Die Deutsche Sporthochschule Köln trauert um Wolf-Dieter Poschmann

Am vergangenen Freitag verstarb für uns plötzlich und unerwartet Wolf-Dieter Poschmann nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren in Mainz. Poschi, wie ihn viele Weggefährten nannten, war seit seinem Studienbeginn in Köln-Müngersdorf 1977 der Sporthochschule eng verbunden.

Seine sportliche Leidenschaft galt der Leichtathletik. Selbst passionierter Läufer mit Spitzenzeiten in den Mittel- und Langstrecken, verpasste er die Olympiateilnahme 1976 nur knapp. Sein Weg führte ihn zum ZDF, wo er sich vom Hospitanten zum Chefreporter Sport etablierte und fast 30 Jahre lang von zahlreichen Großveranstaltungen, wie Olympischen Spielen und Welt- und Europameisterschaften in vielen Sportarten berichtete. Das aktuelle Sportstudio moderierte er von 1994 bis 2011.

Der Spoho blieb der gebürtige Kölner dabei immer verbunden und entwickelte das Konzept zu den Kölner Abenden der Sportwissenschaft mit. Am 2. Mai 2012 feierte die Veranstaltungsreihe mit dem Thema „Fit statt fett“ Premiere und widmete sich seitdem in insgesamt 17 Ausgaben zahlreichen Themen des Sports, wie z.B. Doping, Sport und Demenz, Fußballfankultur oder dem Berufsbild Sportlehrer*in. Mit Gästen aus Wissenschaft, Sportpraxis, Politik und Gesellschaft diskutierte Poschi leidenschaftlich auf der Bühne des stets gut gefüllten Hörsaals 1. Mit seiner sympathischen und charismatischen Art verstand er es dabei immer wieder gekonnt sowohl die Podiumsgäste als auch das Plenum in die Diskussion einzubinden.  Dabei begann seine Arbeit weit vor den Abenden bei der Themen- und Gästeauswahl und der anschließenden Recherche und Aufbereitung der Inhalte. In den zahlreichen Treffen und Telefonaten wurde sein Wissensdurst deutlich. Sein Credo: „Schickt mir alle Informationen die vorliegen zu, ich möchte das Thema verstehen und durchdringen. Nur dann kann ich die richtigen Fragen stellen.“ Beim letzten Kölner Abend der Sportwissenschaft am 4. Dezember 2019 zum Thema eSport konnte niemand ahnen, dass es Poschis letzte Moderation im Spoho-Hörsaal werden würde. Die Corona-Pandemie zwang das Format in die Pause und dennoch riss der Kontakt nie ab. Gedanken zu Anpassungen, digitalen Umsetzungen und einer Wiederaufnahme der Reihe wurden diskutiert. Auch mahnte er einen Übergabeplan für seine Nachfolge an. Ebenso ehrenamtlich wie die gesamte Arbeit zu den Wissenschaftsabenden engagierte sich Poschmann im Vorstand der Freunde und Förderer der Deutschen Sporthochschule Köln. Mehrfach moderierte er wissenschaftliche Kongresse und Ehrungen für Olympiateilnehmer*innen an der Spoho. Für seine Verdienste um die Universität wurde er 2016 mit der Bronzenen Medaille der Sporthochschule geehrt.

Die Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstag im Mai 2021 beantwortete er gewohnt witzig und launisch, kündigte „Redebedarf zur Geschenkeauswahl an“ und endete mit der Signatur „Der Greis aus Mainz“. Es schmerzt, dass wir diese Gespräche nun nicht mehr führen können. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Elfie und seinen Angehörigen. „Die Deutsche Sporthochschule Köln ist Herrn Poschmann zu großem Dank verpflichtet und wird ihn in ehrenvoller und bester Erinnerung behalten“, so der Rektor Prof. Dr. Heiko Strüder.