Forschung

Eine Vielzahl von Instituten und Zentren der Deutschen Sporthochschule forschen zu einem breiten Spektrum von Themen im Zusammenhang Nachhaltigkeit.

Die Sporthochschule setzt sich für die Förderung und Weiterentwicklung von fachspezifischer und fachübergreifender Nachhaltigkeitsforschung ein. Im Einklang mit den SDGs sollen die Forschungsprojekte zur Lösung aktueller und zukünftiger ökologischer und sozialer Probleme beitragen.

FIS (Forschungsinformationssystem)

Das Forschungsinformationssystem (FIS) versteht sich als zentrale Datenbank mit allen Forschungsinformationen der Hochschule, bereitgestellt für die Öffentlichkeit. Sie können hier einen Einblick in verschiedenste Forschungsaktivitäten zum Thema Sport und Bewegung gewinnen. Publikationen, Forschungsprojekte, wissenschaftliche Einrichtungen und viele weitere Informationen sind in Deutsch und Englisch einsehbar.

Ausgewählte Nachhaltigkeitsprojekte

Nachhaltige Sportgroßveranstaltungen in Deutschland

Im neuen Gemeinschaftsprojekt „Nachhaltige Sportgroßveranstaltungen in Deutschland“ wird vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) und dem Öko-Institut Standards und Empfehlungen für nachhaltige und wertebezogene Sportveranstaltungen entwickelt. Konkret sollen Unterstützungselemente für Veranstalter und Sportverbände zur Berücksichtigung und Einhaltung der Nachhaltigkeitsanforderungen in Bezug auf die wirtschaftlichen und sozialen Säulen der Nachhaltigkeit weiterentwickelt und zukunftsperspektivisch getestet werden. Seitens der Deutschen Sporthochschule sind unser Institutsleiter Prof. Dr. Ralf Roth (Inhaltliche Projektleitung) und Dr. Stefan Walzel vom Institut für Sportökonomie und Sportmanagement mit ihren Teams an der Umsetzung des Projekts beteiligt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Sportgroßveranstaltungen müssen ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig und an den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte ausgerichtet sein. Mit diesem Projekt werden wir klare Grundlagen für unser Handeln schaffen, aber gleichzeitig auch den Veranstaltern und Sportverbänden ganz konkrete Unterstützung an die Hand geben.“

Das Vorhaben ist zentraler Bestandteil der im März 2021 vom BMI und DOSB verabschiedeten Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen. Zu ihren Leitlinien zählen die Grundlagen für eine transparente staatliche Förderung von Sportgroßveranstaltungen und die Einbeziehung von Mindeststandards in den Bereichen Umwelt, Integrität, Sicherheit und Menschenrechte. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit sollen den Veranstaltern einen verlässlichen Rahmen geben, um Sportveranstaltungen in Deutschland mit einem positiveren und nachhaltigen Effekt auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ausrichten zu können.

Die offizielle Pressemitteilung gibt es unter: 

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2022/11/nachhaltige-sportveranstaltungen.html

Der Tiroler Weg

Perspektiven für eine verantwortungsvolle  Tourismusentwicklung

Der Tiroler Weg ist die Tourismusstrategie des Landes Tirol. Neu ist einerseits der kooperative Dialogprozess bei der Entwicklung, eine stärkere Einbindung der Einheimischen, der erweiterte Fokus auf Nachhaltigkeit, sowie dessen Messung. Um in die Strategieentwicklung möglichst viele AkteurInnen einzubinden und einen partizipativen Prozess zu entwickeln, wurden über 100 VerantwortungsträgerInnen im aber auch außerhalb des Tourismus in Gesprächen aber auch im Zuge von zwei Befragungen unter Kernleistungsträgern und Tourismusverbänden in die Erstellung des Tiroler Weges eingebunden. Aus diesem Austausch und aufbauend auf dem bestehenden Tiroler Weg wurde in der Strategiegruppe das Selbstverständnis des Tiroler Tourismus und zahlreiche Entwicklungslinien und Maßnahmen neu formuliert.

Aktuell steht die Implementierung und Operationalisierung der Nachhaltigkeitsstrategie im Fokus der Projektarbeit. 

Download: Der Tiroler Weg

Nachhaltigkeitsstrategie zur Nordischen Ski-WM in Oberstdorf

Für die FIS Nordische SkiWM in Oberstdorf wurden sieben Leitlinien erstellt, mit dem Ziel vor Augen, Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung zu übernehmen. Darunter fällt zum Beispiel lokale und regionale Wertschöpfungsketten zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern, anspruchsvolle Umweltstandards umzusetzen und einzigartige Natur- und Kulturräume zu sichern. Aber auch bei jungen Menschen das Bewusstsein für einen aktiven und gesunden Lebensstil zu stärken.

Die einzelnen Leitlinien können Sie unter folgendem Link einsehen:

FIS Nordische Ski-Weltmeisterschaft Oberstdorf Allgäu 2021

 

Sozioökonomisches Monitoring im Nationalpark Eifel

Nationalparks haben eine bipolare Aufgabenstellung. Zum einen schützen sie die Natur, ohne dass Menschen steuernd oder regulierend in Naturvorgänge eingreifen und geben uns die Möglichkeit Naturprozesse zu erforschen.  Zum anderen bieten sie Besucher:innen das Erleben einer einzigartigen, vom Menschen nicht gesteuerten und gelenkten Natur. Dies macht sie zu Resonanzorten einer nachhaltigen Entwicklung.

