Deutsches Tanzarchiv Köln soll zu einem Forschungs- und Kompetenzzentrum Tanz weiterentwickelt werden

Am 29. März fand die erste Konferenz des Expertengremiums statt, das den Ausbau des Deutschen Tanzarchivs Köln begleiten soll. © Monika Tambour

Das Deutsche Tanzarchiv Köln soll zu einem Forschungs- und Kompetenzzentrum Tanz ausgebaut werden. Dies haben das Land Nordrhein-Westfalen, das das Archiv seit dem Jahr 2021 auch finanziell unterstützt, und die beiden Trägerinnen SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn und Stadt Köln gemeinsam beschlossen. 

Um für diese Weiterentwicklung die erforderlichen Schritte und Maßnahmen zu planen, fand am 29. März eine erste Konferenz des neuen Expertengremiums statt, das den Ausbau des Deutschen Tanzarchivs Köln begleiten soll. An der Konferenz nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen mit tanzbezogener Ausbildung, Lehre bzw. Forschung teil, ferner Expertinnen und Experten, die archiv-, bibliotheks- und museumsfachliche Expertise sowie tanzwissenschaftliche und tanzpolitische Expertise auf Bundesebene einbringen teil; dazu kamen Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Köln und der SK Stiftung Kultur mit der Archivleitung.

Als Vertreterin der Deutschen Sporthochschule Köln sowie anerkannte Expertin im Themenfeld von Bildung, Wirkungsforschung und Digitalisierung der (Berufs-)felder Tanz, Bewegungskultur und Sport ist auch Univ.-Prof.‘in Dr. Claudia Steinberg an den weiteren konzeptionellen Überlegungen beteiligt. „Wir möchten den Zugriff auf Videodaten aus dem Archiv, aber auch auf Forschungsdaten erleichtern und durch diese Vernetzung Wissen über den Tanz besser verfügbar machen“, so die Leiterin des Instituts für Tanz und Bewegungskultur der Deutschen Sporthochschule. „Dazu wird sich das Expertengremium im Laufe des Jahres intensiv mit den Themen Hochschulbildung, Wissenschaft und Archiv beschäftigen und Ideen zur zukünftigen Nutzung des Tanzarchivs entwickeln.“

Geplant ist, dass das Gremium mögliche Zukunftsmodelle einer inhaltlich-institutionellen Konzeption erarbeitet, diskutiert und zur Entscheidungsreife bringt. Zu den zentralen Zielsetzungen gehören: 

  • die Verbesserung der wissenschaftlichen Informationsversorgung zu den performativen Künsten – unter Berücksichtigung der Bedarfe der Tanz- und Theaterwissenschaft sowie verwandter Studienrichtungen in Nordrhein-Westfalen;
  • Online-Zugänge zu den Forschungsdaten in Zusammenarbeit mit den Hochschulen gemäß der jeweiligen Lehrangebote und Forschungsfelder sowie der entsprechenden technischen Infrastruktur;
  • die Schaffung von speziellen Zugängen zu den historischen Quellen und Wissensbeständen für Studierende, Lehrende und Forschende in Zusammenarbeit mit den Hochschulen (Virtueller Lesesaal / Online-Bibliotheken).

Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Ich bin überzeugt, dass das geplante Kompetenzzentrum eine zentrale Schnittstelle für die Vernetzung zwischen den Archiven und Hochschulen im Bereich Tanz in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus werden kann. Unser Ziel ist es, die Institutionen miteinander zu vernetzen und ihre Bestände und Forschungsergebnisse digital zugänglich zu machen. Denn die tanzwissenschaftliche Forschung eröffnet auch der künstlerischen Praxis immer wieder neue Zugänge.“ 

Das Deutsche Tanzarchiv Köln entwickelte sich seit 1985/86 Dank des gemeinschaftlichen Engagements von SK Stiftung Kultur und Stadt Köln zu einer Einrichtung von regionaler, nationaler und internationaler Bedeutung. Aufgrund seiner beträchtlichen Archivbestände zählt es neben der Jerome Robbins Dance Division der New York Public Library und dem Dansmuseet Stockholm zu den drei renommiertesten Informations-, Dokumentations- und Forschungszentren für Tanz weltweit. Das Deutsche Tanzarchiv Köln ist seit 2004 An-Institut der Kölner Hochschule für Musik und Tanz.

Foto:

Vordere Reihe v.l.n.r.: Stefan Charles, Kulturdzernent der Stadt Köln; Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW; Norbert Minwegen, Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur
2. Reihe v.l.n.r.: Prof. Dr. Eric Steinhauer, komm. Direktor der Universitätsbibliothek Hagen; Prof. Vera Sander, Hochschule für Musik und Tanz Köln; Bettina Milz, Leiterin Pina Bausch Zentrum; Prof. Dr. Claudia Steinberg, Deutsche Sporthochschule Köln; Barbara Foerster, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Köln; Prof. Dr. Frank-Manuel Peter, Leiter des Deutschen Tanzarchivs Köln
3.Reihe v.l.n.r.: Thomas Thorausch, stellv. Leiter des Deutschen Tanzarchivs Köln; Prof. Dr. Stephan Brinkmann, Folkwang Universität Essen; Michael Freundt, Geschäftsführer Dachverband Tanz Deutschland; Dr. Michael Reitemeyer, NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft; Prof. Florian Jenett, Hochschule Mainz
hintere Reihe v.l.n.r.: Thea Fiegenbaum, LVR-Archivberatung; Susanne Graap und Anette Baron, NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft