Projektbeschreibung

Ausgangspunkt

Sexualisierte und interpersonale Gewalt im Sport sind in den letzten Jahren immer wieder in den Medien präsent geworden. Athlet*innen prangern Missstände in ihren Trainingsgruppen und zum Teil in ihrer Sportart allgemein an. Im Rahmen von Studien konnte festgestellt werden, dass Athlet*innen sexualisierte Gewalt häufig im Kontext eines Sportvereins erfahren, es dort jedoch an der Umsetzung von Schutzkonzepten mangelt. Viele Vereine und Verbände verunsichert insbesondere der Umgang mit Verdachtsfällen.

Ziele des Projekts

Das Projekt »Safe Clubs« stellt eine Fortführung des Projekts »Safe Sport« dar und hat zum Ziel, die dort herausgearbeiteten empfohlenen Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt mittels verschiedener Zugänge in Sportvereinen zu etablieren. Es werden drei wichtige Handlungsfelder im Umgang mit sexualisierter Gewalt in fünf Teilprojekten abgedeckt: Analyse, Prävention, Intervention. Alle im Projekt entwickelten Materialien und Konzepte werden bei Projektende über die beteiligten Praxispartner*innen Deutsche Sportjugend sowie verschiedene Landessportbünde allen Sportvereinen in Deutschland zur Verfügung gestellt. Vereine in Deutschland sollen dadurch bei der Entwicklung von nachhaltigen Strategien für den Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexualisierte Gewalt im Sport unterstützt werden. So trägt das geplante Projekt unmittelbar zur Prävention von sexualisierter Gewalt im organisierten Sport in Deutschland bei.

Teilprojekte

Das Verbundprojekt gliedert sich in fünf Teilprojekte (siehe Abbildung 1), in denen die drei Handlungsfelder Analyse, Prävention und Intervention im Umgang mit sexualisierter Gewalt abgedeckt werden. Alle drei Verbundpartner*innen leiten verschiedene Teilprojekte: Die Verbundleitung und Federführung für die Teilprojekte 2 und 5 liegt bei Dr. Jeannine Ohlert am Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln, die Leitung für die Teilprojekte 1 und 4 liegt bei Prof. Dr. Bettina Rulofs am Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln und die Leitung für das Teilprojekt 3 liegt bei PD Dr. Marc Allroggen in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm.

Die verschiedenen Teilprojekte ergänzen sich gegenseitig und tragen alle zur gemeinsamen wissenschaftlichen Zielstellung des Verbundvorhabens bei. Im Sinne eines umfassendes Konzeptes zur Veränderung einer Vereinskultur werden in den Handlungsfeldern verschiedene zentrale Akteur*innen eines Sportvereins eingebunden. Alle Teilprojekte haben gemein, dass die überwiegend ehrenamtlich geführten Sportvereine in Deutschland als pädagogische Institutionen die zentrale Zielebene darstellen. Diese Vereine sollen  von allen  Maßnahmen profitieren, die im Vorhaben entwickelt wurden . Innerhalb der Vereine steht dabei der Schutz der Kinder und jugendlichen Athlet*innen sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport im Vordergrund.

In Teilprojekt 1 wird das Handlungsfeld der Analyse in den Fokus genommen, indem gemeinsam mit ausgewählten Vereinen Risikoanalysen zu sexualisierter Gewalt durchgeführt und darauf basierend Schutzprozesse entwickelt werden. Teilprojekte 2 und 3 sind im Handlungsfeld der Prävention angesiedelt und beinhalten die Entwicklung, Durchführung und Evaluierung von Workshops für Athlet*innen, Trainer*innen, Eltern sowie Funktionär*innen/Vereinsmitarbeiter*innen zum Thema Empowerment von Athlet*innen. Weiterhin werden in Teilprojekt 4 im Rahmen des Handlungsfeldes der Intervention konkrete Hilfestellungen für Ansprechpersonen zum Kinderschutz in den Landessportbünden/-jugenden und Vereinen entwickelt. Diese sollen dazu dienen, Vereine bei Verdachts-/Vorfällen besser unterstützen zu können. Im fünften und letzten Teilprojekt werden konkrete Transferprodukte für Sportvereine aus allen vorab stattfindenden Teilprojekten entwickelt. Bei Projektende werden diese über die beteiligten Praxispartner*innen allen Sportvereinen in Deutschland zur Verfügung gestellt. Außerdem sollen diese Transferprodukte mittels eines Abschlusssymposiums an die Sportpraxis vermittelt werden.

Die Umsetzung aller Teilprojekte wird durch unsere Praxispartner*innen unterstützt.

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Wissenschaftliche Partner*innen