Wie beschreiben Sportstudierende sportartspezifische Bewegungen?

... Eine explorative Studie auf Basis von Bewegungsbeobachtungen

Jonas Rohleder, Luis Ohlendorf, Ilka Staub, Marlen Schapschröer, Inga Fokken, Tobias Vogt

DOI: 10.25847/zsls.2021.035

ZUSAMMENFASSUNG

Die sportpraktische Bewegungsvermittlung ist geprägt durch die Beurteilung und Korrektur sportartspezifischer Bewegungen. Wirkungsvolle Bewegungsvermittlung setzt voraus, dass bestimmte Bewegungsmerkmale durch Lehrende zielführend beobachtet und verbalisiert werden. Mit dem Ziel einer entsprechenden Kompetenzorientierung des universitären Sportstudiums behandelt die vorliegende explorative Studie die Fragestellung, wie Sportstudierende als angehende Bewegungsvermittler*innen sportartspezifische Bewegungen auf Grundlage von Bewegungsbeobachtungen beschreiben.
201 Sportstudierende aus sportpraktischen Lehrveranstaltungen nahmen an der Studie teil. Über die Lernplattform Moodle betrachteten die Teilnehmenden Videosequenzen mit dargestellten sportartspezifischen Bewegungen aus den Sportarten Turnen, Leichtathletik oder Schwimmen. Im Anschluss fertigten die Studierenden über eine digitale Eingabemaske eine Bewegungsbeschreibung an. Die Auswertung der Beschreibungstexte erfolgte mittels mehrschrittiger Inhaltsanalyse, indem zunächst ein Kodierleitfaden und ein Kategoriensystem induktiv entwickelt und die Beschreibungstexte anschließend frequenzanalytisch untersucht wurden.
Wesentliche Ergebnisse bestehen in der Erkenntnis, dass der Umfang und der Einsatz von Fachterminologie bei den Bewegungsbeschreibungen stark variieren. Strukturell werden zyklische Bewegungen vermehrt in Orientierung an verschiedenen Körperteilen beschrieben, während azyklische Bewegungen eine grundsätzlich chronologische Verlaufsbeschreibung aufweisen. Der Großteil der Texte weist jedoch keine identifizierbare Struktur auf.
Sowohl der Umfang der Beschreibungstexte als auch der Einsatz von Fachterminologie sind als Qualitätsmerkmale von Bewegungsbeschreibungen zu diskutieren. Angehende Bewegungsvermittler*innen müssen sowohl ausführliche, sachlich-neutrale Beschreibungstexte in Lehrbüchern verstehen als auch prägnante, anschauliche Bewegungsbeschreibungen in der direkten Kommunikation mit Lernenden formulieren. Vor dem Hintergrund einer zu schulenden Beobachtungskompetenz zur differenzierten Betrachtung zyklischer und azyklischer Bewegungshandlungen sollten Lehr- und Prüfungsformate Sportstudierende für beide Perspektiven der Bewegungsbeschreibung sensibilisieren.

