Girls'Day an der SpoHo

Oliver Jan Quittmann, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, erklärt ein Zeitmesssystem mit Laser.

Mit Rollenbildern und Geschlechterklischees aufzuräumen, das ist ein Ziel des so genannten Girls’Days, der vergangenen Donnerstag auch an der Deutschen Sporthochschule Köln stattfand. 22 Schülerinnen lernten die vielfältigen Berufsfelder in Forschung und Wissenschaft und die sportwissenschaftlichen Studiengänge kennen. 

Organisiert wurde das Programm von der Abteilung Gender & Diversity Management. Nach einer Begrüßungs- und Einführungsrunde konnten die Mädchen zunächst einen Einblick in die Sporteignungsprüfung gewinnen, genauer gesagt in die Disziplinen des Turnens. In Kleingruppen erkundeten die jungen Besucherinnen dann den SpoHo-Campus bei einer Führung über das Gelände.

Was die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihren Laboren, Instituten und im Feld erforschen, lernten die Mädchen beispielhaft im Institut für Sportökonomie und Sportmanagement, im Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, im Institut für Biomechanik und Orthopädie sowie im Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik kennen. So erklärte etwa Oliver Quittmann, Mitarbeiter im Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, einen Versuchsaufbau im Leichtathletikzentrum, bei dem sich mittels eines Lasers der exakte Geschwindigkeitsverlauf eines 100m-Sprints berechnen lässt. Die Mädchen durften hier selbst ausprobieren, was es bedeutet, die sprintende Freundin mit einem Laser zu "vermessen".

"Die Mädchen haben sich teilweise schon im Vorfeld stark mit dem Berufsfeld auseinander gesetzt und einige fokussieren schon genaue Wege, die sie nach der Schule einschlagen wollen", schildert Mitorganisatorin Anna Hummel ihre Eindrücke. "Der Tag war sehr gelungen", lautet ihr Fazit.

Girls’Day und Boys’Day sind deutschlandweite Aktionstage, bei denen Jungen und Mädchen die Chance bekommen sollen, in vermeintlich typische Berufe des jeweils anderen Geschlechts hinein zu schnuppern. In diesem Jahr erreichte der Girls’Day mit mehr als 10.000 Veranstaltungen zum ersten Mal seit dem Start im Jahr 2001 eine fünfstellige Zahl. Deutschlandweit nahmen rund 100.000 Mädchen und über 30.000 Jungen an den Aktionstagen teil.

Idee des  Girls’Day ist, Mädchen über Ausbildungsberufe und Studiengänge in den Bereichen Handwerk, Technik, Naturwissenschaften und IT zu informieren, in denen Frauen selten vertreten sind. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hätten 21 Prozent der teilnehmenden Unternehmen bereits junge Frauen eingestellt, die sie über den Girls’Day kennen und schätzen gelernt haben. Vielleicht ist unter den 22 jüngsten Teilnehmerinnen des SpoHo-Girls'Days ja auch die eine oder ander, die zukünftig an der Sportuniversität studieren wird.