Berufe im Bereich Sport und Ernährung

Egal, ob im Leistungssport, Gesundheitssport oder im Freizeitsport: Die Themenfelder Sport und Ernährung lassen sich heutzutage kaum mehr trennen. Dabei kommen Fragen auf wie: „Wie gestalte ich meine Ernährung, um möglichst leistungsfähig zu sein?“, „Wann und was esse ich am besten vor einem Wettkampf?“, „Wie muss ich meinen Alltag in Bezug auf Ernährung und Sport umstellen, um mein Wunschgewicht zu erreichen oder gesund zu bleiben?“. Aber auch besondere Ernährungsweisen wie vegetarische oder vegane Ernährung bringen insbesondere für Sportlerinnen und Sportler Fragen mit sich. Deshalb sind zunehmend kompetente Expertinnen und Experten gefragt, die ein breites Wissen aus beiden Bereichen, also Sport und Ernährung mitbringen. Doch wie sieht die Arbeit in diesem Bereich eigentlich genau aus? Welche Berufe und Arbeitgeber gibt es? Wie sieht der Arbeitsalltag aus? Und wie gelangt man zu einem Job im Bereich Sporternährung? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Berufsfeld Sport und Ernährung haben wir hier zusammengefasst.

 

Welche Berufe gibt es im Bereich Sport und Ernährung?

Berufliche Möglichkeiten im Bereich Sport und Ernährung sind sehr vielfältig. Ein großes Arbeitsfeld nimmt die Ernährungsberatung mit ihren vielen Facetten ein, doch es sind auch andere Optionen möglich.

Ernährungsberatung im Sport

  • Ernährungsberatung im Leistungssport
    Innerhalb des Leistungssports können große Sportvereine und Sportverbände, Leistungszentren, Olympiastützpunkte sowie Profisportlerinnen und -Sportler von einer sportorientierten Ernährungsberatung profitieren. Die Beratung muss dort auf verschiedene Bedürfnisse ausgerichtet sein. Insbesondere in Sportarten mit Gewichtsklassen, wie es beispielsweise im Judo oder beim Boxen der Fall ist, nimmt das Gewichtsmanagement eine besonders wichtige Rolle ein. Das Einhalten der Gewichtsgrenzen ohne Einbuße an Kraftreserven ist dabei oft ein Balanceakt, der genau geplant wird. Doch auch in Sportarten ohne Gewichtsklassen nimmt die Ernährung einen hohen Stellenwert ein. Dies wird bereits beim Vergleich des idealen Körperbaus in den Sportarten Skispringen und Sumo-Ringen deutlich. Während Skispringerinnen und Skispringer mit wenig Körpergewicht länger in der Luft bleiben, kann ein hohes Körpergewicht im Sumo-Ringen zum eigenen Vorteil genutzt werden. Und auch bei fast allen anderen Sportarten ist eine professionelle und optimierte Sporternährung nicht mehr wegzudenken. In der Ernährungsplanung werden Athletinnen und Athleten daher oft durch Sporternährungscoaches betreut, die je nach Sportart, individuellen Voraussetzungen, Zielen, Zeitpunkt im Trainingszyklus etc. auf andere Schwerpunkte setzen.
  • Ernährungsberatung im Breitensport, im Lifestylesektor und im Tourismus
    Doch auch außerhalb des Leistungssports profitieren viele Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen von einer kombinierten Bewegungs- und Ernährungsberatung. Von Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportlern mit Marathon-Ambitionen über Personen mit Übergewicht bis hin zu Seniorinnen und Senioren kann eine Beratung ganz unterschiedlich aussehen. Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater können selbstständig, in Fitnessstudios, Spa- und Wellnesszentren und ähnlichen Einrichtungen arbeiten, um Kunden bei der Erreichung ihrer Gesundheitsziele zu unterstützen. Mittlerweile finden sich Angebote der Ernährungsberatung auch im Tourismus: Bestimmte Reiseveranstalter oder Hotels haben die gesundheitsbewusste Zielgruppe für sich entdeckt und bieten neben Wellness- und Bewegungsangeboten auch Ernährungsberatung an.
  • Ernährungsberatung in Kranken- und Pflegeeinrichtungen und im betrieblichen Gesundheitsmanagement
    Auch Rehasportanbieter, Krankenhäuser, Heimeinrichtungen, Reha- und Kurkliniken sowie Kranken- oder Unfallversicherungen arbeiten mit Ernährungscoaches zusammen. Besonders geschätzt sind hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zusätzlich Sportwissenschaftliches Hintergrundwissen mitbringen. Darüber hinaus ist für Personen mit entsprechender Qualifikation auch eine Zusammenarbeit mit Unternehmen möglich, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung für einen gesunden Lebensstil mit ausreichender Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung sensibilisieren möchten.
  • Ernährungsberatung durch pädagogisches Personal in Schulen und Bildungseinrichtungen
    Insbesondere Kinder und Jugendliche können selbst noch nicht einschätzen, welche Ernährung ihnen gut tut. Hier sind Pädagoginnen und Pädagogen gefragt. Sowohl Lehrkräfte als auch Erzieherinnen und Erzieher haben eine Vorbildfunktion und können als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Kindern sowie Eltern Freude an Bewegung und gesunder Ernährung vermitteln. Sie sind zwar keine „gelernten“ Ernährungsberaterinnen und -Berater, aber können durch gezielte Weiterbildungen ihr Wissen in diesem Bereich erweitern und gezielt weitergeben. Sporternährungsberaterinnen und -Berater können hier zudem übergreifende Schulernährungsprogramme und -richtlinien entwickeln und entweder selbst umsetzen oder entsprechend die Lehrkräfte schulen.

