarbeit mit den kooperierenden Verbänden einzubringen, die jedoch praxisrelevant und -gerecht aufbereitet und nach den Bedürfnissen der Sportpraxis ausgerichtet werden und sämtlichen Trainer*innen im (Nachwuchs-)Leistungssport der einzelnen Sportarten zur Verfügung stehen. Neben der Beschreibung der Techniken steht dabei insbesondere die Visualisierung im Mittelpunkt. Infolgedessen finden sich auch Ableitungen für Trainer*innen, wie sich ein solches Vorgehen auf weitere Sportarten übertragen lässt.

Univ.-Prof. Charles Hillman (USA)

Univ.-Prof. Charles Hillman (USA)

Northeastern University, Boston, USA

Vita

Vortrag

Physical activity effects on childhood cognition and brain health

Abstract

Dr. Antje Hoffmann

Dr. Antje Hoffmann

Institut für Angewandte Trainingswissenschaft

Kurzvita

  • Studium der Sportwissenschaft an der Universität Leipzig und anschließende Promotion auf dem Fachgebiet der Sportpsychologie
  • seit 2009 Leiterin des Bereichs Nachwuchsleistungssport am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
  • langjährige Trainerin im Basketball
  • ehrenamtlich in verschiedenen Gremien im Deutschen Basketball Bund in den Bereichen Jugend sowie Trainer*innen & Bildung
  • Aufgabenschwerpunkte im Fachbereich NWLS: wissenschaftliche Unterstützung der Spitzenverbände bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation von Lösungen zur Talentidentifikation und –entwicklung sowie Analyse von des Fördersystems (oder Teilsystemen) im NWLS
  • Ausgangspunkt unserer Arbeit sind Probleme/Fragen der Sportpraxis/-steuerung

Vortrag

Fundiert, aber unkompliziert. Ansätze zur Weiterentwicklung von Talentidentifikation und –entwicklung

Die länderübergreifenden NWLS-Projekte am IAT ermöglichen eine praxiswirksame und nachhal-tige wissenschaftliche Unterstützung und Beratung in den Bereichen der Talentidentifikation und -entwicklung sowie deren Förderstrukturen und Umfeldbedingungen. Sie unterstützen einerseits Verbände nachhaltig bei der zielgerichteten Suche und Gewinnung von Talenten sowie der Auswahl und Entwicklung ihrer Landes-, Nachwuchs- und Perspektivkader. Andererseits geben sie Steue-rern und Förderern Hilfestellungen für die Einschätzung der Qualität der Arbeit im Nachwuchsleis-tungssport und Empfehlungen für die Weiterentwicklung von wesentlichen Unterstützungssyste-men oder Umfeldbedingungen. Im Beitrag wird ein Einblick in die Zielstellungen und Arbeitsweise des Fachbereichs Nachwuchsleistungssport am IAT und über das Verständnis von Talent gegeben, das all unseren Projekten zugrunde liegt. Drei Projekte werden kurz näher skizziert. Das Projekt Schulabschluss und Karriereentwicklung gibt sportartspezifische und -übergreifende Einblicke in das Erleben von Nachwuchsleistungssportler*innen auf dem Weg zum Schulabschluss. Es wurden Ver-änderungsprozesse in psychologischen Parametern dargestellt, die für diesen Karriereübergang und die damit verbundenen Entscheidungen relevant sind. In ausgewählten Beispielsportarten wurden dafür Schüler*innen mit Nachwuchskaderstatus mehrfach zu evidenzbasiert relevanten psychologischen Parametern (z.B. Lebenszufriedenheit, athletische Identität) befragt. Es wurden Vorschläge zur verantwortungsvollen Begleitung von Karriereenden in Verbindung mit dem Schul-abschluss erarbeitet. Im Projekt Sportartenprofile wurde gemeinsam mit Kollegen der HAN Univer-sity (Niederlande) und der Ghent University (Belgien) der Fragestellung nachgegangen, in welchen allgemeinen Merkmalen und Leistungsvoraussetzungen sich olympische Sportarten unterscheiden und wo sie Überschneidungen haben. Basierend auf den Ergebnissen der Expert*innenbefragung von Trainer*innen mit höchster Qualifizierung und Erfahrung in ihrer Sportart wurden Sportarten-profile erstellt. Diese wurden visualisiert und können auf der IAT-Website für den interaktiven Sport-arten-Vergleich genutzt werden. Ziel des Projekts Prävention im NWLS war es, eine auf den speziel-len Kontext des Nachwuchsleistungssports in den Beispielsportarten zugeschnittene Präventions-strategien zu erarbeiten und mit einem schrittweisen Maßnahmenplan zu vervollständigen. Hierfür wurde zunächst ein Tool zur Verletzungsdokumentation entwickelt, um die Datengrundlage für ziel-führende Präventionsmaßnahmen zu schaffen. Der Einsatz ist sowohl verbandsintern, als auch in DOSB-Untersuchungszentren vorgesehen. Zudem sind sportartspezifische Risikoprofile entstan-den, um Trainer*innen für Einflussfaktoren zu sensibilisieren, die Verletzungsrisiken bei jungen Sportler*innen erhöhen können. Als Basisdiagnostik wurde das Plus Prevention Program entwickelt, um funktionelle Defizite zu ermitteln. Dieses Tool ist speziell für den Einsatz im Nachwuchsbereich auf Landesebene konzipiert wurden und wird seitdem in den Sportarten Skilanglauf, Biathlon und Snowboard kontinuierlich angewendet. Zu allen Projekten finden sich die Ansprechpartner*innen und Informationen auf der Website des IAT. Die entstandenen Materialien sind dort unter Wissen kompakt verfügbar.

