SOPROS | Assessing, Evaluating and Implementing Athletes' Social Protection in Olympic Sports

Projektleiter
Prof. Dr. Jürgen Mittag

Projektkoordinator
Maximilian Seltmann M.A.

Projektmitarbeiter
Lorenz Fiege M.A.

Projektlaufzeit
Januar 2023 – Dezember 2025

Projektförderung
Europäische Kommission

Aktuelle Infos über das Projekt auf unserem X-Account (ehemals Twitter).

Projektbeschreibung

In den letzten Jahren haben mehrere Fälle von Problemen im Zusammenhang mit dem sozialen Schutz von Spitzensportlern Schlagzeilen in den Zeitungen gemacht und in der Öffentlichkeit ein kritisches Bewusstsein geschaffen. Leider beziehen sich diese Schlagzeilen in vielen Fällen auf tragische Unfälle von Spitzensportlern, aber auch Themen wie Rentenzahlungen, Gesundheitsversorgung oder Mutterschutz sind in den Bereich der olympischen Spitzensport-Governance gelangt. Jüngste Daten des EMPLOYS-Projekts zeigen jedoch, dass der Sozialschutz für viele Athleten im olympischen Sport auf dem ganzen Kontinent eingeschränkt ist. Die meisten auf Athleten ausgerichteten Sozialschutzsysteme beruhen auf einer Ad-hoc-Zusammenarbeit und -Koordinierung zwischen Sportverbänden und öffentlichen Behörden. Die tatsächlichen Rollen und Verantwortlichkeiten der öffentlichen und privaten Akteure bei der praktischen Umsetzung des Sozialschutzes der Athleten sind noch nicht genau definiert.

Jüngste politische Initiativen auf transnationaler und europäischer Ebene haben die Notwendigkeit anerkannt, die Sozialschutzstandards für Athleten zu erhöhen, z. B. der Europarat im Jahr 2021 und die IAO im Jahr 2020. Darüber hinaus positionieren sich die Athleten zunehmend als Hauptakteure der olympischen Bewegung und fordern eine stärkere Beteiligung an Entscheidungsprozessen, die ihr Leben sowohl als Sportler als auch als Menschen betreffen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, alle Akteure des Spitzensports, die für die Regelung und Umsetzung des Sozialschutzes der Athleten verantwortlich sind, einzubeziehen.

Vor diesem Hintergrund zielt das SOPROS-Projekt darauf ab, Integrität und Werte im Sport zu fördern, indem der soziale Schutz der Athleten im olympischen Sport bewertet, evaluiert und umgesetzt wird. Es kann als eine Vertiefung des Erasmus+ EMPLOYS-Projekts im Bereich des sozialen Schutzes von Athleten verstanden werden, der eine der sechs Kerndimensionen der Arbeitsbeziehungen von Athleten im olympischen Sport ist. Es wird auf der soliden Grundlage und den Erkenntnissen des EMPLOYS-Projekts aufbauen und die nächsten Schritte zur Schaffung eines Rahmens für die Umsetzung konkreter Maßnahmen für Athleten im spezifischen Politikbereich des Sozialschutzes unternehmen. Dem Projektkonsortium gehören vier akademische Partner an, die sich mit der Erforschung und Untersuchung von Sport-Governance, Sportpolitik und Sportrecht befassen, sowie fünf politische Partner mit umfangreichem Fachwissen über die Beschäftigung von Athleten und soziale Beziehungen.

Zusammengefasst wird das SOPROS-Projekt:

  1. praktikable Selbstbewertungsinstrumente entwickeln (jeweils eines für Athleten, Sportverbände und Behörden), um eindeutige Daten über den sozialen Schutz von Athleten im olympischen Sport zu sammeln;
  2. diese Daten in einem Evaluierungsbericht analysieren und präsentieren;
  3. ein Handbuch für die Umsetzung des Sozialschutzes von Athleten entwickeln;
  4. einen Verhandlungsprozess im olympischen Spitzensport erproben und analytische und praktische Einblicke in dessen Vorteile und Herausforderungen geben; und
  5. zwei nationale Workshops, einen Multi-Stakeholder-Workshop auf EU-Ebene und drei öffentliche Konferenzen veranstalten.
Projektpartner

Wissenschaftliche Partner

Politische Interessenvertreter

Verbundene Partnerorganisationen

Konferenz: Athletes' Social Protection in Europe, 08.04.2024

Rückblick

Vom 8.-9. April 2024 begrüßte das SOPROS-Projektteam Interessenvertreter aus einer Vielzahl von Ländern und Organisationen zur ersten öffentlichen Konferenz des Projekts. Die Veranstaltung mit dem Titel "Athletes' Social Protection: Current Solutions and Future Needs" (Aktuelle Lösungen und zukünftiger Bedarf) brachte Experten und Interessenvertreter aus Sportverwaltung, Politik und Wissenschaft zusammen, um die verschiedenen Ansätze und den zukünftigen Bedarf an sozialem Schutz für Sportler in den europäischen Ländern zu diskutieren.

