Der Kleinste im Feld gewinnt

Der Däne Janick Klausen, der Kleinste unter den 15 Springern, schafft mit 2,26 m die Siegeshöhe (Foto: Rainer Busch).

Erstmals gewinnt ein Däne das Kölner Hochsprungmeeting mit Musik - für einen Hochspringer ein ziemlich kleiner. Derweil schnuppert SpoHo-Student und Lokalmatador Justin Klanderman erstmals in die internationale Wettkampfszene.

Hochspringer sind echte Typen - dies wurde einmal mehr beim gestern ausgetragenen 11. Kölner Hochsprungmeeting mit Musik im Leichtathletikzentrum der Deutschen Sporthochschule Köln deutlich: Da gibt es den etwas grimmig drein schauenden Dänen, der mit 1,77 m Körpergröße der kleinste Springer im Feld ist und zu amerikanischem Rap über die Siegeshöhe segelt. Es gibt den aufgedrehten, fröhlichen Südamerikaner, der zu Salsa-Klängen und in knallige Landesfarben gekleidet den Rückwärtssalto zum Besten gibt. Und es gibt den "Local Hero", den Studenten der Sporthochschule, der den größten Fanclub hinter sich hat, sicherlich auch weil er zum Karnevalshit der Kölschrocker Kasalla "Stadt met K" springt und damit Lokalpatriotismus beweist. 

Diese Mischung aus Typen, Persönlichkeiten, Musik und Party auf den Rängen macht stets die besondere Stimmung beim Kölner Hochsprungmeeting an der Sporthochschule aus. So war auch gestern die Halle wieder gerappelt voll und die Fans präsentierten sich in bester Laune. 15 Springer aus neun Ländern, alle mit einer Bestleistung von 2,15 m und höher - bis auf SpoHo-Student Klanderman, der Dank einer "Wild Card" von Meetingorganisator Dr. Wolfgang Ritzdorf starten durfte. Los ging's bei einer Einstiegshöhe von 2,00 m, die für den LT DSHS-Athleten (Bestleistung 2,07 m) bereits eine Herausforderung darstellte. "Ich war in den letzten Tagen schon sehr aufgeregt vor dem Wettkampf. Schließlich bin ich noch nie bei einer solchen Höhe eingestiegen und vor so einer Kulisse und in einem solchen Topfeld mitgesprungen", sagte Klanderman nach dem Wettkampf, bei dem er knapp an einer neuen persönlichen Besthöhe von 2,08 m scheiterte. 

Etwas höher hinaus ging es für seine internationale Konkurrenz. So wagten sich noch vier Springer an die Qualifikationshöhe für die Hallen-EM von 2,26 m: Janick Klausen, Allan Smith, Mateusz Przybylko und Vorjahressieger Edgar Rivera. Klausen meisterte diese als Einziger und stand damit als Meetingsieger fest, auch wenn er sich anschließend noch an 2,30 m versuchte, einen neuen Meetingrekord allerdings knapp verfehlte.

Der Dank von Meetingorganisator Dr. Wolfgang Ritzdorf ging an die großzügigen Sponsoren und Unterstützer der Veranstaltung: Kreissparkasse Köln, Orthomol Sport, Physio Konzept, Kölner Golfclub und Techniker Krankenkasse.

Ergebnisse im Überblick:

1. Janick Klausen (Dänemark), 2,26 m

2. Allan Smith (Großbritannien), 2,23 m

3. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen), 2,23 m

4. Edgar Rivera (Mexiko), 2,20 m

5. Luis Castro (Puerto Rico), 2,20 m

6. Chris Baker (Großbritannien), 2,16 m

6. Abdoulaye Diarra (Mali), 2,16 m

8. Alen Melon (Kroatien), 2,16 m

9. Tom Gale (Großbritannien), 2,12 m

9. Martin Günther (VfB Stuttgart), 2,12 m

11. Eike Onnen (Hannover 96), 2,12 m

12. Torsten Sanders (TSV Bayer 04 Leverkusen), 2,12 m

13. Bram Ghuys (Belgien), 2,08 m

14. Justin Klanderman (LT DSHS Köln), 2,04 m

14. Tzur Liberman (Israel), 2,04 m