Dr. Antje Hoffmann (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, Fachbereich Nachwuchsleistungssport, Leipzig, Deutschland)

Dr. Andrea Horn

Dr. Andrea Horn

Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Fachbereich II "Forschung und Entwicklung: Sport und Leistung, WVL" Leitung der Fachgebiete Trainingswissenschaft und Trainingslehre

Kurzvita

Studium der Sportwissenschaft und des Zusatzstudiengangs Prävention und Rehabilitation durch Sport an der Ruhr-Universität Bochum

Promotion im Fachgebiet Sportmedizin zu methodischen Rahmenbedingungen der Herzfrequenzvariabilitätsdiagnostik in der Sportmedizin

Seit 2004 Mitarbeiterin des Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) in Bonn im Bereich des Behindertensports und seit 2005 im Fachgebiet Trainingswissenschaft.

Ausschreibung und Begleitung von WVL-Verbundprojekten in der praxisorientierten Anwendungsforschung für den Spitzen- und Nachwuchsleistungssport (u.a. Belastungs- und Anpassungsmanagement im Spitzensport „BAM“, Regenerationsmanagement im Spitzensport „REGman“ und Krafttraining im Nachwuchsleistungssport „KINGs“). Weitere herausragende Förderthemen im Bereich der Talentforschung, des Athletenmonitoring und der Individualisierung von Trainings- und Wettkampfsteuerung.

Ehrenamtliche Tätigkeit im Modernen Fünfkampf als Vizepräsidentin Leistungssport des Landesverbandes für Modernen Fünfkampf NRW

 

Univ.-Prof. Dr. Jens Kleinert

Univ.-Prof. Dr. Jens Kleinert

Prorektor DSHS Köln

Kurzvita

Univ.-Prof. Dr. Jens Kleinert, Dipl.-Sportlehrer; approb. Arzt; Leiter der Abt. Gesundheit & Sozialpsychologie am Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln; Trainerlizenzen im Hallenhandball und Schwimmen; Arbeitsschwerpunkte Motivations- und Emotionspsychologie, Team- und Gruppenforschung, Sport und psychische Störungen; Psychologie der Sportverletzung; 2004 2006 Professur für Sport und Gesundheit am Institut für Sportwissenschaft der Universität Würzburg; seit 2006 Professur für Sport- und Gesundheitspsychologie an der Deutschen Sporthochschule Köln.

