Hilfeleistung im Turnen: Dozierende bieten Workshops für Corona-Semester

Das variable Erlernen von Grifftechniken zur gegenseitigen Hilfeleistung ist üblicherweise ein wesentliches Lernziel in den turnspezifischen Lehrveranstaltungen an der Deutschen Sporthochschule Köln. Unter den stark einschränkenden Bedingungen der Corona-Pandemie mussten insbesondere die Lehramtsstudierenden bezüglich der sportpraktischen Erfahrung dieser Inhalte erhebliche Qualitätsverluste in der Lehre in Kauf nehmen. Pandemiebedingte Kontaktbeschränkungen machten ein aktives Erleben und Reflektieren der Hilfeleistung bei der Ausführung turnerischer Bewegungen nur selten möglich.

Vor diesem Hintergrund unterbreiten Turndozierende des Lehr- und Forschungsgebiets Turnen denjenigen Studierenden, die unter Pandemiebedingungen turnspezifische Lehrveranstaltungen besucht haben, nun Angebote für die Teilnahme an freiwilligen Workshops, um diese Inhalte in ihren Grundzügen aufzubereiten.

„Das Helfen und Sichern gehört im Turnen zum grundlegenden fachlichen Rüstzeug, um diese Sportart in ihrer Vielfalt vermitteln zu können“, erläutert Turndozent Dr. Jonas Rohleder (Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten, Abt. Didaktik und Methodik der Sportarten). „Insbesondere im Studiengang Lehramt Sport ist dieser Gegenstandsbereich essentiell und muss in einem praktischen Kompetenzerwerb münden. Bei der Vermittlung dieses Handwerks wird das Lehramtsstudium definitiv partiell zur Lehramtsausbildung, zumal im gegenseitigen Helfen und Sichern der Doppelauftrag des Schulsports hervorragend repräsentiert wird.“

Mit dankenswerter Unterstützung durch die Stabsstelle Akademische Planung und Steuerung und die Raumplanung der Hochschule konnte diese Idee durch Jonas Rohleder in die Planung von konkreten Workshopangeboten transferiert werden. In zusätzlich aufbereiteten Foren auf der hochschulinternen moodle-Plattform können die betroffenen Lehramtsstudierenden der letzten drei Semester erreicht und auf die Workshops eingestimmt werden. Unterstützt durch Maria Becker, Juliane Veit (Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten, Abt. Didaktik und Methodik der Sportarten) und Dr. Axel Kupfer (Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft) können somit von vier Dozierenden insgesamt 18 Workshops im Gerät- und Trampolinturnen angeboten werden.

„In Corona-Zeiten sind wir bemüht, die pandemiebedingten Einbußen in der Lehre auch beim Helfen und Sichern durch vielfältige Videomaterialien, Illustrationen und Anregungen zu ideomotorischen Übungen bestmöglich zu limitieren. Das Studium der Literatur reicht hier nicht aus. Der Qualitätsverlust durch ausbleibende praktische Ausübung und Reflexion des Helfens und Sicherns ist jedoch auch digital lediglich zu begrenzen, jedoch nie zu ersetzen. Helfen und Sichern müssen Studierende aktiv erleben und reflektieren, denn auch „Helfen lernen“ ist Bewegungslernen. Dazu wollen wir mit unseren Workshops einen nachträglichen Beitrag leisten und wir sind froh und dankbar, dass wir sowohl seitens des Prorektorats Studium und Lehre (Prof. Jens Kleinert) als auch seitens unserer Institutsleitung (Jun.-Prof. Tobias Vogt) viel Zuspruch und Unterstützung für diese Idee erhalten haben“, so Jonas Rohleder weiter.

Geplant sind die Workshops im vorlesungsfreien Zeitraum des Sommers 2021. Bleibt zu hoffen, dass die Pandemie weiterhin den gewünschten und für die Workshop-Durchführung erforderlichen positiven Verlauf nimmt.