DNA-Fingerprinting

Beim DNA-Fingerprinting (oft auch nicht korrekt als DNA-Analyse bezeichnet) handelt es sich um eine molekularbiologische Methode zum Nachweis von spezifischen unveränderbaren individuellen DNA-Mustern. Diese Methode ermöglicht es, untersuchtes Zellmaterial mit einer bestimmten statistischen Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Person zuzuordnen. Anwendung findet diese Methode z.B. bei Vaterschaftstests und bei der Verbrechensaufklärung.

Die DNA ist Träger des genetischen Materials, der Erbanlagen. Die DNA ist vorwiegend im Zellkern und dort in den Chromosomen lokalisiert. Bei dem klassischen DNA-Fingerprinting wird die DNA zunächst mittels Restriktionsenzymen gespalten und die daraus resultierenden Bruchstücke werden elektrophoretisch aufgetrennt.Mittels Gensonden werden vor allem sich wiederholende (repetitive) DNA Sequenzen erkannt und dargestellt.

Heute werden diese Bereiche mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR-"Polymerase Chain Reaction") analysiert. Dabei handelt es sich um eine Methode, bei der gezielt bestimmte Abschnitte eines DNA-Strangs in nahezu beliebiger Anzahl künstlich vervielfältigt werden können. Durch Markierung (z.B. Fluoreszenzfarbstoffe) der entsprechenden Produkte können diese direkt detektiert werden, eine Sonde zur Detektion wird nicht benötigt. Durch diese Methode wird die Nachweisempfindlichkeit gegenüber dem klassischen DNA-Fingerprinting um ein Vielfaches gesteigert.

Bedeutung

In der Dopinganalytik könnte das DNA-Fingerprinting bei der Individualisierung von Urinproben (d.h. die Zuordnung einer Urinprobe zu einer bestimmten Person) eingesetzt werden. Allerdings besteht für den Einsatz dieser Methode kaum ein Anlass, da die eindeutige Zuordnung einer Probe zu einer Person durch ein streng reglementiertes Probenabnahmeverfahren (Versiegelung, Code-Nr., Probenprotokoll usw.) gewährleistet ist.

Mittels der DNA-Fingerprinting Methode konnten allerdings Manipulationen bei der Probenabnahme, die mittels der Steroidprofilmethode entdeckt worden waren, zusätzlich abgesichert werden (1).

Literatur

1. Berschick, P., Geyer, H., Schänzer, W.: Individualization of urine samples in doping control by steroid profiling and PCR based DNA analysis. In: B. Olaisen, B. Brinckmann, P.J. Lincoln (eds.): Progress in Forensic Genetics 7, Elsevier Science (1998) 171-173.