Diuretika

Definition & Wirkung

Diuretika sind harntreibende Substanzen. Sie bewirken, dass vermehrt Harn ausgeschieden wird. Auch übermäßiges Trinken von Wasser führt zu einer Erhöhung der Flüssigkeitsausscheidung.Mit dem Einsatz von Diuretika wird somit eine negative Flüssigkeitsbilanz erreicht, womit eine Gewichtsreduktion einhergeht.

Der hierfür verantwortliche Mechanismus ist eine Erhöhung der Ausscheidung von Salzen wie Na+-Ionen, die ihrerseits osmotisch Wasser binden. Dieses kann bei entsprechenden Krankheitsbildern therapeutisch ausgenutzt werden, wie z.B. zum Ausschwemmen von Flüssigkeit aus Ödemen oder zur Erniedrigung des Blutdruckes bei Gefährdungen durch Bluthochdruck.

Bedeutung als Dopingmittel

Diuretika sind keine Substanzen, die zu einer Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit beitragen. Ihr Missbrauch im Sport hat zwei unterschiedliche Gründe:

  1. Sie finden in Sportarten mit Gewichtsklassen Anwendung, um mit einer erhöhten Wasserausscheidung das Körpergewicht derart zu erniedrigen, dass der Start in einer niedrigeren Gewichtsklasse möglich wird.
  2. Es wird versucht, durch die erhöhte Urinausscheidung einen "Verdünnungseffekt" von Dopingsubstanzen zu erzielen, mit der Hoffnung, dass die analytische Nachweisgrenze für die verwendete Substanz unterschritten und ein positiver Nachweis unmöglich wird.

Der letztere Versuch ist mittlerweile auch durch die Regel, dass der abgegebene Urin bei der Kontrolle eine relative Dichte von 1.010 nicht unterschreiten sollte, erschwert. Die Kontrolleure sind dann gehalten, eine weitere Urinprobe vom Athleten zu verlangen.

Diese beschriebenen Maßnahmen stellen eine eindeutige Manipulation einer Urinprobe dar, die aus sportethischen Gründen nicht akzeptiert werden kann. Die Medizinische Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatte diese Substanzgruppe bereits 1984 auf die Dopingliste gesetzt und damit für den Sport sowohl im Wettkampf als auch in der Zeit außerhalb des Wettkampfes verboten.