Emotionale Intelligenz als Schlüssel zum persönlichen Erfolg

werfen sich in einem Park verschiedene Bälle zu.
Die eigene Emotionale Intelligenz bestimmt, wie man sich in gewissen Situation in Gruppen oder alleine verhält.

Dr. Sylvain Laborde und Stefan Ackermann sind unsere Referenten für die Weiterbildung Emotionale Intelligenz in Sport und Beruf. Zusammen mit zwei weiteren Wissenschaftler*innen waren sie Forschungs-Pioniere, als sie 2017 das erste Buch über Emotionale Intelligenz schrieben. Darüber hinaus beschäftigen sich unsere beiden Referenten seit mehreren Jahren mit dem Themenkomplex. Im Interview mit uns macht Dr. Laborde die Begriffe der Emotionalen Intelligenz für nicht-Spezialisten greifbar und verrät, welche individuellen Mehrwerte die Teilnahme an den der Weiterbildung bieten.

UW:
  Dr. Laborde, Emotionale Intelligenz ist ein komplexes Thema und muss aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Wie würden Sie die Emotionale Intelligenz dennoch in kurzen Worten definieren?

Dr. Sylvain Laborde: „Emotionale Intelligenz spiegelt wider, wie Menschen mit ihren eigenen und den Emotionen anderer umgehen. Insgesamt setzt sie sich aus fünf wesentlichen Kompetenzen zusammen: Identifikation, Ausdruck, Verständnis, Regulation und Nutzen. Diese Kompetenzen interagieren miteinander, um Menschen zu helfen, das Beste aus ihrem Emotionsleben zu machen.“

Wie kann man also seine Emotionale Intelligenz gezielt schulen?

„Im Gegensatz zum IQ, können die fünf emotionalen Hauptkompetenzen und damit die Emotionale Intelligenz durch gezielte Aktivitäten sehr gut trainiert werden. Der erste Schritt besteht dabei darin, das eigene Wissen über diese Kompetenzen zu erweitern. Beispielsweise kann ich durch eine Weiterbildung erfahren, dass mangelhafte Emotionsregulation mit der Entwicklung zahlreicher psychischer Störungen in Verbindung steht und es verschiedene Möglichkeiten gibt, die eigenen Emotionen zu regulieren. Der zweite Schritt bezieht sich auf die Anwendung dieses Wissens. Es geht also zum Beispiel darum, spezifische Strategien zur Emotionsregulation zu erlernen und diese in der Praxis umsetzen zu können. Um diese Stufe zu erreichen, führen wir in der Weiterbildung sehr viele Aktivitäten zu den einzelnen Kompetenzen durch und bereiten die Teilnehmenden auf den Weg zum letzten Schritt vor. Der dritte und letzte Schritt besteht darin, aus einer Fähigkeit eine Eigenschaft zu machen. Das erfordert ein regelmäßiges Training der erlernten Techniken über einen Zeitraum von mindestens einem Monat, welches jedoch mit langanhaltenden und für den Alltag relevanten Steigerungen in Bezug auf die emotionalen Kompetenzen belohnt wird.“

Welchen Vorteil habe ich gegenüber anderen Menschen, die keinerlei Wissen über den Umgang mit Emotionaler Intelligenz haben? In welchen Situationen kann Emotionale Intelligenz angewandt werden?

„Je besser meine emotionalen Kompetenzen entwickelt sind, desto mehr Verantwortung kann ich für mein eigenes Erleben und Verhalten übernehmen. Jemand mit schwach entwickelter Emotionaler Intelligenz ist, wie ein Kleinkind, eine Marionette der eigenen Emotionen und ist sich des eigenen Erlebens und Verhaltens womöglich sogar gar nicht bewusst. Insbesondere in emotionalen Momenten, die sowohl mich als auch andere Menschen betreffen können, kann ich mit besser entwickelten emotionalen Kompetenzen besser agieren und reagieren. So kann ich beispielsweise besser wahrnehmen, wie sich andere Menschen fühlen und weiß, wie ich mit ihnen interagieren sollte. Außerdem kann ich mich selbst in stressreichen Situationen besser regulieren, besser motivieren und auf dem rechten Weg in Richtung meiner Ziele bleiben.“

Welchen Mehrwert habe ich, wenn ich das Seminar zur Emotionalen Intelligenz bei Ihnen absolviert habe?

„Emotionale Intelligenz ist ein wesentlicher Baustein für psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Die Teilnahme an unserer Weiterbildung befähigt Sie, unsere Aktivitäten zur Förderung der emotionalen Kompetenzen selbstständig in Ihrem Kontext anzuwenden. Das heißt, Sie können die erlernten Kompetenzen für sich selbst, für Athlet*innen jeglicher Leistungsniveaus und Altersgruppen sowie für verschiedenste Individuen und Gruppen entsprechend ihrer Bedürfnisse und Umstände verwenden. Sie sind auf Basis eines wissenschaftlich aktuellen Fundaments in der Lage, Emotionale Intelligenz je nach Bedarf als Ressource für den Schutz der psychischen Gesundheit, als Therapieinhalt, für die Wiederherstellung ebendieser oder im Sinne der Leistungssteigerung zu trainieren. Darüber hinaus lernen Sie, wie Sie Emotionale Intelligenz messen, diese Messungen auswerten und interpretieren können.“

Weiterbildungstermine an der Sporthochschule
Unser Referent Dr. Sylvain Laborde hat Sie durch das Interview näher an den Themengegenstand der Emotionalen Intelligenz herangeführt, konnte aber Ihren Wissensdurst zu den Inhalten noch nicht stillen? Die nächsten Termine für die Weiterbildung Emotionale Intelligenz in Sport und Beruf:

Sa, 4. - So, 5. November 2023

Sa, 23. - So, 24. November 2024


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