Raum-Zeit-Nutzung von Wildtierlebensräume durch Outdoor Sport

Innerhalb des EU-Life Forschungsprojektes „Schneesport und Wildtierlebensräume“ wurden in Zusammenarbeit mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg, Abt. Wald und Gesellschaft, die Auswirkungen von Skilangläufern, Winterwanderern und Schneeschuhgängern auf den Lebensraum des Rotwildes in einem 17.500 ha großen Gebiet im Hochschwarzwald untersucht.

Das wissenschaftliche Interesse galt dabei den Bewegungsaktivitäten der Schneesportler und den daraus resultierenden Auswirkungen auf das Raum-Zeit-Verhalten der Rothirsche im Winter. Schwerpunktmäßig wurden folgende Teilbereiche bearbeitet:

  • Quantitative und qualitative Erfassung der Wintersportnutzung
  • Erfassung der Störeinflüsse auf Rotwild mittels Satellitentelemetrie und Videobeobachtung
  • Raumbezogene Analyse der Störeinflüsse durch Überlagerung der Daten mithilfe von Geoinformationstechnologien

Als Grundlage eines abgestuften Raumnutzungskonzeptes hat die Auswertung mit Hilfe der Geodaten von Wildtierverhalten und Besucheraufkommen zunächst die wichtige Frage danach beantwortet, wo es schwerpunktmäßig zu einem Zusammentreffen von Wild und Mensch kommt und wie die Wildtiere darauf reagieren:

Wird die Bewegungsaktivität auf Loipen und Wegen ausgeübt und halten sich die Sportler an die ausgewiesenen Bewegungsachsen, wird dies zwar offensichtlich vom Wild bemerkt, aber eben auch toleriert. Eine sichtdichte Deckung zwischen Wildeinstand und touristisch genutzten Linien sorgt dafür, dass das oben beschriebene Verhalten der Feindvermeidung nicht mehr auftreten muss. Verlassen die Sportler aber die vorgegebenen Bewegungsachsen, kann eine Störung bis in Wildruhebereiche oder Fütterungsareale hineinwirken und so in ihrer Wirkung problematisch werden.

Bearbeitung

  • Dr. Stefan Türk (DSHS Köln)

Projektlaufzeit

  • 2010 bis heute

Partner

  • Forstliche Versuchsanstalt Ba-Wü