Zeitzeugen im Sport - Gedächtnisspeicher zu Menschen im Sport in NRW

Projektleitung
Prof. Dr. Jürgen Mittag
Dr. Andreas Höfer (Stiftung Deutsches Sport & Olympia Museum)
Projektmitarbeiter
Niklas Hack
Mathias Marius Schmidt
Forschungszeitraum
Januar 2021 – Dezember 2025
Projektförderung
Bundesland NRW
Aufbauend auf den Aktivitäten im Rahmen des im Jahre 2020 begonnenen Projektes „Menschen in der Sportregion Ruhrgebiet“ ist vorgesehen, zur nachhaltigen Sicherung des sportkulturellen Erbes des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen rund 120 - 140 lebensgeschichtliche Videointerviews mit (ehemaligen) Aktiven und Verantwortlichen im Sport zu führen und digital zu archivieren. Das Material wird aufbereitet und erschlossen, so dass es für Zwecke von Wissenschaft, Bildung, Museen und Kultur langfristig nutzbar ist. Jährlich wird dieses Material darüber hinaus im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Damit soll sichergestellt werden, dass die Erinnerungen und das Wissen über den Sport in NRW im kulturellen Gedächtnis der Region lebendig bleiben.
Maßnahmen des Projektes:
- Recherche von und Kontaktaufnahme zu Zeitzeugen im NRW-Sport: Zeitzeugen können dazu beitragen, einen Bestand an Wissen zum Sport in der Region zu sichern, der bislang noch nicht präsent ist. Die Auswahl der Interviewpartner/innen berücksichtigt grundsätzlich in angemessener Verteilung unterschiedliche Funktionen und Hierarchieebenen, unterschiedliche sozialstrukturelle Merkmale, aber auch unterschiedliche räumliche Schwerpunkte in Nordrhein-Westfalen.
- Durchführung von rund 120 - 140 lebensgeschichtlichen Videointerviews: Vorgesehen sind Interviews mit (ehemaligen) Aktiven und Verantwortlichen im Sport aus dem Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen, die als halboffene und narrative Gespräche konzipiert werden. Die Interviews bestehen aus zwei Teilen: In einem freien Teil wird der Interviewte zusammenhängend über seine/ihre sportbezogene Lebensgeschichte berichten. Der zweite Teil beruht auf einem zuvor ausgearbeiteten Fragenkatalog.
- Aufbereitung und digitale Archivierung: Die digitale Speicherung ermöglicht einen breiten Zugriff auf die Zeitzeugengespräche und deren langfristige Sicherung.
Publikation
Niklas Hack und Mathias Schmidt: Digitaler Gedächtnisspeicher? Zeitzeugen-Interviews als Zugang zum nordrhein-westfälischen Sport: Das Oral History-Projekt „Menschen im Sport in NRW“ in: Brauweiler Kreis für Landes- und Zeitgeschichte e.V. (Hrsg.): Geschichte im Westen, 2024, Band 34, S. 147-167.
Auf der Webseite www.zeitzeugen-sport.de teilen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus unterschiedlichen Generationen, Sportarten und Funktionszusammenhängen - von Olympioniken über Mitarbeitende in Sportämtern bis hin zu Engagierten in Vereinen - ihre Erinnerungen und erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Sport in Nordrhein-Westfalen.
Zu den Videos und Kurzbiografien der interviewten Personen:
- Zeitzeuginnen und Zeitzeugen NRW sowie der
- Ruhr-Region.
