Lustige Geschichte zur Chromatographie

Aus Einstieg in die Chromatographie. FP Zimmermann und E Wiederholt: Naturwissenschaften im Unterricht Chemie, in F.Wöhrle, Chromatographie in Theorie und Unterrichtspraxis, Sammelband Nr. 92137, 1996, Seite 15. Pädagogische Zeitschriften bei Friedrich in Velbert in Zusammenarbeit mit Klett:

"Es war einmal ein König, der lebte auf einer stolzen Burg, zu deren Füßen sich die Stadt ausbreitete, in der seine Untertanen wohnten. Ein Fluß bildete den Abschluß der Stadt zu den fruchtbaren Feldern der Umgebung.

Als der König älter wurde, kam er auf immer eigenartigere Gedanken. So wollte er plötzlich wissen, wie groß die Liebe seines Volkes zum Bier sei, und er rief seinen ganzen Hofstaat zusammen, und alle dachten darüber nach, wie man diese königliche Aufgabe bewältigen könnte. Der Innenminister schlug vor alte Leute sollten genau Buch führen über ihren Bierkonsum, doch der König winkte ab, da er die Steuerloyalität seiner Untertanen kannte.

Die vorübergehende Einführung einer Biersteuer, wie sie der Finanzminister vorschlug, fand auch keine Gegenliebe, da sie möglicherweise den wahren Bierkonsum verändert hätte. Auch den Demoskopen mochte der König nicht vertrauen, da ihre Ergebnisse oftmals allzusehr vom Auftraggeber und von der Erwartung geprägt waren. Nach vielen ergebnislosen Sitzungen hatte schließlich der Hofnarr Analyticus eine Idee, die dann auch ausgeführt wurde.

Es wurde ein großes Fest am Fluss vorbereitet, am Ufer waren überall Bierstände aufgebaut mit kleinen Anlegestellen und überall wurde Bier ausgeschenkt. Am oberen Ende des Flusses wurden viele, viele Boote ins Wasser gelassen; so viele, dass schließlich alte Männer der Stadt Platz fanden. Langsam trieb der Strom alle Boote flußabwärts und jedes Boot durfte, so oft es wollte, einen der vielen Stege ansteuern, an denen Bier ausgeschenkt wurde.

Der Hofnarr Analyticus und der König standen auf dem Turm des Schlosses und beobachteten das lustige Treiben auf dem Fluss. Und bald sah auch der König, dass in das anfängliche Chaos ganz langsam eine Ordnung einkehrte: einige Boote trieben unaufhaltsam dem Ziel zu, dann folgte nach einem gewissen Abstand eine zweite Gruppe von Booten, die nur selten angelegt hatten, während sich die letzten noch kaum vom Startpunkt entfernt hatten und dort in der Nähe die Landungsstege bevölkerten. Auf einfache Weise war somit gelungen, das ganze Volk in Abstinenzler durstige Biertrinker und Säufer aufzuteilen.

Und der König war stolz auf seinen Hofnarren und verlieh ihm einen dicken, großen Orden. Heute wissen wir dass an jenem schönen Sommertag die Chromatographie erfunden, entdeckt oder wieder aufgefunden wurde.“

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