M. A. Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsmanagement

Rund vier Millionen Beschäftigte sind derzeit im Gesundheitsmarkt tätig. Vor dem Hintergrund der sich verändernden Alterspyramide und des gegenwärtigen, durch Bewegungsmangel gekennzeichneten Lebensstils verzeichnen Zivilisationserkrankungen wie z.B. Rückenbeschwerden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine starke Zunahme.

Damit gewinnen gesundheitsorientierte Studienprogramme wie der Master-Studiengang Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsmanagement (M.A. RGM) an Bedeutung.

Die Absolvent*innen des Master-Studiengangs sind qualifiziert in Konzeption (Planung und Entwicklung), Realisation (Durchführung und Anwendung) und Evaluation (Analyse und Bewertung) von multimodalen bewegungsorientierten Angeboten in der Rehabilitation, Prävention und im Gesundheitsmanagement.

Der Studiengang versteht Gesundheitsmanagement dabei als die planvolle, strukturierte und interdisziplinäre Organisation komplexer gesundheitsbezogener Maßnahmen zum Zweck der Förderung, Erhaltung und/oder Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Gesundheit und Lebensqualität. Der Managementprozess beinhaltet die Konzeption, Realisation und Evaluation präventiver, kurativer und rehabilitativer Maßnahmen auf der Basis eines profunden bio-psycho-sozialen Verständnisses von Gesundheit. Dies berücksichtigt sowohl die gesellschaftliche, sozialpolitische und individuelle Ebene und erstreckt sich über den ersten, öffentlich finanzierten und auch den zweiten privat und betrieblich finanzierten Gesundheitsmarkt.

Auf grundlegenden Kenntnissen der Sportwissenschaft, Medizin, Statistik und Gesundheitspsychologie aufbauend werden im Studienverlauf gesundheitswissenschaftliche Rahmenbedingungen vertiefend behandelt. Fokussiert werden dabei Themen aus der Prävention, Sekundärprävention und Rehabilitation. Ein interdisziplinärer Zugang aus biomedizinischer, psycho-sozialer, gesellschaftlicher und ökonomischer Sicht wird herausgearbeitet. Mit diesem Gesamtverständnis werden Methoden und Konzepte zur Prävention,Therapie, Rehabilitation und Gesundheitsmanagement erarbeitet und deren selbständige Anwendung und Evaluation vermittelt.

M.A. Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsmanagement

Studienbereiche

Ziele und Zielgruppe

Die derzeitigen Lebensbedingungen unserer Gesellschaft sowie die sich hieraus ableitenden Lebensstile verlangen eine besondere Beschäftigung – auch von wissenschaftlicher Seite – mit den Themen Gesundheit, Krankheit, chronische Erkrankungen und Behinderung.

Diesem Anspruch kommt die Sporthochschule seit ihrer Nachkriegsgründung kontinuierlich in all ihren Curricula nach. Der Master-Studiengang Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsmanagement stellt eine Erweiterung von Bewährtem um eine Public-Health-Komponente im Sinne bewegungsbasierter gesundheitswissenschaftlicher Elemente dar. Er verfügt über ein anwendungsorientiertes Profil. Zugleich lässt er auch den Einstieg in die noch jungen und gerade sich entwickelnden Rehabilitations- und Public-Health-Wissenschaften zu.

Während sich der Bachelor-Studiengang Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie schwerpunktmäßig mit der Primärprävention im Sinne der gezielten Gesundheitsförderung befasst und dabei rehabilitative Aspekte lediglich bis zur Übungsleiterebene berücksichtigt, greift der Master-Studiengang inhaltlich die klassischen Bereiche der Sekundär- und Tertiärprävention auf und stellt damit den Rehabilitationssektor in den Mittelpunkt der Betrachtungen.

Fokussiert werden chronische, internistische, neurologische, orthopädische, psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen, für deren Behandlung bewegungs- und insbesondere sporttherapeutische Programme konzipiert, umgesetzt und evaluiert werden können. Zum anderen werden Elemente von Qualitätsmanagement im Sinne eines - in ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingebundenen - Disability-Managements vertieft.