1 EINLEITUNG

Die sportpraktische Bewegungsvermittlung ist als wesentlicher Gegenstandsbereich des Schulsports zu bezeichnen (Laging, 2013). Gleichermaßen ist das Lehren und Lernen von Bewegungen eine zentrale Herausforderung der sportartspezifischen Trainingspraxis (Heinen & Schack, 2004). Bedeutend für die zielführende, also die Bewegungsausführung begünstigende Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden ist die Weitergabe lern- und trainingsrelevanter Informationen zur Bewegungskorrektur (Meinel & Schnabel, 2007; Wolters, 2006). Als Voraussetzung für wirkungsvolle Bewegungskorrekturen zur Förderung motorischer Lernprozesse gilt wiederum die fundierte Urteilsbildung auf Grundlage der Bewegungsbeobachtung (Wolters, 2002). Somit ist die Beobachtungskompetenz eine bestimmende Eigenschaft von Lehrenden im (Schul-)Sport (Meinel & Schnabel, 2007) und zieht die Notwendigkeit einer Berücksichtigung im Sportstudium nach sich.
Der Terminus der Beobachtungskompetenz bezeichnet in diesem Zusammenhang die Fähigkeit zur zweckmäßigen visuellen Erfassung von Bewegungshandlungen (Jendrusch & Brach, 2003). Ihre Entwicklung und wirksame Anwendung ist im Kontext sportpraktischer Bewegungsvermittlung vielschichtig. Die Schwierigkeit der Bewegungsbeobachtung liegt für Lehrende zunächst in der ausreichenden Wahrnehmung schneller, häufig detailreicher Bewegungsabläufe (Lehner, 2019). Meinel und Schnabel (2007, S. 73) betonen folglich die Bedeutsamkeit „gezielter wiederholter Beobachtungen“. Das Erfordernis eines aktiven Wahrnehmungsprozesses suggeriert zudem die Anwendung von Beobachtungstrategien (Jendrusch & Brach, 2003), um lernrelevante Aspekte der Bewegung zu identifizieren. Die Vielfalt dieser Strategien schließt allgemein bewusste und unbewusste Zugänge, die Orientierung an Bewegungsphasen oder auch Priorisierungsunterschiede mit ein (Knudson, 2013; Radford, 1990), wodurch die Beobachtung und Wahrnehmung gleicher Bewegungen interindividuell unterschiedlich ausfallen kann (Lehner, 2019). Neben dem großen Potential einer technisch unterstützten Auswertung der Beobachtung (z. B. mittels kinematischer Bewegungsanalysen auf Grundlage von Videosequenzen) wird für die Vermittlung von Bewegungshandlungen der morphologischen Betrachtungsweise große Bedeutung beigemessen. Eine rein morphologische Bewegungsbeobachtung sucht den Zugang zum Bewegungsvollzug von außen ohne weiterführende (z. B. biomechanische) Analysen (Olivier, Rockmann & Krause, 2013). Als morphologische Merkmale gelten beispielsweise die Struktur, der Rhythmus, der Fluss oder auch die Präzision einer Bewegungshandlung (Schnabel, 1998). Für die morphologische Erfassung steht folglich der „Bewegungsablauf in seiner [äußeren] Form“ (Meinel & Schnabel, 2007, S. 73) im Vordergrund.
Traditionell differenzierte Sichtweisen zum Terminus der Bewegung weisen jedoch darauf hin, dass die Bewegungsform nicht zwangsläufig gleich zu setzen ist mit dem Bewegungsablauf (Wolters, 2006). So schreibt Sobotka (1974) der Bewegungsform ein qualitatives, wertendes Element zu und differenziert gleichsam Form- und Zweckbewegungen. So ist die Bewegungsform in Orientierung an eine Norm quantifizier- und objektivierbar (Volger, 1997). Sofern über den Weg der Bewegungsbeobachtung zugleich der Zweck einer Bewegungsform betrachtet wird, wird dieser Bewegung bereits eine Funktion zugeschrieben (Buytendijk, 1956). Eine funktionale Betrachtung von Bewegung (Göhner, 1992) setzt wiederum das Bekanntsein von Bewegungszielen voraus, die verlaufs- oder resultatorientiert sein können (Göhner, 1979). In den technisch-kompositorischen Sportarten wie dem Turnen (Knoll, 2006) ist nicht das Ergebnis, sondern der Handlungsvollzug der Bewegungsausführung maßgebend. Die Bewegung an sich ist „Mittel zum Zweck“, zumal mit ihr „kein Resultat außer ihrer selbst angestrebt“ wird (Wolters, 2006, S. 20). Sportarten wie Leichtathletik oder Schwimmen sind hingegen durch resultatorientierte Bewegungen geprägt, bei denen das Ziel nicht im Verlauf, sondern im Ergebnis des Bewegungsvollzugs zu finden ist (Wolters, 2006). Demzufolge ist der Bewegungsvollzug im Turnen bedingt durch genaue Formvorschriften annähernd alternativlos, wohingegen im Schwimmen und in der Leichtathletik im Rahmen der Funktionalität der Bewegung größere technische Freiheitsgrade denkbar sind, die sich dennoch individuell als zielführend erweisen können (Wolters, 2006). Dies lässt den Schluss zu, dass sich die Beobachtung und resultierend die Vermittlung verlaufsorientierter Bewegungen von der Lehre resultatorientierter Bewegungen unterscheiden sollte (Wolters, 2006).
Gelöst von Verlaufs- und Resultatorientierungen betrachtet Roth (1990) die Bewegungsvermittlung in sog. offenen und geschlossenen Sportarten in Abhängigkeit von der Konstanz ihrer Umweltbedingungen. Anders als bei Göhner (1979) schließt dieser Zugang die aufgezeigten Individualsportarten Turnen, Leichtathletik und Schwimmen allesamt in die gleiche Gruppe geschlossener Sportarten ein. Nähert man sich der Bewegungsbeobachtung wiederum über seine Strukturmerkmale (Schnabel, 1998), so bieten die azyklischen (z. B. Rad, Weitsprung) bzw. zyklischen Bewegungsstrukturen (z. B. Kraulschwimmen, fliegender Sprint) dieser Sportarten jeweils unterschiedliche Möglichkeiten zur Phasierung der Bewegungshandlungen. Die offensichtliche Schwierigkeit einheitlicher Aussagen zu einer zielführenden Beobachtung sportartspezifischer Bewegungen unterstreichen die Erkenntnisse von Tidow (1996): In einer Untersuchung mit Trainer*innen und Sportstudierenden konnten bei der Beobachtung der O’Brian-Technik im Kugelstoßen unterschiedliche Blickstrategien, aber keine resultierenden Unterschiede in der Beurteilungsleistung festgestellt werden. Weitere Studien weisen darauf hin, dass die Qualität einer Bewegungsbeobachtung von (z. B. biomechanischen oder anatomischen) Vorkenntnissen (Morrison, 2000) oder dem Bekanntheitsgrad des Bewegungsablaufs (Biscan & Hofmann, 1976) abhängen kann. Die in der Literatur geschilderten Zugänge zur Beobachtungskompetenz sind augenscheinlich komplex, doch in Anbetracht verschiedener Einflussfaktoren wird bisweilen Folgendes deutlich: Die Erfassung von Bewegung durch Beobachtung ist kaum zu trennen von Bezugsgrößen und kann trotz des Bemühens um eine objektive Betrachtungsweise subjektive Zugänge nicht ausschließen (Lehner, 2019). So werden selbst der rein morphologischen Bewegungsbeobachtung beschreibende Charakteristika beigemessen (Willimczik & Schildmacher, 1999). Im Gesamtkontext wirksamer Bewegungsvermittlung wird dieser Umstand konkret, da für die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden „eine Bildung von Beobachtungs- und Beschreibungseinheit erforderlich“ ist (Meinel & Schnabel, 2007, S. 73).
So gilt die Bewegungsbeschreibung als wesentliches Werkzeug der schulsportlichen und trainingspraktischen Bewegungsvermittlung (Hildenbrandt, 2001). Sie definiert sich über die sprachliche Darlegung der beobachteten phänomenologischen Bewegungsabläufe (Hildenbrandt, 2001; Friedrich, 2016). Im Sinne einer wörtlichen Vermittlung zwischen Lernenden und der Bewegungshandlung (Scherer, 2019) wird die Bewegungsbeobachtung der lehrenden (vermittelnden) Person erst auf diese Weise für Lernende greifbar, beispielsweise durch die Entwicklung einer Bewegungsvorstellung (Friedrich, 2016). Da sich im Vermittlungsprozess Lernende und Lerngegenstand aufeinander zubewegen (Vermittlung besitzt die Wortwurzel des Mittels), ist die generierte Bewegungsvorstellung des Lernenden nie kongruent mit derjenigen der vermittelnden Person (Scherer, 2019). Damit die Bewegung aber „vermittlungsfähig“ (Scherer, 2019, S. 113) wird, ist eine Bewegungsbeschreibung sprachlich auf die adressierte Zielgruppe abzustimmen (Röthig & Prohl, 2003), wenngleich sie durch den angemessenen Einsatz von Fachsprache geprägt sein sollte. Kennzeichnend ist weiterhin die Bildhaftigkeit durch metaphorische Ausdrucksweisen (Röthig & Prohl, 2003; Volger, 1999). Der Sprachhandlung der Beschreibung werden sowohl informierende (Klotz, 2013) als auch erklärende Attribute zugeschrieben (Größing, 2007). Jedoch ist die Bewegungsbeschreibung durch den Verzicht des Aufgreifens von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen von der Bewegungserklärung abzugrenzen (Größing, 2007). Als wesentlich wird die Thematisierung der „beteiligten Körperteile (Schulter, Hüfte, Kopf, Arme, Beine Rumpf, …)“ (Friedrich, 2016, S. 198) angesehen. Eine Struktur bietet die Phasierung der Bewegung, die durch eine allgemeine Grundstruktur (z. B. Vorbereitungs-, Haupt- und Endphase) oder funktional (z. B. Hilfs- und Hauptfunktionsphasen) geprägt sein kann (Meinel & Schnabel, 2007).
Diese Merkmale der Bewegungsbeschreibung werden durch Sportlehrkräfte und Trainer*innen alltäglich angewandt, aber selten hinsichtlich ihrer Zweckmäßigkeit im Vermittlungsprozess hinterfragt (Hildenbrandt, 2001). Die Schwierigkeit einer Definition hochwertiger Bewegungsbeschreibungen steht wiederum im Einklang mit der Komplexität der vorgeschalteten Bewegungsbeobachtung. Am Beispiel der Gegenüberstellung der drei klassischen Individualsportarten Turnen, Leichtathletik und Schwimmen eröffnen sich somit die Fragen: Ist die Suche nach einer Orientierungsgröße für die sportpraktische Bewegungsvermittlung zur beobachtungsbasierten Beschreibung von Bewegung überhaupt legitim? Wie soll die Beobachtungskompetenz von Sportstudierenden tatsächlich wirksam in sportpraktischen Lehrveranstaltungen aufgegriffen, weiterentwickelt und ihr Transfer in zielführende Sprache initiiert werden? Derartige Fragestellungen, die der dargestellte Hintergrund zum Transfer der Bewegungsbeobachtung in die -beschreibung offenbart, stehen exemplarisch für eine Vielzahl von Forschungslücken. Um diesen Forschungslücken perspektivisch in sportartspezifischen Kontexten systematisch begegnen zu können erscheint zunächst eine gegenstandserkundende Informationssammlung (Bortz & Döring, 2016) angezeigt, die eine weitere theoretische Annäherung begünstigt. Konkret ist zunächst der Status quo zum (sportartspezifischen) Beschreibungsvermögen ungeschulter Sportstudierender im Vorfeld einer sportpraktischen Lehrveranstaltung zu erfassen. Die vorliegende Studie verfolgt folglich einen rein explorativen Ansatz und ergründet ergebnisoffen folgende Fragestellung:  Wie beschreiben Sportstudierende sportartspezifische Bewegungen im Turnen, in der Leichtathletik und im Schwimmen? Erkundet wird dieser Sachverhalt auf Basis der Bewegungsbeobachtung, die im Rahmen der vorliegenden Studie nur als Grundlage für die studentische Bewegungsbeschreibung fungiert.

