Finanzierungsgarantie zugunsten des gemeinnützigen Sports

Der Sportwettenmarkt in Deutschland boomt: Geschätzte 5-6 Milliarden Euro werden jährlich auf Sportereignisse gesetzt. Seit Jahren generieren Sportwetten einen derart hohen Umsatz, dass die Bundesländer von deren fiskalischen Erträgen enorm profitieren. Obwohl der organisierte Sport mit seinen Wettbewerben die Voraussetzung dafür schafft, dass es Sportereignisse gibt, auf die gewettet werden kann, kommen ihm die Steuererträge aus Sportwetten bislang nicht direkt zu Gute. Für die mit Sportwetten verbundenen Risiken, besonders im Hinblick auf wettbezogene Spielmanipulation, wird er derzeit gar nicht entschädigt.  

Erträge und Risiken sind damit ungleich verteilt. Obwohl sich der Erste Glücksspieländerungsvertrag schon 2011 zum Ziel gemacht hat, die Gefahren für die Integrität von Sportwettbewerben zu bekämpfen, fehlt noch heute eine Finanzierungsgarantie zugunsten des gemeinnützigen Sports. Diese wäre eine sinnvolle Möglichkeit dafür, den organisierten Sport für seine Leistungen zur Planung, Organisation und Durchführung von Sportwettbewerben zu entschädigen und ihn gleichzeitig bei der Vorbeugung von Gefahren durch Sportwetten zu unterstützen. 

Die jahrelange Forderung des organisierten Sports nach einer zweckgebundenen Finanzierungsgarantie ist nicht nur berechtigt und stärkt eine kohärente Sportwettenregulierung, die der Europäische Gerichtshof mit allem Nachdruck fordert, sie ließe sich zudem aus den Konzessionsabgaben für Sportwetten realisieren. In Band fünf der Kölner Beiträge zum Sportrecht stellt Martin Nolte die Grundlagen der Finanzierungsgarantie zugunsten des gemeinnützigen Sports aus Konzessionsabgaben für Sportwetten ausführlich dar. Darüber hinaus gibt er konkrete Handlungsempfehlungen für die rechtliche Praxis. 

Die Expertise zur Finanzierungsgarantie zugunsten des gemeinnützigen Sports aus Konzessionsabgaben für Sportwetten wurde von Martin Nolte im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) durchgeführt. Deren Druckfassung ist durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft gefördert worden und ist ab sofort über den Institutsverlag erhältlich.