Rahmenplan 2020 Feldberg - Studie zur nachhaltigen Entwicklung der Tourismusdestination

Jährlich zieht es über eine Millionen natur-, sport- und erholungssuchende Besucher in die Sporttourismusdestination im Schwarzwald. Die steigende Nutzungsintensität, erhöht jedoch das Konfliktpotenzial zwischen touristischer Nutzung und Naturschutz. Zu den Herausforderungen der Region zählt unter anderem das steigende Verkehrsaufkommen durch die An- und Abreise der Besucher.

Um eine zukunftsfähige und langfristig erfolgreiche Entwicklung der Region zu ermöglichen, hat das Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung der Deutschen Sporthochschule Köln den Auftrag zur Erstellung eines Rahmenplans zur Entwicklung des Gebiets erhalten. Das Konzept unterstützt verantwortliche Entscheidungsträger und Akteure der Region  bei der Entwicklung eines Zielsystems und konkreter Strategien. Ziel ist es dabei den gesamten nachhaltigen Entwicklungsprozess in einer kooperativen Zusammenarbeit mit der Politik, der Verwaltung, der Zivilgesellschaft und den Betroffenen zu gestalten. Im Fokus der Arbeit stehen die Themenfelder Verkehr, Beschneiung, Infrastruktur, Angebots- und Produktentwicklung.

Im Rahmen einer umfangreichen Grundlagenerhebung wurden Daten über den Naturraum, die Infrastruktur, Gastronomie und Beherbergung sowie über die sporttouristischen Angebote zusammengetragen. Um einen Überblick über die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus zu erhalten, wird ein detailliertes Fachgutachten erstellt. Diverse Forschungsmethoden wie Besucher- und Verkehrszählungen oder Drohnenbefliegungen liefern präzise Ergebnisse über das aktuelle Verkehrsaufkommen. Neben den Zahlen von Übernachtungs- und Tagesgästen und Daten zum Ausgabeverhalten der Touristen, werden die induzierten Umsätze sowie die Wertschöpfungsquoten durch den Tourismus ermittelt. Durch die Datenerhebung wird deutlich, dass der Tourismus am Feldberg neben den zentralen ökonomischen auch eine bedeutsame soziale Funktion hat. Er schafft zahlreiche Arbeitsplätze im sekundären Wirtschaftssektor und dient damit als Lebensgrundlage für die Bevölkerung. Daher ist die Weiterentwicklung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Region unverzichtbar.

Die Entwicklung von Leitbildern und Entwicklungszielen findet über Stakeholder-Interviews, Workshops und Sitzungen statt. Der sogenannte „Runde Tisch Feldberg“ setzt sich zusammen aus betroffenen Landkreisen, Kommunen und Vertretern von Fachbehörden und –verbänden, sowie Bürgerinnen und Bürgern. Um die nachhaltige Entwicklung der Sporttourismus-Region Feldberg voranzutreiben, liefern auch die umfangreichen Befragungen der Gäste, Bürger und Dienstleister einen wesentlichen Beitrag. Die Umfrageergebnisse der verschiedenen Interessensgruppen dienen mitunter als Basis für weitere Entwicklungsmaßnahmen.

Im Leitbild werden die gemeinsam erarbeiteten Ziele, wie die qualitative Produktentwicklung, das Destinationsmanagement, die Besucherlenkung und Verkehrsleitsysteme, definiert. Die daran anschließenden konkreten Handlungs- und Projektempfehlungen, werden nun gemeinsam umgesetzt.

2019 wurde das Institut gemeinsam mit drei weiteren Institution beauftragt ein nachhaltiges Entwicklungskonzept für die seilbahntechnischen Anlagen und Pisten einschließlich des Schneemanagements zu entwickeln.

Publikationen im Rahmen dieses Projekts

Roth, R., Faas, H-P., Armbruster, F., Förschner, P. (2013). Rahmenplan Feldberg 2020-Studie zur nachhaltigen Entwicklung der Tourismus Destination. Schriftenreihe Natursport und Ökologie, Bd. 32, DSHS Köln. 166 Seiten.

Bearbeitung

  • Prof. Dr. R. Roth
  • H.-P. Faas
  • F. Armbruster
  • P. Förschner

Projektzeitraum

  • 2012 - 2014 Teil 1
  • 2019 - 2020 Teil 2

Partner

  • Landratsamt Breisgau Hochschwarzwald,
  • Land Baden-Württemberg,
  • Stiftung Sicherheit im Skisport
  • Liftgesellschaft Feldberg
  • Regierungspräsidium Freiburg
  • Stadt Todtnau
  • Stadt St. Blasien
  • Gemeinde Feldberg

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Feldberg-Studie