2 METHODIK

Insgesamt 201 freiwillig teilnehmende Sportstudierende (Alter 21.3 ± 2.2 Jahre, 117 männlich, 84 weiblich, Fachsemester 1.9 ± 1.2) aus den sportpraktischen Kursen der Lehr- und Forschungsgebiete Turnen, Leichtathletik und Schwimmen des Wintersemesters 2018/2019 nahmen an der Studie teil. Bei einer erreichten Grundgesamtheit von 279 Sportstudierenden lag die Rücklaufquote folglich bei 72.0%. Alle Teilnehmenden nahmen erstmals an der jeweiligen Lehrveranstaltung teil. Darüber hinaus wurde auf weitere limitierende Teilnahmekriterien verzichtet. Alle Teilnehmenden erteilten ihr online-basiertes Einverständnis zur Studienteilnahme. Für die Darstellung der zu beschreibenden sportartspezifischen Bewegungen wurden vier Nachwuchsleistungssportler*innen rekrutiert. Die Erziehungsberechtigten der Leistungssportler*innen gaben ihr schriftliches Einverständnis für die Aufzeichnung und Verwendung entsprechender Videoaufnahmen. Die vorliegende Studie wurde von der örtlichen Ethikkommission genehmigt.
Die Studiendurchführung wurde unter Verwendung der universitätsinternen Lernplattform Moodle (Version 3.7) initiiert. Mit Beginn des Vorlesungszeitraumes erhielten die Studierenden im Vorfeld der ersten Lehrveranstaltung durch ihre Dozierenden digitalen Zugang zu verschiedenen Videoausschnitten mit Bewegungssequenzen. Die Auswahl der zu beschreibenden Bewegungen enthielt grundlegende azyklische Bewegungshandlungen aus dem Turnen (Aufschwingen zum Handstand-Abrollen, Rad; Abbildung 1A und 1B), der Leichtathletik (Tiefstart, Weitsprung; Abbildung 1C und 1E) und dem Schwimmen (Startsprung, Abstoßen vom Beckenrand und Gleiten; Abbildung 1F und 1H), ergänzt durch zyklische Bewegungen aus der Leichtathletik (fliegender Sprint; Abbildung 1D) und dem Schwimmen (Kraulschwimmen; Abbildung 1G).
Die Videoaufzeichnung erfolgte aus einem Blickwinkel orthogonal zur Bewegungsrichtung. Ausgeführt wurden diese Bewegungen in hoher Bewegungsqualität durch die Nachwuchsleistungs­sportler*innen, die zur Vorbereitung der Studiendurchführung rekrutiert wurden. Mit Hilfe eines Online-Fragebogens (Questback, Unipark) wurden die Studierenden dazu aufgefordert, die dargestellten Bewegungshandlungen ausführlich zu beschreiben (Wortlaut der Aufgabenstellung: „Bitte beschreiben Sie die dargestellte Bewegung ausführlich.“). Die Distribution des Fragebogen-Links erfolgte durch die Dozierenden via Moodle-Benachrichtigungssystem im gleichen Schritt mit der Freischaltung der Videoausschnitte der Bewegungssequenzen.
Der angesetzte Zeitraum zur Bearbeitung der Aufgabenstellung beschränkte sich auf die ersten beiden Wochen des Vorlesungszeitraumes. Die Inhalte in den entsprechenden Lehrveranstaltungen wurden für diesen Zeitraum konzeptionell dahingehend angepasst, dass vor der Studienteilnahme die in den Videoausschnitten dargestellten Bewegungshandlungen weder sportpraktisch noch theoretisch thematisiert wurden. Die Ausführung der Bewegungsbeschreibungen erfolgte durch die Studierenden via Notebook in einer in Moodle implementierten Eingabemaske. Eine mehrfache, wiederholbare Betrachtung der Videoausschnitte war möglich (Meinel & Schnabel, 2007). Die abgebildeten schematischen Darstellungen (Abbildung 1A-G) standen den Studierenden nicht zur Verfügung.
Die Auswertung der Bewegungsbeschreibungen wurde mittels mehrschrittiger Inhaltsanalyse vorgenommen (Bortz & Döring, 2016; Kuckartz, 2018; Mayring, 2010). Um in einem ersten qualitativen Schritt verborgene Informationen der Beschreibungstexte zu identifizieren und zu ordnen, erfolgte die induktive Entwicklung eines Kodierleitfadens und Kategoriensystems auf Grundlage des Textmaterials. Im Detail wurde bei diesem Arbeitsschritt wie folgt vorgegangen:
Im ersten Schritt wurden mit Hilfe der Software MAXQDA (Verbi) die Beschreibungstexte durch einen Coder einer strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen (vgl. Kuckartz, 2018). Im Zuge der Kategorienbildung wurden induktiv gewonnene Subkategorien den Kategorien Struktur, Inhalt und Operator zugeordnet (Tabelle 1) und durch Kodierregeln, Beschreibungen und Ankerbeispiele expliziert. Im Anschluss wurden die Beschreibungstexte ein weiteres Mal analysiert. Diejenigen Subkategorien mit hohem Potential für eine subjektive Färbung (die Subkategorien „Struktur 1“ und „Struktur 2“; Tabelle 2) wurden auf Intercoder-Reliabilität (ICR) geprüft, indem ein zweiter Coder hinzugezogen wurde. Mit Hilfe der Statistik-Software SPSS (Version 26.0 für Windows, IBM) wurde zur Ermittlung der ICR der Koeffizient Krippendorfs α (Feng, 2014; Hayes & Krippendorff, 2007; Krippendorff, 2011) berechnet. Als Maßstab der Übereinstimmung gilt die Skala nach Landis und Koch (1977); 0-0.20 = leichte, 0.21-0.40 = faire, 0.41-0.60 = moderate, 0.61-0.80 = wesentliche und 0.81-1 nahezu perfekte Übereinstimmung. Sowohl für die Subkategorie „Struktur 1“ (α = 0.90) als auch für die Subkategorie „Struktur 2“ (α = 0.94) lagen nahezu perfekte Übereinstimmungen vor, so dass das erstellte Kategoriensystem bestätigt wurde.
Im zweiten Schritt diente das generierte Kategoriensystem der weiteren frequenzanalytischen Untersuchung der Beschreibungstexte. Als Auswertungseinheiten dienten die einzelnen Beschreibungstexte (Subkategorien: Struktur 1, Struktur 2, Betitelung der Bewegung, Kausalitäten, Vergleiche und Bilder, Bewerten, Verbessern), die Subkategorien selbst (Athlet*innenbeschreibung und Fachtermini) sowie zu Gruppen aggregierte Subkategorien (Körperteile und Blickrichtung). Die strukturellen, inhaltlichen und operativen Merkmale der Bewegungsbeschreibungen konnten so sowohl sportartübergreifend als auch sportart- und bewegungsspezifisch vergleichend dargestellt werden.

