Startschuss für 23 neue Spielanalysten

Vor zwei Tagen noch beim Länderspiel in der Commerzbank-Arena in Frankfurt, jetzt bei der offiziellen Begrüßung in Köln: Wer den Master Spielanalyse studiert, bekommt direkt in der ersten Veranstaltungswoche einen Eindruck davon, was es bedeutet, professionell in der Spielanalyse zu arbeiten: Man besucht Spiele live vor Ort, verschafft sich einen individuellen Eindruck der Spieler, analysiert diese nach verschiedenen Qualitätskriterien und gleicht den subjektiven Eindruck anschließend mit den Daten, die Computersysteme liefern, ab. Das alles passiert, während man quer durch Deutschland von einem Spielort zum nächsten reist, schließlich müssen die Daten schnellstmöglich aufbereitet und in die Spielpraxis überführt werden. 

Die 23 neuen Studierenden, die zum Wintersemester 2019/20 in ihr Masterstudium Spielanalyse gestartet sind, sollten bereits in ihrer ersten Studienwoche eigene Analysen durchführen. Sie besuchten am 19. November das Länderspiel Deutschland gegen Nordirland in Frankfurt und bearbeiteten danach auf Grundlage der Leistung der Spieler ausgewählte Fragestellungen. Mit Hilfe solcher Aufgaben sollen sie im Laufe des Studiums lernen, ihren subjektiven Eindruck der Spielleistung sinnvoll mit quantitativen Daten zu verbinden. So können sie in Zukunft noch aussagekräftigere Analysen durchführen, auf die Vereine ihre taktische Ausrichtung dann aufbauen können.

Dass immer mehr Vereine Wert auf professionell ausgebildete Analyst*innen legen, zeigt die Anzahl der Mitarbeiter*innen ihrer Analyse-Abteilungen und die Bewerber*innenzahl des Studiengangs. Seit seiner Einführung im Jahr 2015 ist diese kontinuierlich gestiegen. Jedes Jahr haben sich mehr Bewerber*innen auf den Studiengang beworben als Plätze zur Verfügung standen. In diesem Jahr konnten die Verantwortlichen des Studiengangs sogar zum ersten Mal mehr als 20 Teilnehmer zulassen. Eine Tatsache, die Studiengangsleiter Prof. Dr. Daniel Memmert freut: „Es ist schön zu sehen, dass unser Projekt, die Spielanalyse durch einen eigenen Masterstudiengang zu professionalisieren, so gut angenommen wird. Wir freuen uns besonders, in diesem Jahr zum ersten Mal 23 Studierende bei uns begrüßen zu dürfen.“ 

Wie zum Studienbeginn der beiden vorangegangenen Kohorten, wurden die Studierenden im Rahmen einer offiziellen Feierstunde in der Gastronomie des Hockey-Judo-Zentrums willkommen geheißen. Die Begrüßung, die gleichzeitig auch die Verabschiedung und Zeugnisübergabe der vorherigen Kohorte darstellte, übernahmen der Studiengangsleiter Prof. Daniel Memmert und Urs Siegenthaler, Spielbeobachter der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Beide hießen die Studierenden nicht nur willkommen bzw. überreichten den erfolgreichen Absolvent*innen ihre Abschlusszeugnisse, sondern zeigten ihnen auch Perspektiven auf, die ihnen nach Studienabschluss im Bereich der Spielanalyse offenstehen. 

„Nach dem Master-Studium bei uns an der Sporthochschule führen mehr als 50% unserer Absolventen eine höherwertige Aufgabe auf dem Arbeitsmarkt durch als vorher. Mit dem Studium schärfen Sie Ihr Profil und stärken Ihre Position in der Berufswelt“, so Studiengangsleiter Prof. Memmert. Besonders erfreut zeigte sich Memmert darüber, mit Laura Kentschke der ersten Absolventin eine Abschlussurkunde überreichen zu können. „In der Spielanalyse arbeiten derzeit zum Großteil Männer. Laura Kentschke zeigt, dass dieses Feld keine Männerdomäne bleiben muss. Ich würde mich freuen, wenn sich in Zukunft noch mehr Studentinnen bei uns bewerben“, so Memmert. 

Die neuen Studierenden hatten bei der gemeinsamen Veranstaltung mit den bisherigen Absolvent*innen der ersten beiden Kohorten die Gelegenheit, sich über die Erfahrungen während des Studiums auszutauschen, sich untereinander zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen. Bei dem gemeinsamen Abendessen mit Live-Musik und Kölsch nutzten die frischgebackenen Masterabsolvent*innen und die „Erstis“ die Gelegenheit dazu bis spät in die Nacht.  

Die Deutsche Sporthochschule Köln gratuliert allen Absolvent*innen herzlich und wünscht den neuen Studierenden eine bereichernde Studienzeit.