Dr. Stefanie Hüttermann erhält Reinhard-Daugs Förderpreis

Im Rahmen der diesjährigen Tagung der dvs-Sektion Sportmotorik, die vom 5. bis 7. März in München stattfand, wurde zum sechsten Mal der Reinhard-Daugs-Förderpreis verliehen. Erstmalig ging der 1. Platz an die Deutsche Sporthochschule Köln und wurde an Dr. Stefanie Hüttermann (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Kognitions- und Sportspielforschung) verliehen.

In Gedenken an den 2003 verstorbenen Motorikforscher Prof. Dr. Reinhard Daugs, dem Mitbegründer und langjährigen Sprecher der Sektion Sportmotorik der dvs, wird der Preis seit 2005 alle zwei Jahre für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Sportmotorik verliehen und zeichnet hervorragende Forschungsarbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses zu Themen der Sportwissenschaft aus. Er gilt als der höchstdotierte Nachwuchspreis innerhalb der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft.

Im Rahmen ihrer Arbeit Das „Attention-Window-Modell“: Eine Exploration verschiedener Einflussfaktoren auf die Größe und Form des visuellen Aufmerksamkeitsfokus im Sport beschäftigte sich Frau Hüttermann mit dem Einfluss verschiedener Faktoren auf die Eigenschaften des visuellen Aufmerksamkeitsfokus. In insgesamt 16 Experimenten und Studien wurde unter Anwendung eines neuen Aufmerksamkeits-Paradigmas deutlich, dass die maximal erzielbare Größe des visuellen Aufmerksamkeitsfokus einer Person verschiedenen Einflussfaktoren unterliegt, wie beispielsweise dem Alter, der sportlichen Expertise, dem Blickverhalten oder auch emotionalen sowie von der aktuellen Motivation beeinflussten Prozessen. Unabhängig von den verschiedenen Einflussfaktoren präsentierte sich der Aufmerksamkeitsfokus über alle durchgeführten Studien hinweg in der Form einer Ellipse und beschränkte sich auf eine mittlere Sehwinkel-Größe von ca. 29°. Der Befund, dass das Gesichtsfeld über ein Fünftel mal so groß ist wie der maximale Aufmerksamkeitsfokus, deutet darauf hin, dass insbesondere größere Winkel-Entfernungen zwischen Objekten den menschlichen maximalen Aufmerksamkeitsfokus überschreiten.

Mit ihrer schriftlichen Dissertation setze sich Frau Dr. Stefanie Hüttermann, zusammen mit zwei weiteren Bewerbern (Dr. C. Schlenstedt von der Universität Kiel und Dr. M. Klämpfl von der Deutschen Sporthochschule/Universität München), zunächst gegen alle eingereichten Promotionen aus den letzten beiden Jahren durch. Im Rahmen der Sportmotorik-Tagung in München präsentierten alle drei ausgewählten Nachwuchswissenschaftler/innen ihren Beitrag in einem Vortrag, welcher von den Mitgliedern des wissenschaftlichen Komitees des Förderpreises bewertet wurde. Stefanie Hüttermann wurde von der Förderpreiskommission einstimmig als Siegerin ausgewählt und holte den Reinhard-Daugs Förderpreis erstmalig nach Köln.