ERASMUS+ Politische Interessenvertretung für Sport und Gesellschaft (PASS)

Projektleitung
Dr. Karen Petry 

Projektmitarbeiter/innen
Sally-Ann Jennifer Fischer
Alana Richardson

Forschungszeitraum
Januar 2024 - Dezember 2026

Partner

  • Munster Technological University (Ireland)
  • University of Applied Sciences Kufstein (Austria)
  • United Nations High Commission for Refugees (UNHCR) (Switzerland)
  • Fair Play Point (Czech Republic)
  • Oltalom (Hungary)
  • International Sport and Culture Association (ISCA)/SportandDev.org (Denmark)

Projektbeschreibung

Die europäische Politik, die auf das White Paper Sport von 2011 zurückgeht, hat regelmäßig den potenziellen Beitrag des Sports zu Inklusion, Bildung, Gleichstellung und gemeinsamen Werten hervorgehoben. Vor dem Hintergrund hat der europäische Sportsektor auf diese politischen Ziele reagiert und sich mit ihnen abgestimmt, insbesondere im Rahmen der aufkeimenden Bewegung "Sport für Entwicklung" (SFD), einer Bewegung, die versucht, die Kraft des Sports bewusst zur Förderung einer positiven sozialen Entwicklung einzusetzen. Zu diesem Zweck bieten diese Organisationen häufig sportliche und soziale Aktivitäten an, die darauf abzielen, verschiedene Gruppen zusammenzubringen, die sozialen Beziehungen zu fördern, die Bürgerbeteiligung zu unterstützen und Lebenskompetenzen zu entwickeln.

Viele dieser Programme und Aktivitäten stehen jedoch vor einer entscheidenden Herausforderung. Obwohl diese Aktivitäten darauf abzielen, Inklusion, Vielfalt und gemeinsame Werte zu fördern, indem sie oft direkt mit benachteiligten oder Risikogruppen arbeiten, kann ihre Wirkung durch einen Mangel an Abstimmung und Unterstützung seitens der politischen oder institutionellen Akteure in ihren Gemeinschaften beschränkt werden. Dies ist aus zwei Gründen problematisch. Erstens kann es einfach an einem mangelnden Bewusstsein oder einer mangelnden Abstimmung zwischen den jeweiligen Politiken und den durchgeführten Programmen liegen, was wiederum die Wirkung und Nachhaltigkeit des Programms untergräbt. Zweitens können politische Maßnahmen oder Umweltbedingungen innerhalb einer Gemeinschaft den mit den Programmen angestrebten Ergebnissen aktiv entgegenwirken.

Politische Lobbyarbeit ist von entscheidender Bedeutung. Zum einen leistet sie einen von der Zivilgesellschaft geleiteten Bottom-up-Beitrag zur Gestaltung relevanter politischer Maßnahmen. Zum anderen trägt sie dazu bei, den wichtigsten Interessengruppen, die die öffentliche Politik beeinflussen können, wichtige, relevante Informationen zur Verfügung zu stellen. Trotz dieser Forderungen gibt es in Europa nur wenig Verständnis oder Unterstützung für politische Interessenvertretung, die Sport und soziale Entwicklung miteinander verbindet. Das Projekt "Policy Advocacy for Sport and Society" (PASS) will diese Lücke schließen, indem es ein umfassendes Paket von Instrumenten und Ressourcen entwickelt, um das Bewusstsein und die Fähigkeit zur politischen Interessenvertretung innerhalb des wichtigen und wachsenden Sektors Sport und soziale Entwicklung zu stärken. Das PASS-Projekt wird europäische Sport- und Sozialentwicklungsakteure unterstützen, damit sie ihre Beteiligung und ihr Engagement im demokratischen Leben intensivieren können, und sie in die Lage versetzen, dieses Engagement zur nachhaltigen Förderung von Bildung, Gleichberechtigung und europäischen Werten im und durch den Sport zu nutzen.

Mit anderen Worten, dieses Projekt zielt darauf ab, die Bürgerbeteiligung und das Engagement im demokratischen Leben im Bereich des Sports und der sozialen Entwicklung zu verbessern und dieses verstärkte Engagement wiederum zu nutzen, um für Bildung, Gleichberechtigung und gemeinsame Werte innerhalb der europäischen Gemeinschaften einzutreten und diese zu unterstützen.

Mit dem PASS-Projekt sollen diese Ziele insbesondere durch drei miteinander verbundenen Zielen erreicht werden:

  1. Darstellung aktueller Praktiken und Herausforderungen im Bereich der politischen Interessenvertretung im europäischen Sport- und Sozialentwicklungssektor.
  2. Sensibilisierung für die Vorteile und Praktiken der politischen Interessenvertretung im Sport
  3. Aufbau von Kapazitäten und Befähigung der europäischen Sport- und Sozialentwicklungsakteure, sich in der politischen Interessenvertretung zu engagieren

Zu diesem Zweck wird sich PASS auf eine große Vielfalt von Partnern stützen (akademische, sportbasierte Netzwerkorganisationen, internationale zivile/staatliche Akteure und umsetzende NGOs), um aktuelle Advocacy-Aktivitäten zu erfassen, bewährte Verfahren zu verstehen und konkrete Instrumente für Anwender*innen bereitzustellen.

Aktuelles

Kick-Off Meeting 28.02.-01.03.2024 Köln

Ende Februar 2024 waren Dr. Karen Petry und das Team des Instituts für Europäische Sportentwicklung und Freizeitstudien Gastgeber des Kick-Off Meetings des ERASMUS+ Projekts "Policy Advocacy in Sport and Society" (PASS). Vertreter der Munster Technological University in Irland, der Fachhochschule Kufstein in Österreich, der NGO Oltalom in Ungarn, der NGO Fair Play Point in der Tschechischen Republik sowie von SportandDev/ ISCA und dem UNHCR nahmen an dem Treffen teil, um den Rahmen und die Ziele des dreijährigen Projekts (1.2.2024 - 31.1.2027) zu diskutieren und erste Schritte zu deren Erreichung einzuleiten.

Das PASS-Projekt, das vom Team der Deutschen Sporthochschule koordiniert wird, zielt darauf ab, ein umfassendes Paket von Instrumenten und Ressourcen zu entwickeln, um das Bewusstsein und die Kapazitäten für politische Interessenvertretungen im Sport- und Entwicklungssektor zu verstärken. Hierzu wird zunächst mit der Erfassung des aktuellen Bestands von politischen Interessenvertretungen im europäischen Sport- und Sozialentwicklungssektor begonnen. Im Laufe des Projekts werden diese Ergebnisse die Grundlage für die Entwicklung eines weithin zugänglichen Online-Kurses sowie weiterer Ressourcen bilden, um vor allem Nichtregierungsorganisationen aus dem Sektor in Europa und weltweit bei der Entwicklung von Advocacy-Strategien für ihre Organisationen zu unterstützen.