Group Flow


„In einer geschmeidigen, fließenden, aufeinander abgestimmten Form müssen acht einzelne Ruderer zu einem Gesamtkörper verschmelzen, der scheinbar mit Leichtigkeit übers Wasser fliegt.“ Kreisl, 2020

“Things are clicking and in sync.“ Sawyer, 2006


So oder so ähnlich beschreiben Sportler und Trainer metaphorisch das Phänomen Group Flow. Obwohl nicht zuletzt aufgrund dieser und anderer metaphorischer Beschreibungen schon länger ein Grundverständnis unter Wissenschaftler*innen dafür bestand, was Group Flow ist, waren die wissenschaftlichen Definitionen von Group Flow und die theoretischen Erklärungsansätze lange sehr heterogen.

Unser integrativer theoretischer Ansatz definiert Group Flow als balanciertes Gruppenhandeln. Dies bedeutet, dass Group Flow dann vorliegt, wenn eine Gruppe ihre Aufgabe in der gegebenen Umwelt kontinuierlich passend bewältigt (Fließgleichgewicht). Unser zugehöriges theoretisches Modell beschreibt, dass Group Flow zwei Ebenen umfasst: (1) die untere Ebene der individuellen Gruppenmitglieder konstituiert (2) die höhere Ebene der Gruppe als Ganzes. Beide Ebenen verfügen über Funktionen (psychisches System, Verhalten, Fähigkeiten). Während einer Phase des Group Flow sind die Funktionen der individuellen Gruppenmitglieder auf der unteren Ebene perfekt aufeinander abgestimmt (z.B. haben die Gruppenmitglieder Fähigkeiten, die zueinander passen), wodurch sich auf der höheren Ebene eine Gruppenfunktion herausbildet (z.B. Gruppenfähigkeit), die eine perfekte Passung zur Gruppenaufgabe aufweist (z.B. die Gruppenfähigkeit passt perfekt zu den gegebenen Anforderungen einer Gruppenaufgabe in einer bestimmten Situation).

Als Konsequenz der lange existierenden Heterogenität der Definitionen und theoretischen Ansätze sind auch Messinstrumente zur Erfassung von Group Flow heterogen. Es wurden bisher viele verschiedene Methoden verwendet, die weder auf einer konsistenten und einheitlich akzeptierten Theorie beruhen noch auf einem zuvor definierten Messstandard. Im aktuellen Schritt des Projekts soll daher ein theoriebasiertes Messinstrument entwickelt, validiert und etabliert werden.

Kurz und knapp

  • Laufzeit: seit 10/2016
  • Förderung: Eigenfinanzierung und hochschulinterne Forschungsförderung
  • Kontakt: 
    Dr. Fabian Pels
  • Aktueller Projektschritt: Entwicklung eines Messinstruments

Teilnehmer gesucht!

Wir sind ständig auf der Suche nach interessierten Sportgruppen und Mannschaften, die an Untersuchungen zu Group Flow teilnehmen möchten.
Im Gegenzug dafür gibt es eine individuelle Auswertung sowie Empfehlungen zur Optimierung der sozialen Prozesse innerhalb der Gruppe.

Kontakt:
Fabian Pels