3 ERGEBNISSE

3.1 Struktur
Der Umfang der Beschreibungstexte variiert sportartübergreifend (85.7 ± 67.7 Wörter). Die Ausführlichkeit ist durch einen Median von 75 Wörtern gekennzeichnet. 27.8% der Beschreibungstexte umfassen weniger als oder 3 Sätze.
Pro Teilnehmenden wurde eine sportartspezifische Bewegung beobachtet und beschrieben. Es ergibt sich die folgende Verteilung der Stichprobe: Handstand (n=31), Rad (n=24), Kraul (n=18), Abstoßen vom Beckenrand und Gleiten (n=27), Startsprung (n=15), Tiefstart (n=35), fliegender Sprint (n=29) und Weitsprung (n=22). Die sportartspezifische Betrachtung der Umfänge zeigt, dass mehr als die Hälfte der Bewegungsbeschreibungen zum Aufschwingen zum Handstand-Abrollen (51.6%) und zum fliegenden Sprint (55.2%) mit maximal 50 Wörtern verfasst werden. Der Umfang der Beschreibungstexte zum Weitsprung (36.4%) und Kraulschwimmen (50.0%) liegt mit relativer Mehrheit zwischen 50 und 100 Wörtern. Etwa jeweils ein Drittel der Bewegungsbeschreibungen zum Rad wird mit bis zu 50 (33.3%), bis zu einhundert 100 (29.2%) bzw. bis zu 150 Wörtern (29.2%) verfasst.
75.6% der Beschreibungstexte weisen keine erkennbare Struktur im Sinne der untersuchten Strukturmerkmale (Struktur 1 und 2) auf. Ausführlichere Beschreibungen beginnen überwiegend mit der Nennung allgemeiner Informationen (siehe Tabelle 1), worauf eine Verlaufsbeschreibung der Bewegung folgt, die gelegentlich durch sonstige Informationen ergänzt wird. Diese Verlaufsbeschreibung lässt in den meisten Fällen keine eindeutige Strukturierung erkennen. Hingegen kann in 24.4% der Beschreibungstexte entweder Struktur 1 oder Struktur 2 identifiziert werden. Bei differenzierter Betrachtung lässt sich feststellen, dass zyklische Bewegungen (fliegender Sprint und Kraulschwimmen) vornehmlich in Struktur 2 beschrieben werden. Bei den zyklischen Bewegungen ist lediglich in 6.9% der Beschreibungstexte zum fliegenden Sprint eine chronologische Phasierung gemäß Struktur 1 erkennbar. Die Beschreibungen zum Kraulschwimmen weisen in keinem Fall Struktur 1 auf. Stattdessen werden Beschreibungstexte zu den zyklischen Bewegungshandlungen vornehmlich konstruiert, indem einzelne Körperteile bzw. -regionen (wie z. B. die Bewegung der Beine bzw. der Arme beim fliegenden Sprint) separiert betrachtet werden. Die Beschreibung der Teilbewegungen einzelner Gliedmaßen erfolgt wiederum chronologisch im Sinne einer Verlaufsbeschreibung. Struktur 2 ist hingegen in den Beschreibungen azyklischer Bewegungen (Aufschwingen zum Handstand-Abrollen, Rad, Gleiten, Startsprung, Start, Weitsprung) grundsätzlich nicht zu finden. Diese erfolgt primär gemäß Struktur 1 durch eine Aufteilung in chronologische Bewegungsabschnitte. Die Bewegungsabschnitte werden durch Zahlen oder Stichworte wie „Anfangs-, Haupt- und Endphase“ gekennzeichnet (Tabelle 3).

3.2 Inhalt
83.5% der Beschreibungstexte enthalten allgemeine Informationen (Tabelle 1), wobei diese hohe Zahl vornehmlich durch Athlet*innenbeschreibungen (66.6%) bestimmt wird. 48.2% der Bewegungsbeschreibungen weisen eine Betitelung der Bewegung
 auf. 16.9% der Beschreibungstexte werden durch sonstige Informationen ergänzt. Bei zyklischen Bewegungen werden die Bewegungen zu 89.7% (fliegender Sprint) bzw. 83.3% (Kraulschwimmen) betitelt. Bei azyklischen Bewegungshandlungen können Betitelungen seltener identifiziert werden (z. B. Gleiten, 22.2%, Weitsprung: 9.1%).
Allgemein enthalten die Beschreibungstexte vorwiegend Informationen9 zu Körperteilen und Gelenkwinkelstellungen. Nur 8.0% der Bewegungsbeschreibungen nutzen Vergleiche und Bilder zur Veranschaulichung10. Ergänzend werden Teilphasen der Bewegungshandlungen funktional begründet.