Alle Zeitzeuginnen und Zeitzeugen (bis November 2025):
A
Adolph-Knarren, Margarete
Akici, Atilla
Andrack, Manuel
Anggreny, Lily
B
Balster, Klaus
Berg, Dagmar
Beucher, Friedhelm Julius
Brand, Elisabeth
Braun, Sabine
Breite, Ulrich
Breuckmann, Manfred
Breuer, Karl
Bruck, Beatrix
Butzen, Ruth
C
Chamalidis, Kyriakos
Charles, Toby
Claßen, Ludger
Cleven, Wilfried
D
Deimel, Ingrid
Deutschbein, Hermann Josef
Dietz, Cornelia
Dienstl, Erika
Dittmann, Titus
Drees, Rita
Durst, Hans-Peter
Deubel, Max
E
Ebener, Volker
Eicke, Ulrich
Elling, Ludger
Englich, Detlef
Erlenwein, Annemarie
Eulering, Johannes
Eybe, Erda
F
Falk, Inge
Fischer, Carsten Fischer, Waltraud
Fittko, Esther
Funkel, Friedhelm
G
Geiser, Hans-Josef
Gente, Gerhard
Glander, Silvia
Gramke, Jürgen
H
Heinrich, Kurt
Heitkamp, Elfriede
Herzog, Karl
Herzog, Margarethe
Hogrefe, Friedrich
Holthoff, Ulla
Hoymann, Siegfried
Hülsender, Peter
I–J
Janotta, Monique
Janßen, Heinz-Gerd
Jörder, Ludwig
Jürgen Meyer, Hans
K
Kaschlun, Walther
Kehrenberg, Tina
Klenner, Josef
Kleindienst-Cachay, Christa
Kleinhans, Christa
Klosterkemper, Horst
Koch, Ulla
Kompalla, Josef „Jupp“
Kösters, Ferdinand
König, Walfried
Kozel, Jürgen
Kremer, Petra
Krüsmann, Peter
Küppers, Mona
L
Lämmer, Manfred
Lagerstrøm, Dieter
Lasarzewski, Bernd
Lenz, Manfred
Liesen, Heinrich
Lohmann, Klaus
Lübking, Herbert
M
Maedge, Rainer
Markus, Gisela
Marewski, Rolf-Arnd
Masthoff, Helga
Matelski, Karl
May, Torsten
Melzer, Horst
Meyer, Horst
Milser, Rolf
Moeller, Ralf
Mück, Heinz
Müller, Uwe
N
Nagy, Lajos
Neumann, Claudia
O
Oberste, Walter
Osenberg, Gerd
Osterer, Gideon
Özer, Yalcin
P
Palzkill, Birgit
Parade, Christoph
Peppekus, Manfred
Pott, Elisabeth
Potofski, Ulrich
Probst, Walter
R
Rasch, Reinhard
Rheker, Uwe
Roskam, Gunde
Rudolph, Christian
Ruth, Rainer
S
Schaefer, Andreas
Schauerte, Wilfried
Scheffel, Heidi
Schmitz, Hans-Peter
Schneider, Edgar
Schnorbus, Alois
Schöler, Eberhard
Schorn, Klaus
Schwietering, Rudi
Siegers, Britta
Sommer, Lothar
Stauder, Claus
Steinmeier, Andreas
Steinmeier, Thomas
Stürmann, Werner
T
Tabat, Artur
Taş, Coşkun
Thaler, Klaus-Peter
Thielen, Karl-Heinz
Tillmann, Ferdinand
V
Vahlensieck, Christa
Vitt, Bärbel
W
Walkowski, Maria
Watterott, Herbert
Weber, Ellen
Weber, Thomas
Werhahn, Agnes
White, Clyde
Winkler, Gudrun
Wortmann, Sönke
Z
Zalfen, Wolfgang
Erlebte Geschichte(n) - Zum pädagogischen Mehrwert von Begegnungen mit ZeitzeugInnen im Schulunterricht
Eine Fortbildungsmaßnahme für Lehrkräfte
Am 16. Juni 2025 lud unser Institut und das Deutsche Sport & Olympia Museum zu Fachreferaten, Workshops, einem Museumsrundgang und Live-Interview im Zollhafen 1 ein.
Diese Maßnahme für Lehrkräfte unterschiedlicher Fachrichtung thematisierte die didaktischen, epistemischen und pädagogischen Potenziale der Oral History. Anhand von Fachreferaten und Workshops vermittelten ausgewiesene ExpertInnen praxisnahe Methoden zur Planung, Durchführung und Auswertung von ZeitzeugInnen-Interviews im Unterricht. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Interview mit dem Olympiasieger und Weltmeister im Boxen, Torsten May. Zum Programm zählte auch ein Rundgang durch das Museum.