Sebastian Keller

Sebastian Keller

DSHS Köln

Kurzvita

Sebastian Keller (M.Sc. Exercise Science and Coaching) arbeitet seit 2019 am Deutschen Forschungszentrum für Leistungssport (momentum), zunächst im Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin und seit knapp zwei Jahren in der Abteilung Leistungsphysiologie. Im Rahmen seiner im Endstadium befindlichen Promotion beschäftigt er sich mit der Entwicklung und Evaluierung leistungsdiagnostischer Testprotokolle und -parameter für ein individualisiertes Athlet*innen-Monitoring sowie die Ableitung individualisierter Trainingsziele und -inhalte im Schwimmen. Neben der Mitarbeit in bzw. Betreuung von mehreren aufeinander aufbauenden BISp-Projekten in enger
Zusammenarbeit mit dem Schwimmverband NRW (SV NRW) sowie dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV), ist er seit 2022 ebenfalls für die Umsetzung der Landesleistungsdiagnostik der NK2-Athlet*innen des SV NRW an der Deutschen Sporthochschule zuständig. Neben seiner schwerpunktmäßigen Forschungsarbeit im Leistungsschwimmen beschäftigt er sich mit physiologischen Einflussfaktoren der Ausdauerleistungsfähigkeit, die neben den klassischen Determinanten, wie der maximalen Sauerstoffaufnahme oder Ökonomie, beispielsweise ermüdungsbedingte Leistungsveränderungen (sog. „Durability“) im Triathlon umfassen.

 

Abstract

Typisierung von Athlet:innen im Schwimmsport

Sebastian Keller, Deutsche Sporthochschule Köln

Die maximale Geschwindigkeit im Schwimmen (Performance) wird durch ein komplexes Zusammenspiel aus metabolischen (aerobe und anaerobe Kapazität) und mechanischen (Wasserwiderstand und Vortrieb) Determinanten bedingt, deren Bedeutung jedoch aufgrund unterschiedlicher Belastungsdauern zwischen den Disziplinen (d. h. Kurz-, Mittel- und Langstrecke) variiert. Da sich zudem individuelle Voraussetzungen, z. B. metabolische, anthropometrische und neuromuskuläre Charakteristika stark zwischen Athlet:innen unterscheiden können, sind sensitive und spezifische leistungsdiagnostische Testprotokolle und -parameter vonnöten, um basierend auf den Athlet*innen-Profilen individualisierte Trainingsableitungen zu ziehen. Die in der Abteilung Leistungsphysiologie der Deutschen Sporthochschule Köln im Rahmen mehrerer aufeinander aufbauender, durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderter Projekte entwickelten schwimmspezifischen metabolischen und neuromuskulären Diagnostikverfahren ermöglichen eine detaillierte Charakterisierung von Schwimmer:innen. Basierend auf der gesamten Forschungskonzeption und den Ergebnissen sollen als Best-Practice-Modell Ansätze für individualisierte Ableitungen anhand der Athlet:innen Profile (Typisierung) vorgestellt werden.

Stefan Klett

Stefan Klett

Präsident des Landes Nordrhein-Westfalen

Präsident

Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V.
Friedrich-Alfred-Allee 25
47055 Duisburg

E-Mail: Stefan.Klett(at)lsb.nrw

Lothar Linz

Lothar Linz

Trainerakademie Köln des DOSB

Kurzvita

  • Geboren 25.08.1965 in Aachen. Verheiratet, keine Kinder
  • 1986-92 Studium der Psychologie in Bochum (Abschluss: Diplom-Psychologe)
  • Mehrjährige Ausbildungen in Pädagogischer Psychosynthese und in Systemischer Therapie nach Hellinger; Weiterqualifikation in Wingwave-Coaching, Entspannungstechniken, Meditation und Imaginationstechniken sowie zu sportpsychologischen Themen
  • 1992-93 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FernUniversität Hagen und der Ruhr-Universität Bochum
  • 1994-97 Selbstständiger Psychotherapeut im Rahmen der Gemeinschaftspraxis remedium in Bergisch Gladbach
  • Seit 1997 Inhaber der Firma SportsGeist, einem sportpsychologischen Beratungsbüro für Spitzensportler und Trainer. U.a. von 2001-04 Sportpsychologe der deutschen Hockey-Nationalelf (männlich), hierbei Gewinn der WM 2002 und der EM 2003 sowie Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Athen. 2007 Sportpsychologe der Damen-Nationalmannschaft, Gewinn der EM. 2009 2013 Sportpsychologe der Beachvolleyball-Nationalteams. Hierbei u.a. Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in London (Brink/Reckermann). 2014 2021 für die Beachvolleyball-Nationalteams weiblich der Schweiz tätig. Seit 2020 Verbandspsychologe beim Deutschen Ringerbund. Hierbei Gewinn der Goldmedaille in Tokio (Rotter-Focken). Seit 2010 Leitender Sportpsychologe des OSP Rheinland. Hierbei unter anderem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Peking (Heidemann und Kleibrink)
  • Seit 2002 neben der sportpsychologischen Tätigkeit zunehmend als Trainer in Seminaren für Führungskräfte der deutschen Wirtschaft, u.a. tätig für RWE, Telekom, Lufthansa, Haniel; TK, Deutsche Bank, Postbank und KPMG. Themenschwerpunkte hierbei: Teambildung, Leadership, Motivation, Stressmanagement, Kommunikation, Peak-Performance.
  • 2012 Zusammenschluss mit Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann, Prof. Dr. Jan Mayer und Markus Flemming zur Coaching Competence Cooperation
  • Seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Trainerakademie Köln des DOSB. Verantwortlich für den Bereich Trainermentoring.