Turnen
Mit 26.8% (Aufschwingen zum Handstand-Abrollen) bzw. 28.9% (Rad) der Beschreibungstexte sind die Beine in der Sportart Turnen mit relativer Mehrheit die vornehmlich beschriebene Körperregion. Mit einem Anteil von 22.7% folgen der Rumpf (Aufschwingen zum Handstand-Abrollen) bzw. mit 21.3% die Hände (Rad). Dies geht einher mit den im Turnen meist genannten Fachbegriffen: Die Termini Schwungbein (16), Stemmbein (9), Arm-Rumpf-Winkel (9) sowie Stützbein (5) werden als Fachbegriffe mit mehr als drei Nennungen ermittelt. Insgesamt weisen 27.2% der Beschreibungstexte zu Turnbewegungen Fachbegriffe auf. Auf veranschaulichende Vergleiche und Bilder wird in 5.5% der Bewegungsbeschreibungen zum Turnen zurückgegriffen. Funktionale Begründungen einzelner Bewegungsmerkmale erfolgen in 25.8% der Beschreibungstexte zum Aufschwingen zum Handstand-Abrollen, jedoch nur in 4.2% der Beschreibungen zum Rad. Insgesamt sind funktionale Begründungen in 16.4% der Bewegungsbeschreibungen zum Turnen zu finden.

Leichtathletik
Mit 40.4% der Beschreibungstexte sind beim leichtathletischen Weitsprung die Beine mit relativer Mehrheit die vornehmlich beschriebene Körperregion. In den Bewegungsbeschreibungen zum fliegenden Sprint werden der Rumpf (23.3%), die Arme (21.8%), die Beine (21.8%) und die Füße (23.6%) thematisiert, während der Kopf, die Hände und die Hüfte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Beim Tiefstart aus dem Block lässt sich keine explizite Priorisierung bestimmter Körperteile und -regionen feststellen, wobei der Kopf (7.6%) und die Hüfte (2.9%) nur selten beschrieben werden. Fachbegriffe werden nur vereinzelt und in 60.5% der Beschreibungstexte gar nicht ermittelt. Auffällig gehäuft sind lediglich die Begriffe Flugphase (sieben Nennungen) und Schwungbein (sechs Nennungen) in den Bewegungsbeschreibungen des Weitsprungs. Auf veranschaulichende Vergleiche und Bilder zur Verdeutlichung wird in 8.1% der Bewegungsbeschreibungen zur Leichtathletik zurückgegriffen. Im Weitsprung wird das Beugen im Hüftgelenk in der Flugphase vermehrt als Klappmesser beschrieben.  Funktionale Begründungen einzelner Bewegungsmerkmale erfolgen in 52.1% der Beschreibungstexte zum Weitsprung. Beim fliegenden Sprint (37.9%) und beim Tiefstart (31.4%) liegen diese Werte niedriger. Insgesamt sind funktionale Begründungen in 39.5% der Bewegungsbeschreibungen zur Leichtahletik zu finden.

Schwimmen
Mit 40.6% (Kraulschwimmen) bzw. 26.9% (Gleiten) der Beschreibungstexte sind die Arme mit relativer Mehrheit in der Sportart Schwimmen die vornehmlich beschriebene Körperregion. Beim Startsprung lässt sich keine explizite Priorisierung bestimmter Körperteile und -regionen feststellen. Beschreibungen zur Kopfhaltung verzeichnen einen Anteil von 17.3% (Gleiten), 14.0% (Kraulschwimmen) bzw. 13.6% (Startsprung). Fachbegriffe werden nur vereinzelt und in 60.5% der Beschreibungstexte gar nicht ermittelt. Auffällig gehäuft ist lediglich der Begriff Gleitphase (sechs Nennungen) in den Bewegungsbeschreibungen zum Gleiten. Auf veranschaulichende Vergleiche und Bilder zur Verdeutlichung wird in 10.0% der Bewegungsbeschreibungen zum Schwimmen zurückgegriffen. Funktionale Begründungen einzelner Bewegungsmerkmale erfolgen in 38.9% der Beschreibungstexte zum Kraulschwimmen. Beim Startsprung (12.5%) und beim Gleiten (26.0%) liegen diese Werte niedriger, zumal beim Gleiten der Abstoß vom Beckenrand thematisiert wird.  Insgesamt sind funktionale Begründungen in 26.6% der Bewegungsbeschreibungen zum Schwimmen zu finden.

3.3 Operator
84.5% der Beschreibungstexte sind rein beschreibend konzipiert. Bewertungen und Verbesserungen werden in 23.3% der Beschreibungstexte zur Leichtathletik formuliert. Bei den Bewegungsbeschreibungen zum Schwimmen (13.3%) und Turnen (5.5%) liegen diese Werte niedriger. Insgesamt werden in 15.5% der Bewegungsbeschreibungen zusätzlich Bewertungen bzw. Verbesserungen formuliert

