Wald, Sportaktivitäten & Gesundheit

Die Forschungsergebnisse der letzten 20 Jahren zeigen, dass Aufenthalte in der Natur einen enormen Mehrwert für die Gesundheit der Menschen bedeuten. Zahlreiche Studien bestätigen die positiven Effekte auf psychische und physische Gesundheit. Schon ein kurzer Aufenthalt in der Natur senkt den Stress, hebt das Selbstbewusstsein und stärkt sogar messbar das Immunsystem. Beispielhaft dafür steht eine Studie, bei der die Wunden frisch operierte Patienten schneller heilen während deren Zimmerausblick auf grüne Bäume gerichtet ist, als die Wunden derer die ein Zimmer ohne Blick ins Grüne besaßen.

Dass Wald als Raum, Gesundheit und sportliche Aktivität zwingend in Zusammenhang gebracht und erforscht werden müssen ist nicht von der Hand zu weisen. Dieser Thematik hat sich das Institut für Natursport und Ökologie angenommen und möchte Handlungsräume ermöglichen sowie Nutzungskontroverse schlichten. Aufgrund fundierter Expertise in diesem Bereich hält das Institut ebenso eine beratende Rolle inne. Dieser bedienen sich Gremien und Ministerien auf Bundesebene.

Bundesplattform „Wald – Sport, Erholung, Gesundheit“ (WaSEG)

Einberufung als Experte für ein Forum auf Ebene des Bundes zur Thematik WaSEG

Die Natur und insbesondere der Wald spielen eine große Rolle für Sport, Erholung und Gesundheit. Durch die Nutzung des Waldes können jedoch auch Zielkonflikte entstehen. Dies betrifft die Sporttreibenden und Erholungssuchenden untereinander, wie auch Konflikte mit den Waldbesitzern oder Bewirtschaftern. Ebenso ergeben sich Schwierigkeiten in Bezug auf Schutz und Erhalt von Flora und Fauna.

Um gemeinsam Wege zu finden, Chancen zu nutzen und einen Interessenausgleich herbeizuführen gibt es hierfür bereits Zusammenschlüsse auf lokaler und regionaler Ebene. Die Nachfrage bestätigt aber die Notwendigkeit, dass die Brücke zur Bundesebene geschlagen werden muss. Das Bundeslandwirtschaftsministerium greift diese Nachfrage auf und ruft im September 2017 eine Bundesplattform "Wald - Sport, Erholung, Gesundheit" ins Leben. Hierfür wurde das Institut für Natursport und Ökologie aufgrund seiner qualifizierten Expertise als beratender Akteur eingeladen. Neben der Bildung eines Netzwerkes soll die Plattform die Wissensbasis und Kommunikation bezüglich Sport und Erholung im Wald stärken und dem bundesweiten Austausch dienen.

Einige Ziele sind wie folgt formuliert:

  • Austausch, Information und gegenseitiges Verständnis der relevanten Akteure und die Bildung von Netzwerken fördern
  • Wissensbasis und Kommunikation über Sport und Erholung im Wald sowie über die gesundheitlichen Wirkungen von Wäldern stärken
  • Aufzeigen von Initiativen, Chancen und Innovationen, die Sport, Erholung und Gesundheit für die Forstbetriebe bieten (z.B. Bewusstsein der Bevölkerung über Waldbewirtschaftung stärken; Ökosystemdienstleistungen in Wert setzen)
  • Möglichkeiten für einen Ausgleich von Mehrbelastungen, wie u.a. erhöhter Aufwand im Bereich der Verkehrssicherungspflichten, aufzeigen
  • Rahmenbedingungen für Sport und Erholung im Wald verbessern (normativ-strategisch, operativ-praktisch)
  • Verständnis für Waldbesitzer und Forstwesen bei den Erholungssuchenden fördern
  • Zielkonflikt der Sport- und Erholungsnutzung im Wald adressieren und Lösungsmöglichkeiten suchen
Bundesnaturschutzpreis

Bundesnaturschutzpreis für das Modellprojekt Rohrhardsberg

Bei dem Rohrhardsberg handelt es sich um einen im Schwarzwald gelegenen Berg der im Interesse von Natur, Erholung, Sport und Tourismus steht. Um möglichst nachhaltig und umweltbewusst viele Aspekte zu vereinbaren, wurde hierzu ein Modellprojekt entworfen. Dieses Modellprojekt enthält Vereinbarungen wie z.B. welche Naturräume für sportliche und touristische Zwecke genutzt werden dürfen und welche Bereiche weitgehend ungestört belassen werden müssen. Dieses u.a. von Prof. Dr. Ralf Roth initiierte und ausgearbeitete Projekt, bei dem erfolgreich Naturschutzbehörden, Forst, Kommunen und verschiedene Nutzergruppen kooperierten, wurde 1998 mit dem Bundesnaturschutzpreis ausgezeichnet.

Ausgehend von den Erfahrungen und Maßnahmen des Modellprojektes Rohrhardsberg wurden nachfolgend die Naturschutzmaßnahmen im Rahmen der forstwirtschaftlichen Nutzung weitergeführt. Schwerpunkte hierbei waren Biotopgestaltungsmaßnahmen sowie Bereiche der Waldpädagogik.