DGT Jahrestagung 2017

Der gewählte Veranstaltungsort im Drei-Länder-Eck Deutschland, Österreich und Schweiz spiegelte das diesjährige Thema „Internationalisierung des Tourismus – Tourismus im Wandel“ wider. Wissenschaftler, Experten touristischer Institutionen und Studenten kamen zusammen, um sich mit den Herausforderungen durch veränderte Rahmenbedingungen im Tourismus auseinanderzusetzen. Grenzüberscheitender Tourismus, international touristische Kooperationen, Digitalisierung, Demografischer Wandel, Overtourism, Folgen des Klimawandels und Sicherheitsfragen im Tourismus sind einige Beispiele aus diesem Themenkomplex.

Das Institut für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln war durch Univ.-Prof. Dr. Ralf Roth als 2. Vizepräsident der DGT, Dr. Stefan Türk, Julia Severiens sowie drei weiteren Studentinnen (Ricarda Eling, Silvia Hondt, Katrin Muser) aus dem Masterstudiengang Sporttourismus und Erholungsmanagement vertreten.

Eröffnet wurde die Tagung durch einen Impulsvortag des Präsidenten der DGT Prof. Dr. Jürgen Schmude . Laut Schmude sieht sich die Tourismuswissenschaft mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Durch den demografischen Wandel hat sich das Reiseverhalten verändert, die Digitalisierung führt zu einer permanenten Konnektivität und Overtourism wirft die Frage der ökologischen, soziokulturellen, perzeptuellen und ökonomischen Tragfähigkeit von Tourismus auf.

Martin Lohmann referierte zum Thema „Machen Urlaubsreisen glücklich?“ und welchen gesellschaftlichen Nutzen sich aus dem Tourismus ergeben. Welchen persönlichen Effekt der Urlaub hat, hängt maßgeblich von der Einstellung der Person ab. Deswegen sollte das Individuum im Vordergrund der Forschung stehen. Auf dieser Basis hat der Tourismus das Potential eine Plattform für Glück zu sein und sogenannte „Golden Moments“ für den Besucher zu generieren.

Aspekte der Digitalisierung wie die Social Media Nutzung in Tiroler Destinationen, Analyse des Tagestourismus mittels passiver mobiler Positionierung und Gegentrends wie analoge Entschleunigung waren Inhalte von weiteren Vorträgen. Auch wurde Bezug genommen zum regionalen Tourismus in der Grenzregion Bodensee. So wurden beispielsweise die Besucherströme analysiert und nachhaltige Transportwege in der grenzüberschreitenden Mobilität diskutiert.

Die „Herausforderung regionaler Zusammenarbeit“ war Thema einer Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Anita Zehrer (DGT) als Moderatorin, Jürgen Amman (Internationaler Bodensee Tourismus), Christian Schützinger (Vorallberg Tourismus), Dr. Martin Spantig (BayTM) und Barbara Gisi (CH). Wichtig in der regionalen Zusammenarbeit sei eine offene Kommunikation, eine klare Zieldefinition, den Aufbau von kooperativen Kompetenzen und vor allem die tatsächliche Durchführung der Ideen.

Abschließend kann man den Worten von Prof. Dr. Harald Pechlander (AIEST) zustimmen: „Eine wesentliche Anforderung an die Tourismuswissenschaft ist es, aktuell zu sein und Lösungen anzubieten.“

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