Abstract

Zwischen Führung und Begleitung – Thesen zur „modernen“ Führung im Nachwuchsleistungssport

Lothar Linz, Trainerakademie Köln des DOSB

Moderne Führung orientiert sich an den Menschen, mit denen sie zu tun hat. Im Nachwuchsleistungssport sind das zuallererst die drei Gruppen Athlet*innen, Trainer*innen und Eltern. Alle drei Personengruppen sind in Denken und Handeln einem Wandel unterworfen, der mit den Veränderungen unserer Gesellschaft einhergeht. Anhand von Thesen zu den aktuellen und den erwarteten Entwicklungen wird in dem Workshop diskutiert, wie sich diese Veränderungen auf das Führungsverhalten im Nachwuchsleistungssport auswirken sollten und werden. Dabei werden Begriffe wie „Bedürfnisorientierung“, „Individualisierung“, „Digitalisierung“ und „Wertschätzung“ eine große Rolle spielen.

 

Der Goldmedaille ist die Führung egal – Neue Antworten auf alte und neue Herausforderungen

Lothar Linz, Trainerakademie Köln des DOSB

Die Anforderungen des Leistungssports definiert dieser selbst, nicht wir. Der Goldmedaille ist es egal, wie jemand dorthin gekommen ist. Wenn wir also über neue Aspekte in der Führung von Athlet*innen im Nachwuchs sprechen, so hat das andere Hintergründe. Was sich ändert, sind drei Dinge: Die Athlet*innen, die Eltern und unsere Sicht auf den Prozess und die Beziehung zu den Sportler*innen. Diesen drei Aspekten widmet sich der Vortrag: Worin bestehen die Veränderungen und wie können wir darauf reagieren?

 

Claus Lufen

Claus Lufen

Moderator

Kurzvita

Der gebürtige Niederrheiner arbeitet als Fernseh-Sportjournalist für die ARD.
Nach dem Abitur studierte er an der Deutschen Sporthochschule mit Schwerpunkt Sportpublizistik. Im entsprechenden Institut war Lufen als studentischer Mitarbeiter tätig. Seine Diplomarbeit machte er zum Thema "psychoregulative Maßnahmen im Profitennis".
Seit 30 jahren berichtet Claus Lufen von großen Sportereignissen wie Fußball-Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen.
Seine sportlichen Schwerpunkte sind dabei Fußball, leichtathletik, Beachvolleyball und Wintersport.

Univ.-Prof. Brooke Macnamara (USA)

Univ.-Prof. Brooke Macnamara (USA)

Case Western Reserve University, Cleveland OH, USA

Brooke Macnamara – Department of Psychological Sciences (case.edu)