4 DISKUSSION

Vor dem Hintergrund der Bedeutsamkeit einer Beobachtungskompetenz für Berufsfelder in der sportpraktischen Bewegungsvermittlung (Lehramt Sport, Trainer*innentätigkeit) untersuchte die vorliegende explorative Studie die Fragestellung, wie Sportstudierende sportartspezifische Bewegungen im Turnen, in der Leichtathletik und im Schwimmen auf Grundlage von Bewegungsbeobachtungen beschreiben. Wesentliche Ergebnisse bestehen in der Erkenntnis, dass der Umfang sowie der Einsatz von Fachterminologie bei den Bewegungsbeschreibungen stark variieren. Der Großteil der Texte weist keine erkennbare Struktur auf. In Texten mit erkennbarer Struktur werden zyklische Bewegungen vermehrt in Orientierung an verschiedenen Körperteilen beschrieben, während azyklische Bewegungen eine grundsätzlich chronologische Verlaufsbeschreibung aufweisen.
Der Umfang der studentischen Bewegungsbeschreibungen war sportartübergreifend sehr heterogen. Unabhängig von motivationalen Aspekten bei der Bearbeitung ist dieser Sachverhalt zu diskutieren, zumal die Aufgabenstellung die Ausführlichkeit ausdrücklich ausgewiesen hat. Dennoch gehen geringere Umfänge einer Bewegungsbeschreibung nicht zwangsläufig mit einer geringeren Qualität einher. Im Gegenteil betonen Röthig und Prohl (2003) die Vorzüge einer akzentuierten im Vergleich zu einer vollständigen Bewegungsbeschreibung. Auch Größing (2007, S. 194) charakterisiert Bewegungsbeschreibungen als „möglichst kurz“, womit die Unterschiede in der Ausführlichkeit zwar in ihrer Bewertung relativiert, aber phänomenologisch weiterhin hinterfragt werden müssen. Rückschlüsse zur Ausführlichkeit oder Akzentuierung scheinen weder auf eine Differenzierung in resultat- und verlaufsorientierte (Göhner, 1979) bzw. offene oder geschlossene Sportarten (Roth, 1990), noch in zyklische oder azyklische Bewegungen (Meinel & Schnabel, 2007) möglich. Eine Ursache für diese Heterogenität könnte in unterschiedlichen Interpretationen einer möglichen Adressatengruppe liegen, die für die Wirksamkeit einer Bewegungsbeschreibung essentiell ist (Röthig & Prohl, 2003; Scherer, 2019). So ist die Bewegungsbeschreibung in der direkten Kommunikation mit Lernenden unwillkürlich anders zu gestalten als das Verfassen eines Lehrbuchtextes. In der Aufgabenstellung nicht ausdrücklich erwähnt, erscheint dieser Aspekt für aufbauende Studien wie für die Lehrpraxis zur verbalen Umsetzung beobachteter Bewegungsmerkmale relevant.
Etwa drei Viertel der Beschreibungstexte weisen keine identifizierbare Struktur im Sinne von Struktur 1 und 2 auf, was mehrere Ursachen haben kann: Zum einen wird ein Grund in dem hohen Anteil an besonders kurzen Bewegungsbeschreibungen gesehen, die vornehmlich aufgrund ihrer Kürze keinen erkennbaren Aufbau zeigten. Zum anderen könnten im Zuge der Codierung anderweitige Strukturmöglichkeiten in den Bewegungsbeschreibungen nicht erkannt worden sein, weshalb diese dennoch nicht grundsätzlich auszuschließen sind. Alternative Strukturmuster, wie „vom Auffälligen zum Unauffälligen“, „vom allgemein Bekannten zum Unbekannten“ (Klotz, 2013, S. 60), sind charakteristisch für Beschreibungstexte, konnten jedoch nicht kodiert werden. Abgesehen von der Ursachensuche im Vorgang des Beschreibens (d. h. in der Konstruktion des Beschreibungstextes) muss eine weitere Begründung im vorangeschalteten Vorgang des Beobachtens diskutiert werden. Die Ergebnisse könnten darauf zurückzuführen sein, dass die Sportstudierenden vor Absolvierung des Kurses mehrheitlich (noch) nicht über die erforderliche Beobachtungskompetenz verfügen, um Strukturmerkmale und Phasierungen (Meinel & Schnabel, 2007; Schnabel, 1998) bei sportartspezifischen Bewegungshandlungen erfassen zu können. Hingegen sind die differenzierten Herangehensweisen bei der Beschreibung zyklischer und azyklischer Bewegungen im Einklang mit der Literatur (Olivier et al., 2013) und deuten für etwa ein Viertel der Sportstudierenden auf ein zu berücksichtigendes Ausgangsniveau hin. Da dieses Niveau jedoch nur etwa ein Viertel der Studierendenschaft im Rahmen der Studie nachweisen konnte, kann dieses Ausgangsniveau nicht als allgemein vorausgesetzt gelten. An dieser Stelle ist zudem der Wirkungsgrad der Beobachtungskompetenz nicht klar vom Einfluss literaler Kompetenzen abzugrenzen. Um diese Einflussfaktoren im Rahmen sportpraktischer Lehrveranstaltung kontrollieren zu können, wäre es denkbar, die Beobachtung und die zielgruppenspezifische Verbalisierung sportartspezifischer Bewegungshandlungen differenziert zu thematisieren.
Inhaltlich unterscheiden sich die Bewegungsbeschreibungen zyklischer und azyklischer Bewegungen hinsichtlich der Häufigkeit einer Betitelung der dargestellten Bewegungshandlung. Das Ausbleiben von Betitelungen bei azyklischen Bewegungen könnte auf die Unbekanntheit, die Komplexität der Bewegung (z. B. Aufschwingen zum Handstand-Abrollen) und/oder auch die implizite Identifikation als Teilbewegung einer übergeordneten Bewegung  (z. B. Gleiten als Teilphase des Schwimmens) zurückgeführt werden, so dass bei Unsicherheiten der Mut zu einer Bezeichnung der Bewegungshandlung fehlt. Die unterschiedliche Thematisierung einzelner Körperteile und -regionen scheint wiederum nicht durch eine Kategorisierung in zyklische und azyklische Bewegungsmerkmale oder andere Gliederungen (Göhner, 1979; Roth, 1990) zu begründen zu sein. Bei den zyklischen Bewegungen steht eine annähernde Gleichgewichtung von Rumpf, Armen, Beinen und Füßen beim fliegenden Sprint einer mehrheitlichen Thematisierung der Arme im Kraulschwimmen gegenüber. Da sich auch bei azyklischen Bewegungen Schwerpunktsetzungen (Leichtathletik: Weitsprung) und Gleichgewichtungen (Schwimmen: Startsprung) zeigen, sprechen die Ergebnisse dafür, dass möglicherweise die Auffälligkeiten immanenter Bewegungsmerkmale (z. B. Amplitudengrößen von Extremitäten in der Leichtathletik, Sichtbarkeit über Wasser im Schwimmen) ausgewirkt haben. Da Bewegungsbeschreibungen primär Bewegungsakzente thematisieren (Größing, 2007; Röthig & Prohl, 2003) und Beschreibungstexte allgemein Auffälliges dem Unscheinbaren vorziehen (Klotz, 2013), ist eine Priorisierung einzelner Bewegungsmerkmale durchaus legitim (Knudson, 2013; Lehner, 2019). Dass lediglich im Schwimmen dem Kopf höhere Aufmerksamkeit geschenkt wurde, ist möglicherweise auf die Interpretation der beobachteten Kopfhaltung im Sinne einer Bedeutsamkeit für die Wasserlage zurückzuführen. Auf Grundlage von Vorkenntnissen (Morrison, 2000) könnte der beobachteten Kopfhaltung auf diese Weise eine Funktion zugeschrieben worden sein (Buytendijk, 1956; Sobotka, 1974). Es ist davon auszugehen, dass ähnliche Ursachen den vermehrten funktionalen Begründungen leichtathletischer Bewegungen und den allgemeinen Abweichungen vom Operator beschreiben zu Grunde liegen. Bemerkenswert ist, dass derartige Vorkenntnisse zur Bedeutsamkeit der Kopfhaltung im Turnen nicht erkennbar waren. Obgleich im Schwimmen und im Turnen die Kopfbewegung morphologisch zunächst als unscheinbar zu bezeichnen ist, so erscheint der hohe Stellenwert der Kopfsteuerung bei turnerischen Bewegungshandlungen bei Sportstudierenden weniger präsent als die Bedeutsamkeit des Kopfes für die Wasserlage im Schwimmen. Gleichwohl bietet diese Unvoreingenommenheit bei der beobachtungsbasierten Beschreibung turnerischer Bewegungen zunächst vermehrt Chancen für eine objektiv-morphologische Erfassung von Bewegung.
Diese Interpretation auf Basis turnerischer Unerfahrenheit steht wiederum nicht in Einklang mit der (im Vergleich zur Leichtathletik und zum Schwimmen) vermehrten Verwendung von Fachbegriffen. Es kann lediglich vermutet werden, dass diese Begebenheit auf die Charakteristik des Turnens als einzige verlaufsorientierte Sportart zurückzuführen ist (Göhner, 1979; Wolters, 2006), bei der Studierende zur Berücksichtigung exakter Formvorschriften möglicherweise implizit die Notwendigkeit von Fachsprache verspüren. Einerseits begrüßen Langelahn und Menze-Sonneck (2015) die Verwendung von Fachsprache in turnerischen Bewegungsbeschreibungen als Indikator einer literalen Kompetenz. Andererseits kann die Verwendung von sportartspezifischen Fachbegriffen vor Absolvierung einer Lehrveranstaltung lediglich als Werkzeug, aber nicht als Qualitätsmerkmal einer guten studentischen Bewegungsbeobachtung und -beschreibung gewertet werden. Als Qualitätsmerkmal einer Bewegungsbeschreibung gilt vielmehr sprachliche Angemessenheit und bildliche (metaphorische) Veranschaulichung gegenüber der Zielgruppe (Röthig & Prohl, 2003). Beim Transfer in die Lehrpraxis ist die Wichtigkeit eines Verständnisses neutraler, sportartspezifischer Fachsprache für angehende Sportlehrkräfte und Trainer*innen unbestritten (z. B. für das Textverständnis beim Studieren von Bewegungsbeschreibungen in relevanten Fachbüchern). Trotz Schnittmengen ist davon jedoch die Bewegungsbeschreibung in der direkten Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden abzugrenzen, bei der die Verständlichkeit der Ausführung Priorität genießen sollte (Größing, 2007). Im Sinne einer tatsächlichen Bewegungsvermittlung mit dem Ziel motorischer Lerneffekte können sich Lehrende und Lernende nur so wirkungsvoll verständigen (Scherer, 2019). Eine ganzheitliche sportpraktische Lehrveranstaltung sollte entsprechend beide Perspektiven, beispielsweise durch Differenzierung in unterschiedlichen Prüfungsformen, berücksichtigen.