Das Studium versetzt die Absolvent*innen in die Lage, ganzheitliche, bewegungsorientierte Maßnahmen und Konzepte zur positiven Veränderung von Risikoverhalten zu entwickeln, zu realisieren und zu evaluieren. Sie können bewegungs- und sporttherapeutisch in unterschiedlichen rehabilitativen Settings – beispielsweise bei der Behandlung orthopädischer, neurologischer oder psychiatrischer Krankheitsbilder – tätig werden. Zudem sind sie befähigt, als Koordinator*innen zwischen dem ärztlich/pflegerischen Sektor, der Therapieabteilung und der Verwaltung zu fungieren sowie in übergeordneten Funktionen des Gesundheitsmanagements tätig zu werden.

Der Master Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsmanagement richtet sich insbesondere an Absolvent*innen von Studiengängen, die bereits einen Bezug zu körperlicher Aktivität, eine Affinität zu medizinischen Fragestellungen und ein Interesse an wissenschaftlicher Arbeit aufweisen. Zudem richtet er sich an Personen, die kommunikations- und präsentationsstark sind, Überzeugungskraft besitzen und Spaß am konzeptionellen Arbeiten haben. 

Studienaufbau und -inhalte

Der Master-Studiengang Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsmanagement ist ein modular aufgebauter, viersemestriger Studiengang. Jedes Modul ist eine in sich abgeschlossene Einheit mit definierten Zielen, Inhalten sowie Lehr- und Lernformen und wird mit einer Modulprüfung abgeschlossen. Es werden Leistungspunkte (Credit Points) vergeben, die den tatsächlichen Arbeitsaufwand der Studierenden widerspiegeln. Durch die zu studierenden Module werden insgesamt 120 Credit Points erworben.

Als Lehrmethoden sind im ersten Semester Vorlesungen sowie Seminare, angereichert durch berufsfeldorientierte Exkursionen, vorgesehen. Später wird vornehmlich im Seminar- und Übungsrahmen gearbeitet. Die Praktika und das wissenschaftliche Projekt stehen für die Forschungsorientierung des Studiengangs sowie zum Erwerb lehrpraktischer Kompetenzen.

Zunächst werden – aufbauend auf grundlegenden Kenntnissen – vertiefend die gesundheitswissenschaftlichen Rahmenbedingungen behandelt. Neben den präventiven Bedingungen werden vor allem die Pathologien und hier insbesondere die chronischen Erkrankungen sowie die psychosomatischen Erkrankungen in den Fokus der Lehre gestellt. Ein notwendiger interdisziplinärer Zugang - von der Prävention bis zur Rehabilitation - sowohl aus biomedizinischer als auch psycho-sozialer und gesundheits- bzw. ökonomischer Sicht wird herausgearbeitet.

Die zentralen Studieninhalte teilen sich auf in:

  1. Kenntnisse zum Gesamtverständnis von Krankheit und Gesundheit im Sinne eins Public-Health-Ansatzes sowie detailliertes Wissen zur biomedizinischen und psychosozialen Sicht, um Maßnahmen zur Prävention, Therapie und Rehabilitation beurteilen, aber auch selbst durchführen zu können
  2. Erlernen bewegungstherapeutischer Methoden
  3. Beherrschen von Assessmentverfahren zur Diagnostik und Evaluation des eigenen Handelns, aber auch zur kritischen Beurteilung von fremden und eigenen wissenschaftlichen Projekten
  4. Konzeption und Durchführung eigener Projekte (Untersuchungen) mit anschließender Evaluation und Abfassung der Thesis

Der Master umfasst insgesamt zehn Module einschließlich eines Praktikums sowie der Master-Thesis.

Berufsfelder

Der Gesundheitsmarkt ist einer der zurzeit noch wachsenden Branchen. Er wird sich allen Prognosen zufolge allein aufgrund der demographischen Entwicklung in den nächsten Jahren enorm weiterentwickeln und sich dabei insbesondere auf die chronischen Erkrankungen einstellen müssen.

Hierbei spielt der Bewegungsmangel als eine der wesentlichen auslösenden Faktoren eine bedeutende Rolle. Um seinen Folgen entgegenzutreten, werden Bewegungsfachberufe auf allen Qualifikationsstufen, d.h. von Fachschüler*innen bis zu Akademiker*innen, von der Prävention über die Therapie bis zur Rehabilitation benötigt.

Die beruflichen Einsatzfelder sind in den folgenden vier Hauptbereichen zu sehen:

  • ambulante und stationäre Rehabilitationseinrichtungen
  • Großbetriebe mit Einrichtungen für ein betriebliches Gesundheitsmanagement
  • Organisationen, u.a. Kostenträger, Beratungsstellen auf Gemeinde- und Landesebene, Sportverbände, Großvereine und Gesundheitszentren
  • Privatwirtschaftliche Gesundheitsanbietende

Neben den Fähigkeiten, Rehabilitationsprogramme zu initiieren und zu evaluieren können Absolvent*innen bewegungs- und sporttherapeutische Interventionen auch selbständig ausführen. Gedacht ist aber auch an die Fähigkeit, in übergeordneten Funktionen des Gesundheitsmanagement, etwa in der mittleren Führungsebene, mitzuwirken (z.B. in Form von selbständiger Konzepterstellung, Organisation und Durchführung von Teilaufgaben/Teilbereichen in Gesundheitszirkeln). Für die Ausübung entsprechender Funktionen werden innerhalb des Studiums Public-Health-Kenntnisse vermittelt.

Zugangsvoraussetzungen

Grundsätzlich gelten folgende Zugangsvoraussetzungen:

  • erfolgreiche Absolvierung eines mindestens sechssemestrigen einschlägig wissenschaftlichen Studiums (fachspezifische Bestimmungen zur Einschlägigkeit können der Anlage A der Zulassungsordnung entnommen werden)  
  • Nachweis der fachlichen Eignung durch einen überdurchschnittlichen Studienabschluss (Note 2,5 nach dem deutschen Notensystem oder Grade B nach ECTS)
  • Bewerber*innen aus nicht deutschsprachigen Ländern müssen als Zugangsvoraussetzung zwingend ausreichende deutsche Sprachkenntnisse durch die „Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang“ (mindestens DSH-2) nachweisen. Ausnahmen regelt die Zulassungsordnung.

Der Zulassungsantrag muss bis zum Ende der Bewerbungsfrist an der Deutschen Sporthochschule eingegangen sein. Diesem Antrag sind verschiedene Dokumente/Nachweise beizufügen. Die Seite „Bewerbung“ hält detaillierte Informationen rund um die Bereiche Bewerbung/Zulassung bereit. 

Studienanfänger*innen des M.A. Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsmanagement sollten folgende Fähigkeiten aufweisen bzw. Kenntnisse/Interessen mitbringen:

  • hohe fachliche Kompetenz im Themenbereich Sport- und Gesundheitswissenschaften
  • besonderes Interesse an rehabilitationswissenschaftlichen und medizinischen Fragestellungen
  • besondere Befähigung und Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten
  • pädagogische Kompetenzen in Gesprächsführung und Präsentationstechniken
  • Bereitschaft und Freude im Umgang mit Menschen/Patient*innen
  • kommunikative und soziale Kompetenz
  • gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift


⇒ Im Gegensatz zu den Bachelor- und Lehramtsstudiengängen stellt die Sporteignungsprüfung keine Voraussetzung zur Aufnahme eines konsekutiven Master-Studienganges an der Deutschen Sporthochschule dar.

Bewerbung

Die Bewerbung auf die konsekutiven Master-Studiengänge (Master of Science und Master of Arts) ist grundsätzlich nur zum Wintersemester möglich.

Der Bewerbungszeitraum für das Wintersemester 2022/23 erstreckt sich für:

  • Bewerber:innen aus Deutschland und der EU vom 01.06.2022 bis 15.07.2022.
  • Bewerber:innen aus dem nicht-europäischen Ausland (NON-EU) vom 19.04.2022 bis 31.05.2022. Bitte beachten Sie die Hinweise des International Office.

Es handelt sich um ein reines Online-Bewerbungsverfahren (mit Dokumenten-Upload), in dem das Einsenden von Bewerbungsunterlagen nicht notwendig ist.

Ablauf der Bewerbung:

Für externe Bewerber:innen (Bachelorabschluss nicht an der DSHS Köln):

  1. Registrierung auf mySpoho (Bewerbungsportal der Deutschen Sporthochschule Köln)
  2. Bewerbung auf mySpoho
    • Bewerbungsanträge anlegen und online einreichen
    • Bewerbungsunterlagen online hochladen

Für interne Bewerber:innen (an der DSHS Köln eingeschriebene Bewerber:innen):

  1. Login auf mySpoho (KEINE Neu-Registrierung notwendig)
    • „Hauptmenü“ -> "Studienangebot" -> „Studienbewerbung“
  2. Neuen Bewerbungsantrag für den angestrebten Master-Studiengang anlegen und einreichen
    • Bewerbungsunterlagen online hochladen