Wissenschaftliche Lehre und Forschung

Das Berufsfeld Bewegung und Ernährung ist bei weitem nicht nur auf eine beratende Tätigkeit festgelegt. So bieten beispielsweise Universitäten und andere wissenschaftliche Institutionen Arbeitsmöglichkeiten in Lehre und Forschung. Die Sportwissenschaft, Ernährungswissenschaft oder auch die Medizin, Biochemie oder Pharmazie sind hierfür mögliche Fachbereiche.

Produktentwicklung, Vertrieb und Kommunikation

Auch in der Industrie gibt es Jobmöglichkeiten im Bereich Sport, Bewegung und Ernährung. Für Lebensmittelhersteller tritt der Gesundheitsgedanke zunehmend in den Vordergrund. Darüber hinaus wächst der Markt an Nahrungsergänzungsmitteln und Lebensmitteln, die explizit auf Sportlerinnen und Sportler ausgerichtet sind, stetig. Somit ist eine Tätigkeit in diesen Unternehmen in der Produktentwicklung, Produktion und Qualitätssicherung ebenso möglich, wie im Vertrieb, im Marketing oder in der Kommunikationsabteilung. Hier sind Fachkräfte gefragt, die sowohl Kenntnisse oder Erfahrungen in den jeweiligen Bereichen mitbringen, als auch sport- und/oder ernährungswissenschaftliches Fachwissen.

Redaktion

Redaktionelle Tätigkeiten rund um die Themenfelder Sport und Ernährung und damit auch breiter gefasst zum Thema Gesundheit sind ein weiteres mögliches Beschäftigungsfeld für Sport- und Ernährungsexperten und -Expertinnen, denn Aufklärungsarbeit für die breite Bevölkerung ist immer gefragt. Sei es in spezifischen Ressorts großer Verlage oder Special Interest-Medien genau in dem Themenkomplex. Wer sich für den Bereich Gesundheitskommunikation interessiert, könnte auch für Kranken- oder Unfallversicherungen oder Krankenhäuser ein interessanter Mitarbeiter bzw. eine interessante Mitarbeiterin sein.

Öffentlicher Dienst und Regierungsbehörden

Auch in öffentlichen Gesundheitsbehörden und Regierungsbüros können Sporternährungsprofis arbeiten, um Programme zur Förderung von Gesundheit durch Bewegung und Ernährung zu entwickeln und umzusetzen.

Selbstständig oder angestellt – wo und wie arbeiten Ernährungsberater und Ernährungsberaterinnen im Sport?

Da der Bereich der Ernährungsberatung im Kontext von Sport und Ernährung ein besonders großes Beschäftigungsfeld einnimmt, gehen wir im Weiteren insbesondere hierauf ein.

Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater im Sport können entweder auf selbständiger Basis oder in einem Angestelltenverhältnis arbeiten. Eine selbstständige Arbeit ist eher die Regel. Hierbei sind freiberufliche Dienstleisterinnen und Dienstleister noch einmal zu unterscheiden von Beraterinnen und Beratern mit eigener Praxis bzw. einer Praxisgemeinschaft mit anderen Gesundheitsdienstleistern.

Selbstständigkeit als Sporternährungsberater bzw. Sporternährungsberaterin

Selbstständige Sporternährungscoaches bieten ihre Dienstleistungen auf Honorarbasis den verschiedenen oben beschriebenen Institutionen an. Im Profisport können dies zum Beispiel Sportvereine und Verbände, Leistungszentren, Olympiastützpunkte etc. sein, im Gesundheitssektor die Reha-, Präventions- und Pflegeeinrichtungen oder Anbieter des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Aber auch Bildungseinrichtungen und im Tourismus kaufen sich externe Expertinnen und Experten mitunter ein, um entsprechendes Fachwissen an Kundinnen und Kunden, Klientinnen und Klienten weiterzugeben. Personen, die ihren Schwerpunkt im Bereich Sport gesetzt haben und eine Ernährungsberatung sowie das Erstellen von Ernährungsplänen als Zusatzleistung anbieten, arbeiten häufiger in Fitnessstudios.

Inhaltlich können hier individuelle Beratungen angeboten werden oder fachspezifische Vorträge beispielsweise in medizinischen Einrichtungen, in Schulen, bei Vereinen und Verbänden oder in Unternehmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Mobilität bei der jeweiligen An- und Abreise zum/vom Einsatzort und Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeiten sind bei diesem Modell eine Voraussetzung. Dafür bietet sich eine maximale Abwechslung und kein Tag gleicht dem anderen.

Selbstständige, die nicht in eigener Praxis oder einer Gemeinschaftspraxis arbeiten, sollten eine Möglichkeit haben, sich zuhause oder in einem Coworking Space o.ä. einen kleinen Arbeitsplatz einzurichten, um administrative Tätigkeiten wie Rechnungstellung, Terminplanung, Marketing etc. gut erledigen zu können.

Ambitionierte Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater investieren zudem Zeit in Weiterbildungen und sollten sich für einzelne Kundinnen und Kunden ggf. auch in Spezialgebiete und Krankheitsbilder einarbeiten.

Als selbstständige Ernährungsberaterin bzw. selbstständiger Ernährungsberater im Sport ist auch das Eröffnen einer eigenen Praxis oder der Zusammenschluss mit anderen Gesundheitsdienstleisterinnen in einer Praxisgemeinschaft denkbar. Neben einem Raum für die persönliche Beratung kann sich je nach Portfolio auch ein Raum für größere Vorträge und Sportkurse anbieten.

Festangestellte Sporternährungsberater bzw. Sporternährungsberaterin

Auch wenn die Selbstständigkeit unter den Ernährungsberaterinnen und -Beratern überwiegt, gibt es in großen Institutionen zunehmend auch festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Bereich. Dies können z. B. große Proficlubs in den medienwirksamen Sportarten sein, überregionale (Fach-)Verbände mit entsprechenden Kaderathletinnen und -Athleten, große Kliniken, aber auch Konzerne, die ein betriebliches Gesundheitsmanagement inhouse betreiben bzw. Unternehmen, die sich auf betriebliche Gesundheitsförderung als Dienstleister spezialisiert haben.

Was macht ein Ernährungsberater bzw. eine Ernährungsberaterin im Sport?

