Isotopen-Bestimmung

Isotopenverhältnis-Massenspektrometerie des Kohlenstoffs
(Gaschromatographie/Combustion/ Isotope Ratio Mass Spektrometry - GC/C/IRMS)

Das Testostern-Nachweisverfahren, das relativ aufwendig und zudem nur eine indirekte Methode darstellt, wird seit Ende der 90er Jahre durch ein direktes Bestimmungsverfahren mittels der 13C/12C -Isotopen-Massenspektrometrie abgesichert [10-12]. Die 13C/12C-Isotopen-Massenspektrometrie ermöglicht einen eindeutigen Nachweis von Doping mit endogenen Steroidhormonen wie Testosteron, Dihydrotestosteron und Dehydroepiandrosteron. Das 13C/12C -Isotopenverhältnis synthetischer Steroidhormone, die z.T. aus pflanzlichen Vorläufern isoliert und chemisch verändert werden, unterscheidet sich deutlich von dem der im Körper synthetisierten Hormone.

Körpereigene Hormone und ihre Hauptmetaboliten isoliert und gaschromatographiert 

Für diese Methode werden die körpereigenen Hormone sowie ihre Hauptmetaboliten isoliert und gaschromatographiert. Nach der GC-Trennung werden die Hormone vollständig in einer Oxidationskammer katalytisch zu CO2 umgesetzt (combustion = Verbrennung) und anschließend in einem Massenspektrometer bestimmt. Hierbei werden lediglich die Massen m/e 44 für 12CO2, m/e 45 für 13CO2 und m/e 46 für 12C18O16O benötigt (m/e 46 wird für die Korrektur von m/e 45 berechnet, das auch aus 12C17O16O gebildet wird). Mit dieser Methode kann das 13C/12C-Verhältnis, das natürlich bei ca. 1,11% (12C 98,89%, 13C 1,11%) liegt, auf 0.0002% genau bestimmt werden.

Die gemessenen Isotopenverhältnisse werden dabei in promill [d 13C(‰)] zu dem Isotopenverhältnis eines geeichten CO2-Gases angegeben. Die Reproduzierbarkeit der Messungen liegt z.B. bei einem Wert von -24,4 ‰ bei +/- 0,2 ‰. In Abb.15 ist das Ergebnis der 13C/12C-Isotopen-Bestimmung von körpereigenen Steroidhormonen anhand einer positiven Testosteronprobe im Vergleich zu einer Urinprobe während einer endokrinologischen Studie des gleichen Athleten zusammenfassend dargestellt. Dabei wird anhand des Syntheseweges von Testosteron deutlich, dass Vorläufer im Stoffwechsel von Testosteron wie Cholesteron oder Pregnenolon sowohl bei der positiven als auch bei der normalen Probe keine Veränderung zeigen. Dagegen zeigen bei der positiven Probe Testosteron als auch dessen Metaboliten Androsteron und Etiocholanolon eindeutig negativere Werte, die vergleichbar zu den Werten synthetischer Testosteronprodukte (-28 bis -31 ‰) sind.

Literatur

[10] Brand WA: High precision isotope ratio monitoring techniques in mass spectrometry. J Mass Spectrom, 31(3) (1996) 225 35.
[11] Becchi M, Aguilera R, Farizon Y, Flament MM, Casabianca H, James P: Gas chromatography/ combustion/isotope-ratio mass spectrometry analysis of urinary steroids to detect misuse of testosterone in sport. Rapid Commun Mass Spektrom, 8(4) (1994) 304 8.
[12] Horning S, Geyer H, Machnik M, Schänzer W, Hilkert H, Oeßelmann J: Detection of exogenous testosterone 13C/12C analyiss. In: Schänzer W, Geyer H, Gotzmann A, Mareck-Engelke U (eds.), Recent advances in doping analysis (4). Sport und Buch Strauß, Köln , (1997) 275-284.