Durch das Monitoring sozioökonomischer Belange (SÖM) lässt sich im Nationalpark Eifel feststellen, wie sich das Schutzgebiet in Übereinstimmung mit den naturschutzfachlichen Zielen als wichtige nachhaltige Bildungs- und Naturerlebnisstätte für die Bevölkerung weiterentwickelt.

Eine der wesentlichen Kenngrößen ist das Wissen über die tatsächliche Zahl der Besucher*innen in Verbindung mit möglichst detaillierten Kenntnissen darüber, wann und wo diese Besucher*innen im Jahresverlauf anzutreffen sind. Mittels eines kombinierten Einsatzes von Dauerzählgeräten und punktuellen Zählungen werden die zeitlich-räumlichen Besucherströme über ein Jahr hinweg erfasst. Detailliertere Aussagen zur raumzeitlichen Verteilung der Besucher*innen sowie potenzielle Konfliktpunkte werden durch GIS-basierte Routenbefragungen und -analysen (N >= 500) gewonnen.

Schneesport im Zeichen globalen Klimawandels

Klimaschutz und Klimaanpassung gehören zu den großen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Dabei ist der Klimawandel für den Wintersport in seiner touristischen und spitzensportlichen Ausprägung unauflöslich verbunden mit veränderten Rahmenbedingungen und Unsicherheiten. Trotz Fortschritten bei der Klimaforschung bleiben offene Fragen insbesondere bei den zu erwartenden Entwicklungen auf regionaler Ebene.

Die Deutsche Sporthochschule (Institute of Outdoor Sports and Environmental Science) und das Karlsruhe Institute of Technology (Institute of Meteorology and Climate Research) leiten ein D-A-CH-IT länderübergreifendes Expertennetzwerk "Klima.Schnee.Sport" zu den Perspektiven des Schneesports im Zeichen des globalen Klimawandels.

Insgesamt wirken über 20 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 14 Instituten im Netzwerk mit, führen interdisziplinäre Forschungsprojekte durch und veröffentlichen regelmäßig ein gemeinsames Positionspapier mit Kernaussagen und Handlungsempfehlungen.

Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von Capacity Development

Seit 2013 begleitet das Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung unter der Leitung von Dr. Karen Petry das Sektorvorhaben (SV) „Sport für Entwicklung“ (SfE) der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durch Beratungs-, Monitorings- und Evaluationsprozesse. 

Das gegenwärtige Projekt in dem Bereich Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von Capacity Development bei Maßnahmen im Bereich „Sport für Entwicklung“ konzentriert sich u.a. auf die Verbesserung der Sichtbarkeit von SfE als wirkungsvoller Ansatz der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und der Stärkung von Kapazitäten zur Nutzung dieses pädagogischen Ansatzes in der Entwicklungszusammenarbeit.

Das Projektteam übernimmt hierbei unter anderem die inhaltlich-fachliche Betreuung des S4D Ressource Toolkit und die Qualitätssicherung durch Standardisierung, sowie die Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen zur Stärkung der sportfachlichen, -pädagogischen und thematischen Kompetenzen von Multiplikator*innen und Lehrkräften. Die thematischen Schwerpunkte beziehen sich auf die Bereiche Gesundheit, Bildung, Beschäftigung, Gewaltprävention/ Friedenserziehung, Umweltbildung, soziale Kohäsion, Geschlechtergerechtigkeit und den Kontext von Flucht und Migration.

Ein weiterer Fokus der Zusammenarbeit liegt in der Unterstützung der Hochschulvernetzung.

www.sport-for-development.com

Kompetenzförderung in „Sport für Entwicklung"

Seit 2013 begleitet das Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung unter der Leitung von Dr. Karen Petry das Sektorvorhaben (SV) „Sport für Entwicklung“ (SfE) der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durch Beratungs-, Monitorings- und Evaluationsprozesse. 

Die gegenwärtige Zusammenarbeit in dem Bereich Wirkungsorientiertes Monitoring und Wirkungsmessung beschäftigt sich in erster Linie mit der Erfassung von Veränderungen auf drei Ebenen (Wissen, Bewerten, Handeln) der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen von SfE Maßnahmen. Hierbei unterstützt das Projektteam die Kompetenzförderung von Mitarbeiter*innen der GIZ, deren Partnerorganisationen, Trainer*innen und Lehrkräfte durch verschiedene Fortbildungsmaßnahmen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt in der Durchführung von fünf Wirkungsstudien in Ländern des sog. globalen Süden. Die Studien widmen sich der Betrachtung der Wirkungen von „Sport für Entwicklung“ als Instrument zur Verbesserung von Lebensbedingungen und Perspektiven von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verknüpfung der Maßnahmen mit den SDG Zielen und Indikatoren. Im Fokus steht die Erreichung von Zielsetzungen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung, Gewaltprävention/ Friedenserziehung, soziale Kohäsion und Geschlechtergerechtigkeit. Für die Wirkungsstudien werden länder- und kontextspezifische Indikatoren auf Basis von Kompetenzmodellen (SDG Impact Indicator Frameworks) entwickelt. Das Projektteam der DSHS unterstützt in der Planung und Konzipierung, Durchführung sowie bei der Auswertung und Berichterstattung der Studien.

Außerdem führt das Projektteam BMZ-Beratungen zum Thema „Wirkungen“ durch und fungiert als Beratungsdesk für GIZ Mitarbeiter*innen und deren Partnerorganisationen.

www.sport-for-development.com