Gesundes und glückliches Altern

Dem Thema Gebrechlichkeit im Alter (engl. frailty) widmet sich ein von der Europäischen Union gefördertes interdisziplinäres Projekt mit insgesamt 16 Projektpartnern. Auch das Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln ist mit seiner Expertise eingebunden.

Das auf vier Jahre angelegte Projekt mit dem Titel „My Active and Healthy Ageing“ (My-AHA) zielt darauf ab, die Indikatoren von Gebrechlichkeit einzudämmen und Unterstützung bei der Prävention zu bieten. Dabei stehen sowohl die kognitive als auch die physische Gebrechlichkeit im Fokus. Das Projekt zeichnet sich insbesondere durch seine Interdisziplinarität und den Einsatz neuer Messtechnologien (Sensoren) aus. Ein wichtiges Schlagwort lautet dabei „Continuous Monitoring“. Das bedeutet: Die für die Analyse benötigten Daten werden bei den Probanden nicht zu bestimmten, einzelnen Messzeitpunkten erhoben, sondern im normalen Alltag. So kann etwa ein Smartphone mit der entsprechenden Software die körperliche Aktivität messen oder Reaktionszeiten anhand von Spielen erfassen. Neben der physischen und kognitiven Aktivität will das Projekt auch den psychologischen Status, soziale Ressourcen, Ernährung, Schlaf und das allgemeine Wohlbefinden unterstützen. Generell sollen ältere Menschen in ihrer Gesundheitskompetenz gestärkt werden und mehr Möglichkeiten bekommen, sich aktiv ihrer Gesundheit anzunehmen.

Neben der wissenschaftlichen Expertise mehrerer Universitäten und Forschungseinrichtungen ist die Beteiligung von Technologie- und Softwareunternehmen für das Projekt entscheidend. In dieser Zusammenarbeit werden Messmethoden und Geräte entwickelt und getestet. Daraus sollen wiederum Risikomodelle konstruiert und Interventionen abgeleitet werden. Zum Beispiel kommt eine sensorische Bettauflage zum Einsatz, die das Schlafverhalten der Probanden misst; oder Sensoren, die auf einer Wasserflasche angebracht sind, geben Auskunft über die Trinkgewohnheiten einer Person.

Durch die Auswertung dieser Sensoren und Daten aus dem Alltag der Älteren sollen mit Gebrechlichkeit assoziierte Risikofaktoren identifiziert werden, woraus gezielt Interventionsangebote über eine internetbasierte Plattform angeboten werden können. In den Jahren 2018 und 2019 soll eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) mit insgesamt 600 Personen durchgeführt werden, davon 300 Personen in der Interventionsgruppe und 300 in der Kontrollgruppe. Die Probanden (über 55 Jahre alt) werden in zehn beteiligten Projektländern rekrutiert: Österreich, Deutschland, Belgien, Italien, Spanien, Schweden, England, Australien, Japan, Südkorea. Die Projektkoordination liegt bei der Universität Turin. 

Für die Teststudien, die auch in Köln durchgeführt werden, sucht das Projektteam derzeit Probanden. Bei Interesse können Sie sich an Eleftheria Giannouli wenden: