Sport verbindet – Die Entwicklung der Auslandsbeziehungen der DSHS Köln

„Europa in Köln – wie viel steckt drin?“ So lautet der Titel der aktuellen Kölner Themenwochen, in deren Rahmen an verschiedenen Orten diverse Vorträge, Diskussionen und weitere Veranstaltungen durchgeführt werden. Für die Deutsche Sporthochschule Köln beteiligte sich auch das Institut für Sportgeschichte mit Univ.-Prof. Dr. Stephan Wassong und Dr. Ansgar Molzberger an den Themenwochen.

Sie durchleuchteten zum einen frühe akademische Initiativen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts im Zeichen von Internationalismus und Völkerverständigung sowie die Entwicklung der Auslandsbeziehungen der Kölner Sportuniversität in ihrer Gründungszeit, zum anderen das heutige Studienangebot der Deutschen Sporthochschule Köln als Folge der 1999 von 29 Nationen unterzeichneten Bologna-Erklärung zur Harmonisierung der europäischen Hochschulbildung und Stärkung der internationalen (Studierenden-) Mobilität.

Präsentiert wurden diese Inhalte von Dr. Ansgar Molzberger, in seinem Vortrag ging er insbesondere auf die Gründungsgeschichte der Sporthochschule Köln – so der damalige Eigenname – im Kontext der Nachkriegszeit ein: Nachdem Sport und Leibeserziehung in der NS-Diktatur in den Dienst von Wehrkraftsteigerung und Wehrhaftmachung gestellt worden waren, setzten sich nach Kriegsende die für Köln zuständigen britischen Alliierten – insbesondere in Person von John G. Dixon als „Physical Education Control Officer“– für den Aufbau einer demokratisch und interdisziplinär geprägten „Sporthochschule“ ein, die Sport als Teil der Persönlichkeitsentfaltung und Möglichkeit zur spielerischen Selbstvollendung lehren sollte. Propagiert wurde in diesem Zusammenhang auch eine internationale Öffnung dieser neuen Sporthochschule, die im Sommer 1947 ihren Lehrbetrieb aufnehmen konnte.

Die frühe Entwicklung der Auslandsbeziehungen während der ersten Hochschuljahre stellte Molzberger mit Hilfe von Quellen aus dem Carl und Liselott Diem-Archiv dar: Den Anfang machten 1948 Rikard Frederiksen (Kopenhagen) und Albert D. Munrow (Birmingham) als erste ausländische Gastdozenten, fünf Jahre später konnte die Sporthochschule Köln bereits mehr als sechzig internationale Hochschulbesuche von Studierenden und Dozierenden vorweisen – der Auftakt für die heutige globale Vernetzung der Deutschen Sporthochschule Köln, die mit weltweit sechzig Universitäten Kooperationen pflegt.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Diskussion mit den Vortragsgästen, hierbei wurden auch Fragen zur zukünftigen Ausrichtung der Deutschen Sporthochschule Köln im Kontext der europäischen Hochschulbildung erörtert.