Dem Geheimnis des Usain Bolt auf der Spur

 An der Deutschen Sporthochschule Köln wurden im Rahmen der 35. Internationalen Konferenz der „International Society on Biomechanics in Sports“ (ISBS) neue Forschungsergebnisse präsentiert, die Aufschlüsse über die enorme Leistungsfähigkeit des schnellsten Mannes der Welt ermöglichen könnten.

Forscher der Southern Methodist University in Dallas (USA), befassen sich im Rahmen einer Studie mit der Biomechanik des erfolgreichsten Sprinters aller Zeiten. Studienleiter Dr. Peter Weyand präsentierte als Keynotespeaker auf der 35. Internationalen Konferenz der „International Society on Biomechanics in Sports“ (ISBS) die ersten Forschungsergebnisse die durch eine neue technische Methode gewonnen wurden. Mit Hilfe von Hochgeschwindigkeitskameras und einer speziellen Analysesoftware konnten die wirkenden Kräfte der Beine des Ausnahmesprinters auf den Untergrund nachträglich gemessen werden. Es zeigte sich, dass Bolts rechtes Bein minimal kürzer ist als das linke. Dies führt zu einer Erhöhung der sogenannten „peak force“ im rechten Bein und zu einer Asynchronität in seinem Laufstil. Dies wirft einige Fragen auf: Wie relevant ist Synchronität in den Laufschritten zum Entwickeln von Geschwindigkeit? Hat Usain Bolt diese Unregelmäßigkeit für sich optimiert, um der schnellste Mensch der Welt zu werden? Oder hätte er durch einen ausgeglicheneren Laufstil sogar schneller laufen können als 9,58 Sekunden auf 100 und 19,19 Sekunden auf 200 Meter?
„That`s the one million-dollar question“, sagte Peter Weyand gegenüber der New York Times.
Der achtfache Olympiasieger Bolt wird im August bei den Leichtathletik Weltmeisterschaften in London seine aktive Karriere beenden. Die Forscher hoffen, ihn anschließend für weitere Untersuchungen gewinnen zu können, um die neuen Erkenntnisse zu erweitern.

Einen ausführlichen Artikel zu der Studie der Southern Methodist University und deren Auswirkungen finden sie auf der Website der New York Times

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