Vita

Abstract

How sports champions develop may not be how you think

What makes a champion? Two popular theories, one from psychology and one from sports science, have emerged offering countering claims. According to the deliberate practice view, athletes who specialize early and engage in maximal amounts of coach-led practice will prevail. In contrast, according to the deliberate play view, athletes who play multiple sports for fun at young ages will prevail. Which is correct? To an extent, the answer depends on the age of the athletes: When examining youth athletes, meta-analyses reveal results aligned with the deliberate practice view: Compared with their national-class counterparts, international-class athletes specialized earlier and had accumulated more coach-led practice in their main sport. However, when examining adult athletes, the pattern is the opposite: Compared with their national-class counterparts, world-class athletes specialized later and had accumulated more coach-led practice in other sports, but less overall practice in their main sport. These results tell us that the oft-regaled tales of Tiger Woods and Serena Williams starting at a young age and focusing on their sport to become great champions are the exception, not the rule. In fact, these tales are often false: Both Tiger Woods and Serena Williams played multiple sports before specializing in their main sport. Nonetheless, several questions often emerge after hearing these findings. Did the results differ by type of sport played? They did not. Were world-class athletes simply more talented athletes, better at multiple sports? World-class athletes reached sports-specific milestones later than their national-class counterparts, indicating they were not outperforming the competition when they were younger. Does the deliberate play view explain these differences? Amount of peer-led play had little on performance at any age or level of competition. These results align with other, more recent meta-analyses indicating that the top junior athletes do not become the top adult athletes (and that the top adult athletes were not top junior athletes). Junior performance explains less than 2% of the variance in performance as an adult. At the oldest junior age category, only 1 out of 4 international-level performers reach the international stage as adults. At one age category younger, the number drops to 1 out of 11. One age category younger, 1 out of 17. This suggests that talent identification based on a young athlete's current performance is misguided. Why is youth performance such a poor predictor of later performance? Along with dropout due to burnout, injury, or other reasons, various predictors may develop at different times and speeds across individuals, such as biological maturation. My plenary partner, Craig Harrison, will continue this discussion, addressing various physiological issues in the context of developing sports champions.

© Copyright 2023 28th Annual Congress of the European College of Sport Science, 4-7 July 2023, Paris, France. Veröffentlicht von European College of Sport Science. Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

 

Andrea Milz

Andrea Milz

Staatssekretärin des Landes Nordrhein-Westfalen Abteilung III Sport und Ehrenamt des Landes NRW

Univ.-Prof. Dr. Andreas Nieß

Univ.-Prof. Dr. Andreas Nieß

Universitätsklinikum Tübingen

Kurzvita

Seit 2004 Ärztlicher Direktor und Lehrstuhlinhaber für Sportmedizin am Universitätsklinikum Tübingen. Facharzt für Innere Medizin und Sportmedizin. Klinische Schwerpunkte: Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung, Sportmedizinische Betreuung im Leistungssport, Klärung der körperlichen Belastbarkeit bei Patienten mit internistischen Erkrankungen, bewegungsassoziierte Prävention und Therapie. Forschungsschwerpunkte: Physische Stressantwort bei Belastung und Trainingsanpassung bei Sportlern und Patienten. In-Coming Vorsitzender des Wissenschaftsrats der deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP).

 

Vortrag

Covid- 19 im Leistungssport – Ein Update vier Jahre nach Pandemiebeginn

Richard Prause

Richard Prause

Deutscher Tischtennis-Bund

Kurzvita

  • geboren am 09.03.1968 in Oberhausen
  • professioneller Tischtennisspieler
  • erfolgreiche Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften (u.a. jeweils Bronze im Teamwettbewerb)
  • 2004-2010: Bundestrainer der Herren im Tischtennis
  • 2007 & 2008: Trainer des Jahres (gewählt vom Verband Deutscher Tischtennistrainer)
  • 2010-2015: Trainer an der Werner Schlager Academy (WSA)
  • seit 2015: Sportdirektor beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB)

Vortrag

Talentsichtung und langfristiger Leistungsaufbau im Tischtennis

Wie sichten wir talentierte Kinder, wie fördern wir ihr Talent und wie schaffen wir den Übergang zum Hochleistungssport? Im nachfolgenden Vortrag informieren wir über unsere Ausbildungsphilosophie. Wir möchten Ihnen einen Einblick in Strukturen, Denk- und Arbeitsweisen der verschiedenen Sichtungs- und Förderebenen des DTTB geben. Das übergeordnete Ziel ist ein frühestmöglicher Zugriff auf die vorgesichteten Talente der Landesfachverbände (8–10-jährige Kinder mit 2-4 Jahren Trainingsalter). Hierfür entwickelten wir das 3-Stufenprojekt. Mit der hierbei erfolgten Sichtung und anschließender Nominierung zum Talentkader beginnt die Einbindung in die Förderstrukturen des Spitzenverbandes. Unser Ziel ist es, in einer starken Struktur Möglichkeiten zu bieten, in welche sowohl die sehr umfangreiche Basisausbildung als auch die mit zunehmendem Trainingsalter mehr und mehr individualisierte Ausbildung hin zum Erwachsenen Hochleistungssportler gewährleistet.

