Besonderes Jubiläum beim Köln-Marathon

Gruppenfoto mit Teilnehmenden des Staffelmarathons
Gruppenfoto mit Teilnehmenden des Staffelmarathons (Foto: Britta Ibald, DGUV)

Unter dem Motto „Zusammen sind wir stark!“ gingen beim Köln-Marathon Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam an den Start – im Rahmen von „R(h)ein Inklusiv“, einem Projekt der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Menschen mit und ohne Behinderung bewältigen zusammen die 42,195 km lange Strecke durch die Kölner City: Das ist die Idee von R(h)ein Inklusiv, die jedes Jahr beim Köln-Marathon auf der Straße sichtbar wird – in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal. Bei diesem Jubiläum waren mehr als 30 Staffeln dabei, bei denen die Läufer*innen die Strecke in vier Teildistanzen absolvierten; die einen schneller, die anderen langsamer, aber immer gemeinsam, mit guter Laune und in den traditionell leuchtend gelben T-Shirts. Alle Staffeln kamen dabei glücklich und sicher ins Ziel. Nicht nur in den Wechselzonen und auf der Strecke, sondern auch nach dem Lauf im Zelt der DGUV kamen die Teilnehmenden und Begleitpersonen miteinander ins Gespräch.

R(h)ein Inklusiv ist eine Erfolgsgeschichte: Ins Leben gerufen wurde der inklusive Staffel-Marathon 2016 von der DGUV und der Deutschen Sporthochschule Köln, und zwar in Person von Gregor Doepke (damals DGUV) und Prof. Dr. Thomas Abel (Professor für Paralympischen Sport an der Sporthochschule) – damals mit insgesamt sieben inklusiven Staffeln. Einer, der von Beginn an mit dabei ist, ist Spoho-Absolvent Marcel Wienands, der im Laufe seines Bachelorstudiums an der Sporthochschule erblindete. Mittlerweile beträgt seine Sehkraft weniger als ein Prozent. „Ich erinnere mich noch gut an die Anfänge mit sieben Staffeln – heute sind über dreißig dabei. Daraus ist eine große Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Behinderung entstanden. Uns geht es darum zu zeigen, dass es nur darauf ankommt, dass man die gleiche Leidenschaft teilt und man große Ziele gemeinsam erreichen kann“, sagt Wienands in einem Interview mit t-online.de. Beim Marathon war er auf der dritten Teilstrecke mit Begleitläuferin Vera Abeln, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Deutschen Sporthochschule Köln, unterwegs. „Ich laufe mit einem Guide […]. Wir sind mit einem Band verbunden, über das man sehr gut kommunizieren kann – etwa bei engen Passagen oder Hindernissen. Der Guide sagt mir Kurven oder Veränderungen auf der Strecke vorher an, sodass wir uns als Team abstimmen können. Vieles läuft intuitiv, das macht sehr viel Spaß“, erklärt er.

Neben den Teilnehmenden von R(h)ein Inklusiv waren auch Studierende der Deutschen Sporthochschule Köln beim Marathon dabei und konnten starke Plätze unter den Top Ten beim Studi-Werk Cup belegen. Dabei erreichten Paul Zschaler (2.) und Thilo Knipping (3.) das Siegerpodest bei den Männern, Niko Schulz wurde Achter. Bei den Frauen belegte Greta Neve Platz 4 und Katharina Oelterman Platz 10.

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer*innen und bis zum nächsten Mal: Der 28. Köln-Marathon findet am 4. Oktober 2026 statt und R(h)ein Inklusiv ist natürlich wieder dabei.

Hier geht’s zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=T-sp6zf0qmM&t

Hier geht’s zum Interview mit Marcel Wienands: https://www.t-online.de/region/koeln/id_100940402/koeln-marathon-blinder-laeufer-verraet-wie-er-das-schafft.html