  • Beratung
    Die individuelle Beratung nimmt häufig einen großen Teil des Berufsalltags ein. Das Erstellen von Sport- und Ernährungsplänen, die Kontrolle von Ernährungstagebüchern, die Durchführung von Gewichtskontrollen sowie die Beantwortung spezifischer Fragen der Kundinnen und Kunden sind häufig ein weiterer Bestandteil des Berufsfeldes. Die Themen des Beratungsgesprächs sowie die zu beantwortenden Fragen sind auch hier stark von den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden abhängig. Vom Gesundheits-, über Breiten- bis zum Leistungssport bietet sich ein großes Spektrum. Wer seinen Schwerpunkt auf das Personal Training gelegt hat, wird neben den ernährungsspezifischen Themen zudem Bereiche wie Trainingsplanung, Geräteeinweisung und Leistungsdiagnostik abdecken.
  • Vorträge
    Neben individuellen Beratungssituationen gehören Vorträge oft zum Arbeitsalltag, die thematisch sehr weitreichend sein können: Von der Ernährung im Leistungssport, über einen aktiven und gesunden Berufsalltag, der schnellen und gesunden Küche bis hin zur Ernährung und spezifischen Bewegung bei einzelnen Krankheitsbildern wie etwa Diabetes oder Adipositas ist vieles möglich. Ein breit gefächertes Wissen sowie die Bereitschaft, sich in neue Themenfelder einzuarbeiten, gehören daher zum Alltag in der Sporternährungsberatung.
  • Verwaltung
    Insbesondere bei selbstständiger Tätigkeit muss im Arbeitsalltag zudem Zeit für Verwaltungsaufgaben eingeplant werden. Dabei geht es um Abrechnungen, steuerliche und rechtliche Fragen sowie um Versicherungsthemen. Auch für die Themen Marketing und Kundengewinnung muss Zeit eingeplant werden. Besonders zu Beginn einer selbständigen Tätigkeit sollte in diese Bereiche viel Arbeit investiert werden, um eine entsprechende Position im Markt zu etablieren.

Wie werde ich Sporternährungsberater? Welche Studiengänge und Ausbildungswege gibt es im Bereich Sport und Ernährung?

Tätigkeiten im Bereich Sport und Ernährung zählen überwiegend nicht zu den geschützten Berufen. Wer sich für einen Job in der Sporternährungsberatung oder im Personal Training interessiert, wird schnell merken, dass es zahlreiche Bildungswege und Anbieter in diesem Bereich gibt. Klassischerweise führt der Weg dabei über ein Studium, eine Ausbildung und/oder über Weiterbildungen. Doch wegen der nicht geschützten Berufsbezeichnung muss die Wahl der Ausbildungsstätte gut bedacht sein. Denn Qualität, Umfang und Inhalte der Aus- oder Weiterbildung unterscheiden sich stark zwischen den einzelnen Anbietern. Wer eine hochwertige Ausbildung absolvieren möchte, sollte daher unbedingt auf einen ausreichenden wissenschaftlichen Anspruch achten, um entsprechend evidenzbasiert handeln zu können und entsprechend zielorientiert und erfolgreich arbeiten zu können.

Mit Studium zum Job im Bereich Sport und Ernährung

Wer im Bereich Sport und Ernährung arbeiten möchte und sich für ein Studium entscheidet, hat verschiedene Möglichkeiten. In jedem Fall ist die Wahl eines Bachelorstudiengangs der erste Schritt. Je nach persönlichem Interesse bietet sich dabei ein Studium der Sport- bzw. Bewegungswissenschaft, der Ernährungswissenschaft bzw. der Ökotrophologie an.

  • Bachelor Sport- und Bewegungswissenschaft
    In manchen sportwissenschaftlichen Studiengängen werden vereinzelt bereits Inhalte aus dem Bereich Ernährung vermittelt, dies ist zum Beispiel in einigen Bachelor-Studiengängen der Sporthochschule der Fall (insbesondere im B.Sc. Sport und Leistung, aber auch als Profilergänzung in den anderen Bachelor-Studiengängen) sowie in einigen Master-Studiengängen. Ein Blick ins Modulhandbuch gibt hier genauere Einblicke in die Studieninhalte. Hier finden Sie einen Überblick über sportwissenschaftliche Bachelorstudiengänge an der Spoho: Studiengänge an der Deutschen Sporthochschule Köln.
  • Bachelor Ernährungswissenschaft und Ökotrophologie
    Wer sich von ernährungswissenschaftlicher Richtung annähern möchte, dem stehen primär die Studienrichtungen Ernährungswissenschaft und Ökotrophologie zur Verfügung. Sie haben zum Teil ähnliche Inhalte, jedoch sind die Hintergründe der beiden Wissenschaften unterschiedlich. Während die Ernährungswissenschaft rein den Naturwissenschaften zugeordnet wird, setzt sich die Ökotrophologie aus natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Inhalten zusammen, die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Aspekte mitdiskutiert.
  • Duales Studium
    Auch ein Duales Studium kann für manche interessant sein, insbesondere für diejenigen, die von Beginn an Wert auf einen hohen Praxisbezug legen und sich nicht durch selbstgewählte Praktika Arbeitseinblicke verschaffen wollen, sondern ein Hochschulstudium mit fest integrierten Praxiseinsätzen in Unternehmen bevorzugen. Welchen Weg auch immer Interessierte wählen, stehen den Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiums nach ihrem Abschluss verschiedene Wege offen.
  • Kombinitertes Masterstudium mit sport- und ernährungswissenschaftlichen Inhalten
    Wer sich anschließend für ein Masterstudium entscheidet, wird im Bereich Ernährung und Sport verschiedene Studiengänge finden. An einzelnen Universitäten gibt es auch Studiengänge, in welchen beide Themenbereiche kombiniert werden. An der Deutschen Sporthochschule Köln wird beispielsweise der M.Sc. Sport, Bewegung und Ernährung angeboten. Dieses Studium richtet sich an Absolventinnen und Absolventen eines Bachelorstudiums im Bereich Bewegungs- und/oder Sportwissenschaft oder aus der Ernährungswissenschaft/Ökotrophologie. Im ersten Semester findet der Unterricht getrennt statt, sodass Absolventinnen und Absolventen der Sportwissenschaft Veranstaltungen aus der Ernährungswissenschaft besuchen und umgekehrt. Ab dem zweiten Semester besuchen die Studierenden unabhängig vom sport- oder ernährungswissenschaftlichen Bildungshintergrund die gleichen Veranstaltungen.