Thorsten Ribbecke

Thorsten Ribbecke

Vortrag

„Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ an Kooperationsgrundschulen der NRW-Sportschule

Univ.-Prof. Stephen Seiler (Norwegen)

Univ.-Prof. Stephen Seiler (Norwegen)

University of Agder, Norway

Kurzvita

Kerry Stephen Seiler - Universitetet i Agder (uia.no)

Vortrag (in engl.)

NORWEGIAN SUCCESS

Relative to its small population of ~5 million, Norway has been extremely successful in the Olympic Games over the last 30 years.  Much of Norway’s sporting success is achieved in endurance sports.  The foundation for this success dates to Norwegian explorers like Amundsen, Nansen, and Heyerdahl, and a culture that respects endurance exploits and admires endurance athletes.  The Norwegian talent development model is athlete-centered, holistic, and built on late specialization.  Norway has developed a regional and national network of meeting places that encourage ideas and knowledge sharing across sports. This sharing culture is catalyzed by the development of a standard intensity zone scheme used by all endurance sports.  A shared training philosophy can also be seen across all endurance disciplines.  The Norwegian endurance training approach builds on doing the daily basics of training consistently and with attention to detail.  Testing and monitoring routines are also highly standardized, with agreement on infrastructure and protocols helping to ensure good communication and aggregate knowledge over decades.  Finally, throughout the development process and at the highest levels of championship performance, when mistakes are made, great effort is invested to learn from these mistakes openly and make them “intelligent failures” that ultimately lead to later success.

Univ.-Prof. Ralf Sygusch

Univ.-Prof. Ralf Sygusch

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Kurzvita

Als gebürtiger Westfale ist Prof. Dr. Ralf Sygusch nach Studium und Promotion an der Universität Bielefeld (1999) über die Stationen an sportwissenschaftlichen Instituten in Bayreuth (bis 2007), Mainz (bis 2009) und Jena (bis 2011) an der FAU Erlangen-Nürnberg gelandet. Dort leitet er den Arbeitsbereich „Bildung im Sport“ mit den Forschungsschwerpunkten Kompetenzorientierung im Sport (u.a. in der Trainer:innenbildung), Pädagogische Coaching- und Trainingsqualität im Kinder- und Jugendsport (u. a. psychosoziale Ressourcen, Persönlichkeitsentwicklung) sowie Anspruch und Wirklichkeit von Sportunterricht.

Abstract

Persönlichkeitsentwicklung im Sport – sportpädagogischer Auftrag vom Kinderturnen bis zum Nachwuchsleistungszentrum!

„Jegliche sportliche Leistung ist von einer ganzen Person zu erbringen und zu verantworten“ Diese Prämisse der Pädagogik des Leistungssports (Prohl & Lange, 2004) ist zentralerAusgangspunkt des Vortrages zur „Persönlichkeitsentwicklung im Sport“. Danach bedarf es neben guter Technik und Taktik, Kondition und Koordination auch so genannter psychosozialer Ressourcen (u. a. Motivation, Selbstbewusstsein, Emotionsregulation oder Kooperationsfähigkeit), um dauerhaft mit Freude und Erfolg (Leistungs-)Sport zu betreiben. In der Sportpraxis wird dafür häufig das Leitbild von mündigen Athlet:innen herangezogen, die in der Lage sind, ihren Leistungssport selbstbestimmt, verantwortlich, entscheidungs- und kritikfähig mitzugestalten.

Wenn wir davon ausgehen, dass das Training vom Kindersport bis zum Nachwuchsleistungszentrum auf die Entwicklung von leistungsfähigen und mündigen Sportler:innen zielt, dann ist damit der sportpädagogische Auftrag verbunden, junge Sportler:innen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und zu begleiten.

Der Vortrag zur „Persönlichkeitsentwicklung im Sport“ illustriert diesen Auftrag, begründet Ziele, (Trainigs-)Methoden sowie Prinzipien einer gelingenden Trainer:-Sportler:innenbeziehung.

Rein Van Eijk

Rein Van Eijk

Abstract

Entwicklungskonzepte im Hockey

Dirk Wagner

Dirk Wagner

Deutscher Tischtennis-Bund e.V.

Kurzvita

Name: Dirk Wagner
Geburtsdatum: 28.08.1971
Geburtsort: Greiz in Thüringen

1994 – 2003 Verbandstrainer Thüringer Tischtennisverband
1996 – 2004 Mitarbeit Talentsichtungsprojekt DTTB
2004 – 2010 Bundesligatrainer Borussia Düsseldorf
2010 – 2016 Headcoach Werner-Schlager-Academy / Österreich
2016 – 2019 Bundesligatrainer TTC Zugbrücke Grenzau
2017 – 2018 Mitarbeit Talentsichtungsprojekt DTTB
2019 - heute Bundesstützpunktleiter DTTZ Düsseldorf
2018 – heute verantw. für Talentsichtung DTTB

Abstract

DTTB-Talentsichtung und langfristiger Leistungsaufbau

Wie sichten wir talentierte Kinder, wie fördern wir ihr Talent und wie schaffen wir den Übergang zum Hochleistungssport? Im nachfolgenden Vortrag informieren wir über unsere Ausbildungsphilosophie. Wir möchten Ihnen einen Einblick in Strukturen, Denk- und Arbeitsweisen der verschiedenen Sichtungs- und Förderebenen des DTTB geben. Das übergeordnete Ziel ist ein frühestmöglicher Zugriff auf die vorgesichteten Talente der Landesfachverbände (8–10-jährige Kinder mit 2-4 Jahren Trainingsalter). Hierfür entwickelten wir das 3-Stufenprojekt. Mit der hierbei erfolgten Sichtung und anschließender Nominierung zum Talentkader beginnt die Einbindung in die Förderstrukturen des Spitzenverbandes. Unser Ziel ist es, in einer starken Struktur Möglichkeiten zu bieten, in welche sowohl die sehr umfangreiche Basisausbildun als auch die mit zunehmendem Trainingsalter mehr und mehr individualisierte Ausbildung hin zum Erwachsenen Hochleistungssportler gewährleistet.

 

Univ.-Prof. Dr. Patrick Wahl

Univ.-Prof. Dr. Patrick Wahl

Deutsche Sporthochschule Köln

Kurzvita

Patrick Wahl hat nach seinem Studium der Sportwissenschaften (Dipl.; DSHS Köln) und der Biologie (Sekundarstufe II, Universität zu Köln) 2011 an der Deutschen Sporthochschule Köln promoviert (Dr. rer. nat.). Der Titel der kumulativen Dissertation lautete „Die Effekte von Laktat und H+-Ionen auf die Hormonantwort und ihr Transport während hoch-intensiven Belastungen“. 2017 habilitierte er an der DSHS Köln zum Thema „Acute responses and long-term training adaptations to different metabolic and mechanical stimuli“ und erhielt die Lehrbefähigung und Lehrbefugnis für „Trainingswissenschaft“.

Von 2007 bis 2020 bekleidete er die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin (Abteilung für molekulare und zelluläre Sportmedizin) und war zudem bis 2017 am Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik angestellt. Seit Gründung des „Deutschen Forschungszentrums für Leistungssport“ („momentum“)  im Jahre 2006 bis 2020 war er verantwortlich für die Leistungsphysiologie und Leistungsdiagnostik. Zum Oktober 2020 wurde er auf die Professur für „Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung„ und zum Oktober 2021 auf die Forschungs-Professur für „Leistungsphysiologie und Trainingswissenschaften„ an die Medical School Hamburg berufen. Seit April 2022 hat Herr Wahl die Professur für Leistungsphysiolgie an der DSHS Köln angetreten.