ZumProgramm
Hintergrund und Zielsetzung
Die Beschäftigung und Begegnung mit ZeitzeugInnen eröffnen SchülerInnen einzigartige Einblicke in historische Ereignisse und gesellschaftliche Entwicklungen. Durch persönliche Erzählungen werden Geschichte und Erinnerung lebendig und greifbar. Die Befragung von ZeitzeugInnen kann nicht nur das historische Verständnis, sondern auch Empathie, kritisches Denken und Medienkompetenz fördern, so dass deren pädagogischer Mehrwert im Kontext von Schulunterricht außer Frage steht.
Dabei sind politisch oder kulturell, aber nicht zuletzt auch sportliche Erfahrungshorizonte, etwa authentische Einblicke in sportliche Ereignisse, Trainingsbedingungen und gesellschaftliche Rahmenbedingungen von Interesse. Sie machen historische
Entwicklungen greifbar, zumal Sport oft eng mit politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen verknüpft ist.
Erfahrungsberichte erfolgreicher oder auch weniger bekannter SportlerInnen können junge Menschen motivieren, eigene sportliche Ziele zu verfolgen, und Werte wie Fairness, Teamgeist und Durchhaltevermögen vermitteln. Sie eröffnen Einblicke in Themen wie Chancengleichheit, Diskriminierung, Doping oder politische Instrumentalisierung des Sports und regen zur kritischen Auseinandersetzung an. Interviews mit regionalen Sportgrößen, Trainern oder Vereinsmitgliedern stärken die Identifikation mit lokalen Sporttraditionen und -vereinen.
Die Veranstaltung vermittelt Lehrkräften unterschiedlicher Fächer praxisnahe Methoden zur Planung, Durchführung und Auswertung von ZeitzeugInnen-Interviews im Unterricht. Gleichzeitig werden die Grenzen dieser Methode thematisiert, etwa im Umgang mit subjektiven Erinnerungen, sensiblen Inhalten und ethischen Fragestellungen. Gemeinsam werden Ansätze entwickelt, wie ZeitzeugInnenberichte sinnvoll in den Unterricht integriert werden können, um SchülerInnen zu einem reflektierten Umgang mit Geschichte zu befähigen. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Interview mit einem prominenten Zeitzeugen des Sports: Torsten May, Olympiasieger und Weltmeister im Boxen.
Die Wissenschaftliche Jahrestagung des Brauweiler Kreises e. V. in Verbindung mit dem Deutschen Sport & und Olympia Museum und unserem Institut beschäftigt sich vom 7. und 8. März 2024 eingehend mit dem Thema
"Geschichte des Sports in Nordrhein-Westfalen".
Veranstaltungsort: Deutsches Sport & Olympia Museum, Köln, Zollhafen 1 - auf Google Maps ansehen
Beginn: Donnerstag, 7. März 2024, 13:30 Uhr
Mehr über http://www.brauweiler-kreis.de/

"Erlebte Geschichte - ZeitzeugInnen als historische Quelle und als Zugang zum nordrhein-westfälischen Sport"
Symposium am 21.10.2022 im Deutschen Sport Olympia Museum, Köln
Die Fachtagung und eine Podiumsdiskussion fanden mit bedeutsamen Gästen aus Geschichte, Sport und Politik am Nachmittag bis Abend im Deutschen Sport&Olympia Museum in Köln statt. Die öffentliche Podiumsdiskussion bildete den Abschluss mit den ZeitzeugInnen Bernhard Dietz (ehem. Fußball(national)spieler und -trainer), Dr. Birgit Palzkill (ehem. Basketball Nationalspielerin, Autorin und Beauftragte des LSB NRW), Ulli Potofski (Sportmoderator und Autor), Dr. Britta Siegers (Goldmedaillengewinnerin im Schwimmen bei den Paralympics, Vorstand DOG) und Dr. Michael Vesper (Staatsminister a.D. und Vorstandsvorsitzender DOSB a.D.).