Wem ein weiterführendes Studium zu lange dauert, kann sich stattdessen für eine Weiterbildung im Bereich Sport oder Ernährung entscheiden. Für Personen mit sportwissenschaftlichem Hintergrund kann eine Weiterbildung im Bereich Ernährung sinnvoll sein und umgekehrt. In vereinzelten Weiterbildungen werden auch kombinierte Inhalte aus den Bereichen Sport und Ernährung vermittelt. Mehr dazu weiter unten im Abschnitt Weiterbildungen im Bereich Sport und Ernährung.

Ausbildungen im Bereich Sport und Ernährung

Wer sich grundsätzlich gegen ein Studium entscheidet, kann auch über eine Berufsausbildung zu seinem Traumjob gelangen. Auch hier kann man entweder über das Themenfeld Ernährung oder über den Sport einsteigen.

  • Die klassische Ausbildung im Bereich Ernährung ist die der Diätassistentin bzw. des Diätassistenten. Im Gegensatz zur Ernährungsberatung ist dieses Berufsbild geschützt. Die Ausbildungsinhalte der dreijährigen Ausbildung sind daher bundesweit einheitlich und die Ausbildung endet mit einer staatlichen Prüfung. Der überwiegende Teil der Ausbildung wird in der Schule absolviert. Die praktische Ausbildung erfolgt häufig in Kliniken. Die Auszubildenden erlernen dort die Arbeitsabläufe im Team der Ernährungsberatung sowie in der Küche kennen. Diätassistentinnen und Diätassistenten, die sich zudem für das Thema Sporternährung interessieren, können in diesem Bereich zusätzliche Weiterbildungen absolvieren. Für diese Berufsgruppe kann der DSHS Coach für Sporternährung an der Deutschen Sporthochschule Köln eine sinnvolle Ergänzung zur Ausbildung sein, wenn Hintergrundwissen im Sport z. B. durch bereits mitgebrachte Trainererfahrung belegt werden kann.
  • Wer den Einstieg über den Sport wählen möchte, kann zwischen den klassischen dualen Ausbildungen Sport- und Fitnesskaufmann/-frau und Sportfachmann/-frau wählen. Während Sport- und Fitnesskaufleute sich auch kaufmännischen Themen widmen, liegt der Schwerpunkt bei Sportfachleuten eher auf dem praktischen Teil. Eine rein schulische Ausbildung, die in der Regel in 2,5 Jahren an der Berufsfachschule absolviert wird, ist die des/der Sportassistenten/Sportassistentin. Auch hier können nach Abschluss der Ausbildungen Weiterbildungen auf dem Weg zum gewünschten Berufsfeld helfen. Die Sporthochschule bietet hier zum Beispiel die kompakte zweitägige Weiterbildung Ernährung und Sport als ersten Einstieg ins Thema an.

Weiterbildungen im Bereich Sport und Ernährung

Wer bereits ein Studium oder eine erste Berufsausbildung abgeschlossen hat und sich nun in den Bereich Sport und Ernährung einarbeiten möchte, findet ein breites Weiterbildungsangebot. An der Deutschen Sporthochschule Köln werden z. B. zahlreiche wissenschaftlich fundierte Seminare angeboten. Vom Wochenendseminar bis hin zum mehrmonatigen Zertifikatsstudium ist für jeden etwas dabei. Wir stellen die verschiedenen Angebote kurz vor:

  • Zertifikatsstudium DSHS Coach für Sporternährung
    Das Zertifikatsstudium DSHS Coach für Sporternährung richtet sich an Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium, wobei der Studiengang hier keine Rolle spielt, oder nachgewiesener beruflichen Eignung. Somit auch für Personen ohne Studium die Möglichkeit, aktuelle und wissenschaftliche und berufspraktische Kenntnisse aus dem Bereich der Sporternährung zu sammeln. Diese gliedern sich auf die fünf verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkte Grundlagen der Ernährungswissenschaft, Methoden zur Erfassung der Ernährungssituation, Besonderheiten der Sporternährung, Präventive Aspekte und Gewichtsmanagement sowie Ausgewählte Ernährungsformen und individuelle Ernährungskonzepte. Absolventinnen und Absolventen erlangen insgesamt 11 Credit Points gemäß des European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS).
  • Weiterbildung Ernährung und Sport
    Die Wochenend-Weiterbildung Ernährung und Sport richtet sich sowohl an Personen mit sportbezogenem als auch mit ernährungsbezogenem Hintergrund. Das können neben Studierenden oder Absolvent*innen aus der Sport- oder Ernährungswissenschaft auch Lehrkräfte, Trainerinnen und Sportler sein mit gewissen physiologischen Vorkenntnissen. Inhaltlich wird sich darin unter anderem mit dem Einfluss der Ernährung auf die sportliche Leistungsfähigkeit und Regeneration beschäftigt. Das Problemfeld Nahrungsergänzung, verschiedene Ernährungskonzepte und der Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit sind ebenfalls Bestandteil der Weiterbildung.
  • Weiterbildung Gesunde Ernährung macht Schule
    Diese Weiterbildung richtet sich insbesondere an Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen, an Erzieherinnen und Erzieher sowie Interessierte. Bei der eintägigen Weiterbildung werden grundlegende Aspekte der Ernährung und die Bedeutung von Nährstoffen besprochen. Ergänzt wird dieses Basiswissen um schulspezifische Lerninhalte wie etwa Ernährung und Leistungsfähigkeit im Schulalltag, ausgewogenes Frühstück und Pausenverpflegung sowie Trinken in der Schule. Auch zum Thema Übergewicht und Gewichtsreduktion erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Empfehlungen. Zusätzlich werden Bewegungsspiele zum Thema Ernährung im Schulunterricht vorgestellt.

Was verdienen Ernährungsberater bzw. Ernährungsberaterinnen im Sport?

Diese Frage kann pauschal schwer beantwortet werden, da die Antwort von sehr vielen Faktoren abhängt: Selbstständigkeit vs. Angestelltenverhältnis, Wohnort/-Region, Berufserfahrung, Qualifikation, Branche und Größe des Arbeitgebers, Verantwortung und Komplexität der Arbeitsanforderungen und nicht zuletzt natürlich auch von der Qualität der eigenen Arbeit und dem eigenen Verhandlungsgeschick. Dazu ist die Datenlage zu tatsächlich gezahlten Einkommen sehr mager, so dass wir derzeit keine wirklich validen Aussagen dazu treffen können. Daher wollen wir hier lieber die Stellschrauben aufzeigen, von denen die Höhe des Gehalts maßgeblich abhängt:

  • Selbstständigkeit vs. Angestelltenverhältnis: Grundsätzlich lässt sich sagen, dass selbstständige Ernährungsberater*innen ein eher größeres Gehalt erreichen können, insbesondere, wenn sie sich bereits einen großen Kundenstamm erarbeitet haben, aber sie tragen natürlich auch ein höheres Verdienstausfallrisiko als Angestellte.
  • Wohnort/-Region: Gehälter variieren mitunter stark je nach Region. In größeren Städten ist der Verdienst grundsätzlich höher als auf dem Land. Zudem ist auch bei Ernährungsberaterinnen wie in fast allen Berufen ein gewisses Ost-West- sowie Nord-Süd-Gefälle zu sehen.
  • Berufserfahrung: Erfahrung zahlt sich in der Regel aus. Je mehr Berufserfahrung, desto besser kann man seine Klient*innen beraten und dies wird meist mit höheren Gehältern belohnt – egal ob als Angestellte*r oder Selbstständige*r.
  • Persönliche Qualifikation: Investitionen in die eigene Ausbildung können sich positiv auf das Gehalt auswirken. In der Regel verdienen Mitarbeiter*innen mit einem Master-Abschluss mehr als solche mit einem Bachelor und nochmal mehr als Mitarbeiter*innen ohne akademischen Abschluss. Gezielte Weiterbildungen in gefragten Bereichen können für alle Gruppen den Verdienst erhöhen.
  • Verantwortung und Komplexität der Aufgaben: Mehr Verantwortung führt in der Regel auch zu einem höheren Gehalt. Dazu gehören Personal-, Budget- oder Umsatzverantwortung. Zudem werden Aufgaben besser entlohnt, wenn sie komplexer werden, also schwerer zu lösen bzw. zu bearbeiten. Auch Selbstständige können für eine sehr allgemeine Ernährungsberatung weniger Honorar verlangen, als für eine ausgefeilte Beratung, für die viel Spezialwissen und Erfahrung nötig ist.
  • Branche und Größe des Unternehmens: Deutliche Unterschiede können sich aufgrund der Branche des Arbeitgebers/Auftraggebers ergeben. In Branchen wie der Automobil-, Pharma- oder Chemieindustrie sind die Gehälter in der Regel generell höher als beispielsweise im Tourismus oder in der Gastronomie. Zudem werden in großen Konzernen in der Regel höhere Gehälter gezahlt als in kleinen Firmen.
  • Privatwirtschaft vs. Öffentlicher Dienst: Das Einkommen von Ernährungsberater*innen, die bei Bund und Kommunen angestellt sind, richtet sich nach ihrer Eingruppierung in den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TvöD) bzw. die Tarifverträge der Länder (TV-L). Hier bestimmen unter anderem die Ausbildung und Berufserfahrung die Einordnung in eine Gehaltsstufe, mit längerer Betriebszugehörigkeit und über Verhandlungsrunden der Gewerkschaften steigt das Gehalt automatisch an. Einige Arbeitgeber in der freien Wirtschaft lehnen ihre Löhne an den Tarifvertrag an, bei anderen können Bewerber*innen freier verhandeln und bei entsprechendem Geschick ein attraktives Gehalt und ggf. Zusatzleistungen heraushandeln (z. B. Boni, Fahrtkostenerstattung, Betriebliche Altersversorgung u.v.m.). Allerdings sollte man hier dann auch kontinuierlich am Ball bleiben (wollen), da etwaige Gehaltserhöhungen nicht die Zeit oder die Gewerkschaft für einen „erledigt“.

Welche Eigenschaften oder Vorkenntnisse sollten Ernährungsberater bzw. Ernährungsberaterinnen im Sport mitbringen?

Durch Ihre Vorbildfunktion sollten Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater im Sport einen gesunden Lebensstil verkörpern. Dazu gehört natürlich eine gesunde Ernährung sowie regelmäßiges Sporttreiben. Je nach Studien- oder Ausbildungsschwerpunkt sollte zudem ein gewisses Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie und Chemie bestehen. Sportwissenschaftliche Studiengänge vermitteln zudem auch Inhalte aus dem Bereich Anatomie und Physiologie. Auch Krankheitsbilder und Lebensmittelunverträglichkeiten können Teil der Ausbildungsinhalte sein.

Neben diesen fachlichen Voraussetzungen sind auch bestimmte Persönlichkeitsmerkale sinnvoll. Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberatern im Sport werden viel im Umgang mit Menschen arbeiten und können daher von Eigenschaften wie Empathie und psychologischem Geschick profitieren. Die vielen Vorträge und Beratungsgespräche erfordern zudem eine ausgeprägte Kommunikationsstärke und ein selbstbewusstes Auftreten. Da alle Kundinnen und Kunden eigene Bedürfnisse und Wünsche an eine Sport- und Ernährungsberatung mitbringen, sind Fleiß und Freude an der Recherche zu neuen Themenbereichen und Krankheitsbildern hilfreiche Eigenschaften. Auch die Bereitschaft zum Absolvieren von Weiterbildungen zu verschiedenen Themenfeldern gehört zu den Voraussetzungen. Nur so kann das eigene Portfolio erweitert werden und sich von anderen Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberatern abgegrenzt werden.

