Info zu Asthma (erlaubte Wirkstoffe)

2001 sollen bei einer groß angelegten Razzia am 6./7.Juni 2001 u.a. Corticosteroide festgestellt worden sein.Corticosterde sind eingeschränkt zugelassene Substanzen, die z.B. aus medizinische Gründen gegen Asthma eingesetzt werden dürfen.

Was ist Asthma?

Beim Asthma (Asthma bronchiale) handelt es sich um eine chronische Entzündung und Überempfindlichkeit der Atemwegsschleimhaut auf verschiedene Reize. Bei einem Asthmaanfall kommt es zu einer Verengung des Bronchialtraktes der Lunge, was zu einer eingeschränkten Atmung und Sauerstoffaufnahme führt. Atemnot, Husten und Kurzatmigkeit sind Zeichen eines Asthmaanfalls.
Als Sofortmaßnahme gegen einen Asthmaanfall bieten sich Wirkstoffe an, die eine Erweiterung der Bronchien bewirken. Dieses sind vor allem ß2-Agonisten, die an ß2-Rezeptoren der Bronchialmuskulatur binden. Dagegen werden Corticosteroide zur Behandlung der Entzündungserscheinungen appliziert.

Zugelassene Wirkstoffe für Sportler zur Behandlung von Asthma

Für die Behandlung von Asthma sind nach den Regeln des IOC selbstverständlich alle Substanzen erlaubt, die nicht auf der Verbotsliste stehen. Von den verbotenen Dopingsubstanzen sind eingeschränkt folgende Wirkstoffe zugelassen:

  1. ß2-Agonisten, nur Salbutamol, Salmeterol und Terbutalin (ab 1.9.2001 auch Formoterol)
  2. Corticosteroide,
    bei beiden Wirkstoffgruppen sind nur inhalative Anwendungsformen erlaubt.

Die Anwendung der erlaubten Wirkstoffe und ihre medizinische Notwendigkeit müssen der medizinischen Kommission des Verbandes gemeldet werden.
Die Handhabung dieser Regelung, insbesondere eine Überprüfung der tatsächlichen medizinischen Notwendigkeit durch den Verband, wird ab 1.9.2001 mit der neuen IOC-Liste verschärft. Dieses gilt allerdings nur für ß2-Agonisten. Eine entsprechende Überprüfung für Corticosteroide wäre sicherlich auch sinnvoll, um einen möglichen Missbrauch der Anwendung der hochwirksamen Corticosteroide zu verhindern.

In welchem Umfang werden ß2-Agonisten und Corticosteroide von Sportlern aus medizinischen Gründen verwendet?

Hierzu gibt es zur Zeit nur präzise Daten für die Anwendung von ß2-Agonisten bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney: Das IOC teilte in einem Report vom 14.12.2000 zu den Dopingkontrollen in Sydney mit, dass 607 Athleten von ca. 10.300 Teilnehmer gemeldet hatten, ß2-Agonisten aus medizinische Gründen zu verwenden. Für Corticosteroide waren keine vorausgehenden Meldungen an das IOC erfolgt. Das Reglement sieht dieses erstmals für die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City vor.