5 SCHLUSSFOLGERUNGEN, LEHRIMPLIKATIONEN UND AUSBLICK

Die vorliegende explorative Studie gewährt einen Einblick in die komplexe Herausforderung für Sportstudierende, eine adäquate sportartspezifische Bewegungsbeschreibung auf Grundlage einer vorangestellten Bewegungsbeobachtung zu formulieren. Diese Herausforderung gilt für Lehrende auf der Suche nach einer Orientierungsgröße für zielorientierte Bewegungsvermittlung an eine heterogene Zielgruppe in gleichem Maße. Schlussfolgernd ist festzuhalten, dass in sportpraktischen Lehrveranstaltungen der Individualsportarten Turnen, Leichtathletik und Schwimmen in der Studierendenschaft ausgeprägt unterschiedliche Zugänge zur Beschreibung von (insbesondere zyklischen und azyklischen) Bewegungshandlungen in Betracht gezogen werden müssen. Dozierende der Hochschulen sind hier gefordert, angehende Bewegungsvermittler*innen auf einer Meta-Ebene in sportartspezifischen Blick- und Beobachtungsstrategien zu schulen (Reuker, 2018). Denkbare Ansätze bieten sich neben der Präsenzlehre auch im begleitenden E-Learning an, wo beispielsweise mittels Videosequenz einer Bewegung die Aufmerksamkeitslenkung auf bestimmte Körperregionen eingeübt werden kann. Weiterhin sind Sportstudierende inhaltlich für die sprachliche Angemessenheit im Bezugsrahmen unterschiedlicher Zielgruppen zu sensibilisieren. Konkret kann dies durch differenzierte Lehreinheiten und Prüfungsformate wie folgt umgesetzt werden: Erstens ist (gemäß Anforderungsbereich I; Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2020) die Reproduktion sachlich-neutraler, durch Fachbegriffe gekennzeichnete Bewegungsbeschreibungen zu erschließen, um den sicheren Umgang mit Fachliteratur im künftigen Berufsleben als Sportlehrkraft oder Trainer*in zu gewährleisten. Zweitens ist (gemäß den Anforderungsbereichen 2 und 3) der Transfer und die kritische Reflexion sachlich-neutraler Bewegungsbeschreibungen in die zielführende Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden anzustreben. Aufgabenstellungen zur Beschreibung auszuführender Bewegungen ohne Bekanntheit der Zielbewegung (Langelahn & Menze-Sonneck, 2015) könnten bei Erlaubnis zur Verwendung von Sprachbildern bei gleichzeitigem Abweichen von bewährter Fachsprache dienlich sein.
Auch wenn die vorliegende explorative Studie bereits vereinzelte Implikationen für die Lehrpraxis andeutet, so ist es ihr vorrangiges Anliegen, eine breitere theoretische Basis für weiterführende, hypothesengeleitete Untersuchungen zur sportpraktischen Bewegungsvermittlung zu generieren. Zur umfassenden Evaluation der Wirksamkeit sportartspezifischer Lehrformate kann perspektivisch die Beurteilungskompetenz als Untersuchungsgegenstand in den Fokus rücken (z. B. über die Abfrage sporttechnischer Potentialreserven im Bewegungsablauf; Korban & Künzell, 2019). Als wesentliches Instrument derartiger Untersuchungen können Prä-Post-Vergleiche dienen, die die Güte eines Lernfortschritts mit Absolvieren der Lehrveranstaltung aufzudecken vermögen. Vergleichende Analysen der studentischen Daten mit Expertenbeschreibungen und Expertenbeurteilungen können diese Ansätze zielführend flankieren. Über den gewählten Studienansatz hinaus eröffnen sich zudem Transferoptionen zu weiteren Sportarten, die beispielsweise die Differenzierung der Beschreibung und Beurteilung von zyklischen und azyklischen Bewegungshandlungen adressieren können. Übergeordnete Zielstellung ist die Generierung von Prüfungstools, die wesentliche Elemente der Vermittlungskompetenz von Sportlehrkräften und Trainer*innen besser greifbar machen, als dies gegenwärtig über schriftliche oder sportpraktische Prüfungen gewährleistet werden kann.

