Erstmals Medaillen im Badminton für die WG Köln bei den EUSA Games

Bild links: Das Badminton Team der WG Köln; Bild rechts: Bronzemedaillengewinnerinnen Brid Stepper und Katja Holenz

Am 23. Juli hat sich das neunköpfige Badmintonteam der WG Köln auf den Weg zu den European Universities Games in Lodz gemacht. Als amtierender nationaler Meister seit drei Jahren (Deutscher Hochschulmeister 2019 und 2022) wollte sich das Team aus acht Athlet*innen begleitet von Team Manager und Coach Daniel Hoffmann (Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten) mit den besten Teams Europas messen. Die Badminton-Wettkämpfe fanden unter professionellsten Rahmenbedingungen unter BWF-Standards in der modernen Zatoka Sportu an der Lodz University of Technology (TUL) auf sehr hohem sportlichen Niveau statt.

Teamevent

Insgesamt 19 europäische Universitäten nahmen am Badminton Teamevent teil. Als Kopf der Gruppe D musste sich das Kölner Team mit den Universitäten aus Lissabon, Oxford und Strasbourg messen. Im ersten Spiel am Montag (25.7.) war der Gegner die französische Universität. Los ging es im Mixed, wo Moritz Rappen (TH Köln) und Katja Holenz (DSHS Köln) sich nach einem knappen Spiel mit 17:21 20:22 den starken Gegner*innen geschlagen geben mussten. Das nachfolgende Herreneinzel konnte Lennart Konder (DSHS Student und Lehrbeauftragter am Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten) souverän in zwei Sätzen für sich entscheiden und damit für die WG Köln ausgleichen. Anschließend kam es zum - im Nachhinein betrachtet - Schlüsselspiel im Dameneinzel. Hier bot Brid Stepper (DSHS) ihrer französischen Gegnerin einen großen Kampf. Am Ende musste sich Brid knapp in drei Sätzen gegen die spätere Siegerin des Individualturniers geschlagen geben.

Mit dem Druck eines 1:2 Rückstands bot das folgende Herrendoppel nochmal einen harten Kampf, musste sich aber gegen die späteren Sieger des Individualturniers ebenfalls knapp geschlagen geben. Damit war die Auftaktniederlage der Kölner besiegelt. Auch im abschließenden Damendoppel zeigten Vanessa Seele und Brid Stepper (beide DSHS Köln) eine gute Leistung, am Ende stand jedoch ein 1:4 gegen den späteren Sieger des Teamevents. „Nach der Niederlage und der damit verpassten Chance auf einen Medaillengewinn waren wir alle frustriert. Wir waren mit großen Ambitionen in das Turnier gegangen und hatten in einigen knappen Spielen auch die Chance, ein anderes Ergebnis zu erzielen. Das Team der Universität Strasbourg konnte heute seine Leistung besser abrufen und hat sich insgesamt ein Stück weit souveräner gezeigt und konnte so den vom Endergebnis her deutlichen Sieg einfahren“, lautete die Bilanz von Trainer Daniel Hoffmann.

Nach einem kampflosen Sieg gegen die Universität Oxford folgte am zweiten Turniertag das abschließende Gruppenspiel gegen die Nova University Lisboa. Nach einer Auftaktniederlage im Mixed konnte das Kölner Team die folgenden vier Partien für sich entscheiden und siegte letztlich souverän mit 4:1 gegen die Portugiesen. Damit schloss die WG Köln die Gruppenphase als Zweitplatzierter hinter dem späteren Gesamtsiegerteam aus Frankreich ab. In den nachfolgenden Platzierungsspielen bekamen es die Kölner*innen mit dem European Champion von 2019, der University of Nottingham, zu tun. Hier unterlag das Team deutlich und war bereits nach drei verlorenen Spielen geschlagen. Damit beendete die WG Köln das Teamevent auf Rang 10 (von 19).

Individualturnier

Am Donnerstag (28.7.) startete das Individualturnier. Hier gingen die Kölner*innen in allen Disziplinen an den Start. Begonnen wurde im Mixed, wo sich das an sieben gesetzte Kölner Duo Mund/Seele (beide DSHS Köln) bereits in Runde zwei einem jungen französischen Mixed mit dem ehemaligen Jugendnationalspieler Gregoire Deschamps in zwei Sätzen geschlagen geben musste.

Auch die zweite Kölner Mixedpaarung Rappen/Holenz erwischte ein undankbares Los und musste - wie bereits im Teamevent - gegen die an fünf gesetzte Paarung aus Nottingham ran. Sie unterlag nach gutem Spiel den späteren Turniersiegern in zwei Sätzen.

Im Herreneinzel gingen drei Kölner Vertreter an den Start. In Runde zwei mussten auch hier alle Kölner die Segel streichen. Während es für Jan Thiele (Uni Köln) und Moritz Rappen (TH Köln) je Zweisatzniederlagen gab, bot Lennart Konder (DSHS Köln) seinem polnischen Kontrahenten in einem 52-minütigen Match einen großen Kampf und ging in einem physisch sehr fordernden Spiel am Ende als Verlierer vom Feld.

Im Dameneinzel entschied Brid Stepper die erste Runde gegen eine kroatische Gegnerin souverän in zwei Sätzen für sich. Durch die verletzungsbedingte Aufgabe ihrer polnischen Kontrahentin in Runde zwei konnte Brid bereits das Achtelfinalticket lösen.