Forschungsschwerpunkte

Patrick Wahl befasst sich sowohl mit grundlagen- als auch anwendungsorientierten Forschungsfragen. Ein wichtiges, verbindendes Paradigma auf einer allgemeinen Zielebene ist die Aufrechterhaltung und Verbesserung von psycho-physischer Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Die integrative Strategie im Bereich Grundlagenforschung ist die Identifizierung metabolischer, mechanischer und neuronaler Stimuli, bzw. deren Intensität und Volumen im Training, für das o.g. Paradigma. Im Speziellen untersucht er akute hormonelle, zelluläre, (epi-) genetische und immunologische, aber auch physiologische Reaktionen und langfristige Trainingsadaptationen in der Folge unterschiedlicher Trainingsreize im Ausdauer- (High-Intensity Training; High-Volume Training; Sprint-Interval Training) und Kraftbereich.

In der Anwendungs- und Praxisforschung beschäftigt er sich mit der Weiterentwicklung leistungsdiagnostischer Methoden, der Quantifizierung von Trainingsbelastungen mittels belastungsabhängigen Biomarker (u.a. durch Point-of-Care-Testing (POCT) aus Kapillarblut), Ermüdung und Regeneration, Trainings- und Belastungsmanagement, Hypoxie und Elektromyostimulation.

Sowohl im Grundlagenbereich wie auch in der anwendungsorientierten Forschung bestehen interdisziplinäre Ansätze und (internationale) Kooperationen mit unterschiedlichen Institutionen wie Universitäten und Spitzensportverbänden.

Vortrag

Diagnostik, Monitoring und Training im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz

Nils Wiedemann

Nils Wiedemann

Kurzvita

Bisherige Trainerlaufbahn:

  • 12.2022 – heute: Athletiktrainer im Verbundsystem Grundschule mit der NRW-Sportschule Dortmund
  • 09.2019 – heute: Gründer Speedfactory Dortmund – Athletikzentrum
  • 07.2017 – heute: BV Borussia 09 Dortmund e.V. – Co-Trainer 3. Liga und A-Jugend Bundesliga
  • 07.2012 – heute: DJK Ewaldi Aplerbeck 1930 e.V. – Handballtrainer
  • 07.2010 – 07.2015: TV Gut-Heil Aplerbeck 1897 e.V. – Übungsleiter Kinderturnen  

Weiteres Trainerengangement:

  • 01.2016 – 01.2022: Handballkreis Dortmund – Auswahltrainer
  • 07.2013 – heute: Kooperation Schule und Verein Handballkreis Dortmund – Trainer, Aplerbecker-Mark-Grundschule, Lichtendorfer Grundschule, Stift-Grundschule, Lieberfeld-Grundschule, Berghofer Grundschule

Auslandserfahrung: 

08.2015 – 11.2015: Play Handball ZA – Volontär/Trainer (Südafrika)

Aus- und Fortbildungen:

  • 04.2022 – 10.2023: DOSB-Athletiktrainer, Trainerakademie Köln
  • 06.2022 – 06.2023: DOSB A-Lizenz Handball, Deutscher Handballbund
  • 03. – 06.2022: Certified Running Technique Specialist, The Running School London
  • 03. – 12.2017: DOSB B-Lizenz Handball, Handballverband Westfalen
  • 03.2014 – 02.2015 DOSB C-Lizenz Handball, Handballkreis Dortmund
  • 07. 2010 – 07.2013: Freizeitsportleiter, C-Lizenz

Vortrag

„Motorische Vielseitigkeitsausbildung als Voraussetzung für zukünftiges sportartspezifisches Training“ an Kooperations- grundschulen der NRW-Sportschule"

Projektteam

Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Bloch (Projektleitung und wissenschaftliche Leitung, DSHS Köln)

Dr. Eva Engelmeyer (Projektmanagement und Gesamtorganisation, DSHS Köln)

Aldo Sommer (Techn. Umsetzung, Regie Bild & Ton, Administration Streaming)

Cornelia Beissler (Techn. Umsetzung, Bildtechnik, DSHS Köln)

Christof Schnüll (Techn. Umsetzung, Tontechnik)

Elsa Agarius (Kommunikation und Helfer:innenbetreuung, DSHS Köln)

Maike Brönhorst (Social Media, Webseitenbetreuung, Mediendesign, DSHS Köln)