6 LIMITATIONEN

Die Durchführung der Studie im universitären Alltagsgeschehen erfordert die Diskussion verschiedener Limitationen. So erweist es sich stellenweise als schwierig, die generierten Erkenntnisse zum „Status quo“ studentischer Bewegungsbeschreibungen auf beobachtungs- oder sprachbezogene Aspekte zurückzuführen. Einerseits wäre es künftig denkbar, die mittels Fragebogen erhobenen Informationen zu den sportartspezifischen oder auch sprachlichen Vorerfahrungen der Studierenden einfließen zu lassen. Andererseits zeigen die Studienergebnisse eindeutig die Diversität der Studierendenschaft auf, wonach ganz im Sinne dieser Studie die Synergien beider Gegenstandsbereiche im Unterricht Berücksichtigung finden müssen. Mit der Adressierung von Sportstudierenden als Zielgruppe wurde jedoch mit der gegebenen Voraussetzung der Hochschulreife für ein vereinheitlichtes Mindestmaß literaler Kompetenz Sorge getragen. Darüber hinaus ist retrospektiv zu diskutieren, ob eine Erfassung von verwendeten Propositionen (Inhaltseinheiten) im Vergleich zur Erfassung des Textumfanges mehr Aussagekraft versprochen hätte. Wie erwähnt ist die Aussagekraft des Textumfanges für die qualitative Bewertung zu relativieren, doch können in der Ausführlichkeit inhaltlich relevante Aspekte extrahiert werden, die beispielsweise bei einer Beschreibung im (stichpunktartigen) Infinitiv-Stil verloren gehen können (z. B. die zeitliche Abfolge von Bewegungshandlungen). Die kombinierten Auswertungen von Umfang und Propositionen gleichermaßen sollten folglich in künftigen Untersuchungen Berücksichtigung finden. Zudem kann die Bearbeitung der Aufgabenstellung innerhalb einer Seminarsituation mögliche motivationale Unterschiede extrinsisch ausgleichen, so dass großen Umfangsdifferenzen entgegengewirkt werden kann. Außerdem könnte die beliebige Wiederholbarkeit der Bewegungsbeobachtung (Meinel & Schnabel, 2007) in den Videosequenzen die Ergebnisse beeinträchtigt haben. Zur Vermeidung dieses Störfaktors könnte in künftigen Untersuchungen die Versuchsdurchführung mit einmaliger Beobachtung gestaltet werden, was hingegen das Risiko einer Überforderung unerfahrener Studierender birgt. Weiterhin ist im Hinblick auf die angewandte Methodik zu hinterfragen, ob ein deduktives Kodieren möglicherweise weiterführende oder gar anderweitige Erkenntnisse generiert hätte. Trotz vielfältiger Literaturgrundlagen zur (Bewegungs-)Beschreibung, die einen deduktiven Zugang oder gar eine Hypothesenbildung ermöglicht hätten, liegt gerade in der unvoreingenommenen, induktiven Herangehensweise eine wesentliche Stärke dieser Studie im Sinne des praxisrelevanten Erkenntnisgewinns für sportpraktische Lehrveranstaltungen. So hätte ein literaturbasierter Zugang einerseits möglicherweise eine Ausdifferenzierung der Aufgabenstellung bewirkt (z. B. die Betonung von Anschaulichkeit und Fachsprache), womit zentrale Schlussfolgerungen für die Lehrpraxis hätten ausbleiben können (z. B. die Ausprägung eines impliziten Zurückgreifens auf Sprachbilder). Andererseits hätte eine ausdifferenzierte Fragestellung, beispielsweise durch Vorgabe der Adressatengruppe, zweifellos weiterführende Analysepotentiale eröffnet. Aufbauende Studien sollten verschiedene Adressatengruppen vorgeben und mittels Prä-Post-Design Zuwächse in Beschreibungsfähigkeit und Bewegungswissen eruieren.

7 DANKSAGUNGEN

Diese Studie wurde durch eine hochschulinterne Forschungsförderung im Förderprogramm „Forschung und Lehre innovativ verbinden“ der Deutschen Sporthochschule Köln unterstützt, welche den Autor*innen Ilka Staub, Inga Fokken und Jonas Rohleder gewährt wurde. Ein besonderer Dank gilt Jonas Breuer für die Unterstützung bei der Datenauswertung.

1 Veränderliche Umweltbedingungen in offenen Sportarten treten beispielsweise durch Einfluss und Körperkontakt mit dem Gegner in Sportspielen in Erscheinung.

2 Die Beobachtungskompetenz ist folglich durch eine literale Kompetenz zu flankieren, um wirksam werden zu können (Langelahn & Menze-Sonneck, 2015).

3 In Anlehnung an die Aussage von Größing (2007) ist die Abgrenzung von Bewegungsbeschreibung und -erklärung in der Lehrpraxis häufig lediglich theoretischer Natur, da hier beide Aspekte gerne situationsadäquat miteinander verwoben werden.

4 Beispiel: Die Kategorie Inhalt beinhaltet die Subkategorie Allgemeine Informationen. Eine allgemeine Information stellt beispielsweise die Betitelung der Bewegung dar. Diese ist mittels Kodierregel als solche definiert, sofern sie pro Beschreibungstext lediglich einmal (zu Beginn des Textes) kodiert werden kann. Ein Ankerbeispiel lautet: „Zu sehen ist ein Abrollen aus dem Handstand.“

5 Beispiel: „Man sieht eine Person im Alter von etwa 10 Jahren, (…).“

6 Beispiel: „der (…) seine Bahnen im Schwimmbecken zieht.“

7 Beispiel: „In dem Video erkennt man einen Mann (…).“,

8 Beispiel: „Das Video zeigt einen Startsprung im Schwimmen (…).“

9 Informationen ohne direkten Bezug zur Bewegung und Informationen, die sich auf die gesamte Bewegung und nicht auf Teilbewegungen beziehen. Beispiel: „Auf dem Boden mit gewissen Abständen sind mit Hütchen Linien markiert.“

10 Beispiel: „Arme und Beine stellen während der Bewegung die Speichen eines Rades dar"

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DOI

DOI: 10.25847/zsls.2021.035

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