Vanessa Seele bekam es in Runde zwei mit der an sechs gesetzten für Strasbourg startenden Kontrahentin zu tun, gegen die sie bereits im Teamwettkampf im Doppel angetreten war. Im Einzel gelang Vanessa mit einer sehr starken Leistung in drei Sätzen die Revanche.

Im Achtelfinale kam es dann zum Köln-internen Match zwischen Vanessa und Brid, welches Zweitgenannte für sich entscheiden konnte. Damit buchte Brid Stepper den ersten Kölner Spot für ein Spiel um die Medaillen am nachfolgenden Freitag.

Im Herrendoppel bescherte die Auslosung den Kölnern erneut zweimal den Vergleich mit französischen Kontrahenten (Uni Strasbourg und Uni Bordeaux). Auch wenn Thilo Mund (DSHS Köln) und Moritz Rappen über drei Sätze eine super Leistung abrufen konnten, ging hier zweimal der Ländervergleich an Frankreich. 

Den Abschluss eines sehr langen Turniertages bildete um 22:35 Uhr das Damendoppel, wo Brid Stepper und Katja Holenz (wie könnte es anders sein) der französischen Doppelpaarung der Universität Strasbourg gegenüberstanden. In einem intensiven und hart umkämpften Spiel konnten sich die beiden Kölnerinnen in drei Sätzen und unter der lautstarken Unterstützung der Kölner Teamkollegen von der Tribüne durchsetzen. Um 0:15 Uhr endete somit der erste Tag des Individualturniers erfolgreich für die kölschen Damen.

Am Freitag (29.7.) begann der Spieltag aus Kölner Sicht mit dem Viertelfinale von Brid Stepper im Dameneinzel. Mit einem souveränen Zweisatzsieg gegen ihre ukrainische Kontrahentin leitete sie einen historisch erfolgreichen Tag für die Kölner ein. Auch das anschließende Doppel mit ihrer Partnerin Katja Holenz gewann sie in drei Sätzen gegen Gegnerinnen einer polnischen Universität. Damit stand bereits am Freitagmittag fest, dass erstmals Edelmetall an Kölner Badmintonathleten bei den EUSA Games gehen würde. Am Nachmittag musste sich Brid im Halbfinale der an eins gesetzten, in Topform spielenden Ungarin in zwei Sätzen geschlagen geben. Somit holte die ohne Setzplatz gestartete Kölnerin eine Bronzemedaille bei ihrer erstmaligen Teilnahme.

Im Damendoppel kam es zu einem Wiedersehen mit der Uni Nottingham. Brid und Katja waren hier gleichauf mit ihren englischen Gegnerinnen. Nach anfänglichem Rückstand kämpften sich die beiden super zurück. Am Ende konnten die Engländerinnen und späteren Turniersiegerinnen den Druck wieder etwas erhöhen und das Spiel im dritten Satz für sich entscheiden. Somit erspielte sich das Damendoppel am Ende auch eine Bronzemedaille. „Es hat einfach riesig Spaß gemacht hier zu spielen. Wir waren nahe dran am Finale und hätten gerne morgen um Gold gekämpft. Aber wir haben zwei Medaillen geholt und die feiern wir jetzt mit dem ganzen Team“, äußerte sich Katja Holenz (Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten) nach dem Halbfinale.

Mit den beiden dritten Plätzen und damit verbundenen Bronzemedaillen schreiben die Kölner Damen Geschichte. Erstmals konnten Kölner Studierende im Badminton Medaillen bei den European Universities Games gewinnen. „Unsere Damen haben über alle Runden hinweg eine super Leistung gezeigt und sich mit ihren starken Auftritten in einem top besetzten Feld belohnt. Unser Team und ich freuen sich riesig für die beiden“, sagte Spoho-Dozent Daniel Hoffmann und ergänzte: „Es war ein großartiges Event und die professionelle Ausrichtung des Badminton-Events sowie die extrem stark besetzten Teilnehmerfelder im Team- und Individualturnier waren beeindruckend. Das zeigt, dass Badminton im europäischen Hochschulsport einen hohen Stellenwert besitzt. Wir alle konnten wertvolle Erfahrungen in der Woche sammeln und als Team wachsen. Auch der Austausch mit den Teilnehmenden anderer Universitäten stellte einen großen Mehrwert dar. In den kommenden Jahren wollen wir gerne wieder auf europäischer Ebene antreten und uns mit den besten Spielerinnen und Spielern europäischer Unis messen.“

2023 finden die Badminton-Europameisterschaften der Hochschulen in Miskolc, Ungarn, statt. Das Kölner Team hat sich durch den Gewinn der Deutschen Hochschulmeisterschaften dieses Jahr bereits für dieses nächste Highlight qualifizieren.

Bilder:

Bild links: Das Badminton-Team der WG Köln von links nach rechts: Lennart Konder, Vanessa Seele, Daniel Hoffmann, Brid Stepper, Thomas Fuch, Katja Holenz (alle DSHS Köln), Moritz Rappen (TH Köln), Jan Thiele (Uni Köln), Thilo Mund (DSHS Köln)

Bild rechts: Doppelte Medaillengewinnerin Brid Stepper (links, Studentin im M.Sc. Leistung, Training und Coaching im Spitzensport) mit ihrer Doppelpartnerin Katja Holenz (rechts, Mitarbeiterin am Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten)