Aloha aus Kona

Bilder: Privat.

Vor knapp zwei Wochen ging für SpoHo-Mitarbeiter Thomas Schertel ein Traum in Erfüllung: Nach 10 Stunden, 7 Minuten und 45 Sekunden lief er im beschaulichen Städtchen Kailua-Kona über die Ziellinie. Thomas Schertel hat sich nicht nur für den Ironman Hawaii qualifiziert, sondern ist ihn zu Ende gelaufen.

Wenn Thomas Schertel sich nicht gerade am Manfred Donike Institut für Dopinganalytik e.V. an der Sporthochschule dem Kampf gegen Doping widmet, findet man ihn entweder im Wasser, auf dem Rennrad oder beim Laufen. „Tommy“ wie ihn Freunde, Bekannte und Kolleg*innen nennen, ist Triathlet. Für das Kölner Triathlon Team 01 startet er vor allem auf den kürzeren Triathlon-Distanzen. Seine Parade-Disziplinen sind der Sprint und die Olympische Distanz. Hier konnte er sich 2019 bereits mehrfach gut platzieren. Auch wenn er sich auf der Langdistanz in diesem Jahr schwer tat, hat er sich Ende Juni 2019 beim Ironman Frankfurt für den berühmtesten Triathlon der Welt qualifiziert: den Ironman Hawaii.

Zu der für Breitensportler*innen fast unvorstellbaren direkten Abfolge von 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen, kommen auf Hawaii extreme klimatische Bedingungen hinzu. Zwar schwimmen, fahren und laufen die Triathlet*innen in atemberaubender vulkanisch-tropischer Kulisse, aber gleichzeitig ist es heiß, die Luftfeuchtigkeit ist hoch, mitunter herrscht starker Wellengang beim Schwimmen im Meer, und Seitenwinde beeinträchtigen das Radfahren und Laufen. Dies sind nur einige Beispiele, die den Ironman Hawaii zu einem so außergewöhnlichen Triathlon machen. Für viele ambitionierte Triathlet*innen ist es ein Traum, einmal in Hawaii starten zu dürfen. Teilweise trainieren sie Jahre dafür, um sich nur ein einziges Mal zu qualifizieren. Tommy Schertel ist einer der Wenigen, die das geschafft haben.

Der Wettkampftag auf der größten hawaiianischen Insel Big Island begann für Schertel um 4 Uhr früh. Nach einem kurzen Frühstück standen das Bodymarking und die Vorbereitung des Fahrrads auf dem Plan. Um 6:55 Uhr dann der Startschuss. Nach einem turbulenten Schwimm-Start kam Schertel gut in den Wettkampf, schwamm die 3,86 km in 59 Minuten. Auf dem Fahrrad kam dann aber nach 40 km der Rückschlag: Schertel vertrug – so vermutet er im Nachhinein – den an der Strecke gereichten isotonischen Drink nicht, musste sich mehrfach übergeben und deshalb Tempo herausnehmen; auch beim anschließenden Lauf, seiner Lieblingsdisziplin. Er konnte sein angestrebtes Tempo nicht halten und sich nicht so stark zur körperlichen Höchstleistung pushen, wie er es sonst von sich selbst gewohnt war. Dennoch kam er ins Ziel: nach 10 Stunden, 7 Minuten und 45 Sekunden.

Und auch wenn Schertel zunächst angekündigt hatte, dass seine Teilnahme am Ironman Hawaii sein erster und gleichzeitig letzter Besuch in Kona gewesen sein wird, ist er sich mit etwas Abstand schon gar nicht mehr so sicher. Die atemberaubende Natur, der besondere Spirit des Rennens und die Unterstützung der Freiwilligen an der Strecke haben trotz aller Strapazen auch bei ihm bleibenden Eindruck hinterlassen. Und zumindest eine fixe Zeit gibt es jetzt, die er beim nächsten Mal schlagen könnte.

Thomas Schertels Zeiten im Überblick:  
3,86 km Schwimmen: 59:05, 180,2 km Radfahren: 5:05:41, 42,195 km Laufen: 3:54:17, Gesamtzeit (incl. Wechsel): 10:07:45