Welche Berufsperspektiven haben Ernährungsberater bzw. Ernährungsberaterinnen im Sport?

Das Berufsfeld Ernährungsberatung im Sport bringt gute Berufsperspektiven mit sich. Dies begründet sich nicht nur durch die zahlreichen derzeitige Arbeitsmöglichkeiten, sondern auch durch gesellschaftliche Entwicklungen.

  • Lebensstil:
    Trotz zunehmender Präventionsarbeit und einer gesteigerten Awareness in großen Teilen der Bevölkerung führen zahlreiche Menschen noch immer einen ungesunden Lebensstil. Ernährungsweisen werden immer weiter differenziert (vegetarische, vegane, ketogene Ernährung etc.), Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien werden immer häufiger diagnostiziert. Der Arbeitsalltag vieler Menschen ist von Stress und einer sitzenden Tätigkeit vor dem Computer geprägt. Nach dem Feierabend fehlen dann häufig Motivation und Zeit, sich mit Themen wie gesunder Ernährung und Sport zu beschäftigen. Langfristig kann diese Lebensführung verschiedene Krankheiten wie Adipositas, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen zur Folge haben. Für den Berufszweig Sport und Ernährung entsteht dadurch einerseits viel Potenzial in der Präventionsarbeit und in der therapiebegleitenden Beratung. Da kranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Kosten für Unternehmen verursachen, setzen immer mehr Unternehmen auf ein eigenes betriebliches Gesundheitsmanagement. Dieses erfolgt oft in der Zusammenarbeit mit Krankenkassen. Ein Teil der Präventionsarbeit sollte jedoch bereits im Kindesalter beginnen. Daher ist auch eine Zusammenarbeit von Sport- und Ernährungsberaterinnen bzw. -beratern mit pädagogischen Einrichtungen wichtig.
  • Leistungssport:
    Zusätzlich bietet auch der Leistungssport aufgrund der zunehmenden Professionalisierung gute Berufsperspektiven im Bereich der Ernährungsberatung. Der Einfluss der Ernährung auf die sportliche Leistung wurde in den vergangenen Jahren wissenschaftlich immer stärker untersucht und nimmt demnach eine immer größer werdende Rolle in der Praxis ein. Im Sinne einer stetigen Optimierung sportlicher Leistungen arbeiten große Fußballvereine inzwischen mit eigenen Ernährungsberaterinnen und -beratern sowie Köchinnen und Köchen zusammen. Doch auch in weniger populären Sportarten und kleineren Verbänden wird sich mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt. Um die Sportlerinnen und Sportler früh mit der Bedeutung gesunder Ernährung vertraut zu machen, gilt dies auch für den Nachwuchsleistungssport.
  • Freizeit- und Breitensport:
    Selbst im Freizeit- und Breitensportkommt dem Zusammenhang von Ernährung und sportlicher Leistung immer mehr Bedeutung bei. Gerade in Fitnessstudios und im Personal Training werden Kunden nicht mehr ausschließlich in Puncto Training und korrekter Übungsausführung beraten, sondern es werden ganzheitlichere Tipps gegeben und teilweise Ernährungspläne erstellt. So sollen z. B.Trainingserfolge perfektioniert oder eine gewünschte Gewichtsreduktion schneller bzw. nachhaltiger erreicht werden.

Angebote an der Deutschen Sporthochschule Köln

Sie möchten tiefer in das Themengebiet Sport, Bewegung und Ernährung eintauchen? Dann schauen Sie sich jetzt unsere Weiterbildungsangebote hierzu an – vom vollwertigen Masterstudiengang bis hin zu Tagesveranstaltungen gibt es an der Sporthochschule diverse Optionen:

Berufsbegleitender Masterstudiengang M.Sc. Sport, Bewegung und Ernährung

Zertifikatsstudium DSHS Coach für Sporternährung

Weiterbildung Ernährung und Sport

Weiterbildung Gesunde Ernährung macht Schule