Die Konferenz begann mit einer Einführung von Professor Jürgen Mittag in das Thema der Rechte und des Wohlergehens von Sportlern sowie in den Hintergrund und den Kontext des SOPROS-Projekts. Maximilian Seltmann, Lorenz Fiege und Jennifer Edwards gaben anschließend einen kurzen Überblick über die Ziele und Zwischenergebnisse des SOPROS-Projekts und stellten die Self-Assessment Tools und Toolkits für Athleten und Stakeholder vor, die darauf abzielen, den aktuellen Stand der nationalen Gesetzgebung und Politik zum Schutz der Athleten im olympischen Sport vor sozialen Risiken systematisch zu bewerten. Die nächsten Schritte des SOPROS-Projekts, einschließlich der Einführung der Tools und Toolkits, der Datenerhebungsphase und des künftigen Evaluierungsberichts, wurden ebenfalls erläutert und die nächste Konferenz in Kroatien im April 2025 angekündigt.

Anschließend leitete Elodie Mangez von der European Association of Sport Employers ein Panel mit dem Titel "Lösungen und Bedürfnisse auf nationaler Ebene". Vertreter der deutschen Bundeswehr, unabhängiger Athletenverbände (Athleten Deutschland, Union Nationale des Sportifs de Haut Niveau) und der Nationalen Olympischen Komitees von Belgien, Kroatien, Deutschland und Portugal stellten jeweils die Rolle ihrer Organisation bei der Unterstützung von Spitzensportlern vor und erläuterten, wie sie zur Entwicklung und Umsetzung von Sozialschutzmaßnahmen für Spitzensportler beitragen. Die Diskussionsteilnehmer erörterten auch, welche Sozialschutzmaßnahmen für die Gewährleistung der Sicherheit von Athleten während und nach ihrer Karriere am wichtigsten sind, welche anderen Akteure ihrer Meinung nach eine wichtige Rolle bei der Förderung des Sozialschutzes für Athleten in ihren Ländern spielen sollten und welche Rolle transnationale und internationale Einrichtungen bei der Koordinierung und Förderung von Sozialschutzinitiativen für Athleten spielen könnten.
 
Nach dem Mittagessen gab Professor Vanja Smokvina von der Universität Rijeka einen Überblick über den sozialen Dialog im Sport auf europäischer und globaler Ebene und darüber, wie dieser als Instrument zur Verbesserung des Sozialschutzes von Sportlern dienen kann. Professor Smokvina erörterte auch die mögliche Zukunft von Mindestarbeitsnormen im Sport und betonte die Bedeutung von Koordinierung und Zusammenarbeit bei der Arbeit an dieser Zukunft.

Den Abschluss des Tages bildete eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Transnationale Perspektiven für den Sozialschutz von Athleten", die von Anna Semenova von EU Athletes geleitet wurde. Vertreter der IAO, der World Players Association und der Europäischen Olympischen Komitees präsentierten, inwieweit ihre Organisationen an der Entwicklung, Koordinierung oder Umsetzung von Sozialschutzmaßnahmen für Spitzensportler beteiligt sind, und bewerteten die Möglichkeit einer länderübergreifenden Koordinierung und Harmonisierung des Sozialschutzes von Sportlern.
 
Die erste SOPROS-Konferenz war eine wertvolle Quelle für Informationen und Details über die aktuelle Landschaft des sozialen Schutzes von Athleten in Europa, und wir sind allen Diskussionsteilnehmern und Teilnehmern sehr dankbar, die uns sowohl in Köln als auch online besucht haben, um ihre Organisationen vorzustellen, ihre Erfahrungen aus erster Hand zu teilen und wichtige Fragen zu stellen. Dieser Beitrag hilft dem SOPROS-Projekt, seinem eigentlichen Ziel näher zu kommen: Integrität und Werte im Sport zu fördern, indem der soziale Schutz der Athleten im olympischen Sport bewertet, evaluiert und umgesetzt wird.

SOPROS ist ein Erasmus+ Projekt und läuft von Januar 2023 bis Dezember 2025. Das SOPROS-Projektteam umfasst sowohl akademische als auch politische Partner und setzt sich aus der Deutschen Sporthochschule, der Edge Hill University, der Universität Rijeka, dem Institute for Sport Governance, der Sport Evolution Alliance, EU Athletes, dem Europäischen Verband der Sportarbeitgeber, den Europäischen Olympischen Akademien und der Internationalen Arbeitsorganisation zusammen.

Nationale Workshops

Nationale Workshops

Zagreb, Kroatien, 21.11.2023

Zagreb, Kroatien, 21.11.2023

On Tuesday, 21 November 2023, a workshop on the social status of athletes in Olympic sports was held at the headquarters of the Croatian Volleyball Federation in Zagreb. The workshop was organised by the University of Rijeka, Faculty of Law and its Centre for Sports Law, Sports Policies and Sports Diplomacy - the head of the centre and regional coordinator of the project, Assoc. Prof. Vanja Smokvina.

Participants included Tomislav Družak, State Secretary of the Ministry of Tourism and Sport of the Republic of Croatia; Josipa Klišanin, Head of the Labour Sector at the Ministry of Labour, Pension System, Family and Social Policy of the Republic of Croatia; Biserka Vrbek, prof. Romana Caput Jogunica and Snježana Pejčić on behalf of the Croatian Olympic Committee along with Blanka Vlašić, President of the NOC of CRoatia Athletes' Commission; Frane Žanić, President and Valentina Bifflin, Director of the Croatian Volleyball Federation; Zoran Primorac, President of the Croatian Table Tennis Federation; Luka Jakovčev on behalf of the Croatian Water Polo Federation; athlete Bruno Erent on behalf of the Croatian Athletics Federation; Mario Jurić, President of the Croatian "Football Union"; Marija Anzulović on behalf of the Croatian Olympic Club; Suzana Šop, Secretary General of the Sports Association of the City of Zagreb and Katja Luketić, Secretary of the Sports Association of Primorje - Gorski Kotar County.

The aim of the workshop was to present the SOPROS project to sports stakeholders and athletes, discuss the issue of social and legal status of athletes in Olympic sports in the Republic of Croatia and present the self-assessment tools that the project team members will use to collect data from sports stakeholders in order to draw their conclusions and proposals for improving the status of athletes at the level of the European Union and Member States with the support of partners - the International Labour Organisation (ILO), EU Athletes (Athletes' Associations); EASE (Association of Employers in Sport) and the European Olympic Academies as project partners.

Edge Hill, United Kingdom - 16.11.2023

Edge Hill, United Kingdom - 16.11.2023

Lissabon, Portugal - 20.10.2023

Lissabon, Portugal - 20.10.2023

Warschau, Polen, 04.10.2023

Warschau, Polen, 04.10.2023

Köln, DSHS, 21.06.2023

Am 21. Juni 2023 trafen sich zum ersten nationalen Workshop des SOPROS-Projekts elf Akteure aus der deutschen Sportlandschaft an der Deutschen Sporthochschule Köln. Ziel war zum einen der Austausch der Teilnehmer*innen über die soziale Absicherung der deutschen Spitzensportler*innen im olympischen Sport, zum anderen die Präsentation der entwickelten Self-Assessment Tools sowie das Sammeln von dazugehörigem Feedback und Kommentaren. Die Gruppe bestand aus Vertreter*innen der Bundeswehr, des Deutschen Olympischen Sportbundes, des TSV Bayer 04 Leverkusen, des Athleten Deutschland e.V., der Staatskanzlei NRW, des Olympiastützpunktes Köln, des Freiburger Kreises und des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein.

Den Teilnehmer*innen wurden zunächst die Struktur und der Zeitplan des SOPROS-Projekts vorgestellt. Außerdem wurde Ihnen eingangs das Projektziel, die soziale Absicherung der Athlet*innen zu bewerten, nahegebracht, um etwaigen ungedeckten Bedarf aufzudecken und mögliche politische Empfehlungen diesbezüglich zu erarbeiten. Es folgte eine lebhafte Diskussion darüber, welche Art von Aktivitäten im Bereich der sozialen Absicherung ihre Organisation derzeit durchführt, wie sie die aktuellen sozialen Absicherungsmaßnahmen für Spitzensportler*innen im olympischen Sport in Deutschland einschätzen, welchen konkreten Bedarf sie sehen und welche Debatten rund um das Thema bereits geführt werden.

Nach einer kurzen Kaffeepause wurden den Workshop-Teilnehmern und Teilnehmerinnen die entwickelten Self-Assessment Tools präsentiert - ein Tool für Athlet*innen und ein Tool für Interessenvertreter*innen - und das Gesamtkonzept sowie das Back-End-Design jedes Tools erläutert. Die drei Komponenten - der Anspruch der Athlet*innen auf gesetzliche und athletenspezifische Sozialschutzmaßnahmen, die Bereitstellung athletenspezifischer Maßnahmen und die Wahrnehmung des Sozialschutzniveaus durch die Athlet*innen - wurden eingehend erläutert. In einer zweiten Diskussionsrunde wurden die Teilnehmer*innen um ihr Feedback und ihre Kommentare zum potenziellen Wert der Tools und ihrem beabsichtigten Ergebnis sowie zu möglichen Herausforderungen bei der Erstellung und Umsetzung der Tools gebeten.

Beide Diskussionsrunden erbrachten wertvolle Informationen über die aktuellen Herausforderungen und zukünftigen Möglichkeiten im Bereich des Sozialschutzes für Spitzensportler*innen im olympischen Sport. Das Feedback der verschiedenen Interessengruppen wird zweifellos eine hervorragende Grundlage für die nächsten Schritte des SOPROS-Projekts bilden.